Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

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nach 13 Monaten

Dienstag, 28. September 2010

die aktuellen Reiseplaene: von Kapstadt nach Nairobi

So ihr Lieben,

morgen frueh um 7 geht es los. Dann bin ich erstmal bis 24. November quer durch Afrika unterwegs. Ich habe keine Ahnung was genau auf mich zukommt und ob ich Handynetz oder Internet haben werde. Aber ich versuche mein Moeglichstes.

Habe mich heute nochmal im Outdoorshop mit Insectrepellent usw. eingedeckt. Nun kanns los gehen: mein ganz, ganz grosser Traum! Und am Ende der Besuch bei den Berggorillas!!! Ich freu mich wahnsinnig!

Bis bald und denkt an mich

Lexi

Sonntag, 26. September 2010

Sued Afrika: von Walen, Pinguinen und dem Kap der guten Hoffnung

Von Gorge aus ging es fuer uns erstmal weiter Richtung Oudshorn. Eine Empfehlung von Ben aus dem Hostel. Und zwar eine Gute. Wir haben uns den oertlichen Zoo, die Cango Wilderness Ranch angeschaut. Die Fahrt durch die Berge dort hin allein war schon die Strecke wert. Die Wilderness Ranch ist ein unglaublich schoen und liebevoll eingerichteter kleiner Tierpark. Wobei klein garnicht mal so klein ist. Von der Art her aehnlich dem Hannoverschen Zoo mit Themenhaeusern und Gehegen. Super schoen. Die 10 Euro Eintritt haben sich auf jeden Fall gelohnt. Zumal da sogar noch eine 1 Std. Fuehrung dabei war.

Danach ging es fuer uns ueber niedliche und zum Teil sehr einsame Landstrassen zuerst durch die Berge und dann weiter Richtung Kueste. Die Landschaft ist einfach atemberaubend schoen! Hermanus erreichten wir dann mal wieder im Dunkeln. Wobei das letzte Stueck Landstrasse im Dunkeln echt gruselig war. Da war weit und breit kein Licht zu sehen, allenfalls alle 20 KM mal ein Haus in der Pampa und man hofft die ganze Zeit ueber bloss nicht liegen zu bleiben. Denn von uns beiden waere garantiert keine aus dem Auto ausgestiegen. Aber die Nacht an der Landstrasse bleib uns erspart und wir kamnen gut in Hermanus an. Das Backpacker dort ist echt suess und wir hatten ein huebsches buntes Doppelzimmer mit riesigem Bad. Essen haben wir in der Gemeinschaftskueche selbst gekocht und hatten einen netten Abend mit den anderen Backpackern dort. Am naechsten Tag gings auf Hai-Tour, aber den Bericht kennt ihr ja schon. Am Nachmittag und am Tag danach haben wir uns dann auf die Walbeobachtung gestuerzt. Auf dem Rueckweg von Gansbaai an der Kueste entlang haben wir auch schon den einen oder anderen grauen Riesen im Wasser gesehen. Beeindruckend sage ich nur. Zuerst wollten wir ja mit dem Kajak zu den Walen raus, aber das geht nur in Gruppentouren und ist ausserdem ziemlich teuer. Und da wir ja ausgesprochene Individualisten sind, haben wir uns dagegen entschieden. Also haben wir uns lieber einen leckeren Kaffee bei Mug & Beans geholt und uns auf den Walbeobachtungsfelsen gesetzt. Hier hatten wir auch unsere Begegnung mit den Klippschliefern. Sowas wie Murmeltiere. Suess, aber die kleinen Freunde stinken ziemlich. Und so voellig freundlich sind sie auch nicht wenn man ueber "ihre" Treppe gehen will. Wir haben an diesem Morgen einige Wale in der Ferne gesehen. Auch hier war mein tolles Fernglas mal wieder Gold wert. Ist schon toll wenn sie springen und die Schwanzflossen aus dem Wasser strecken. Ausserdem sahen wir einige Wale recht nah vorbei schwimmen. Aber da gab es nur den Ruecken zu sehen. Aber dann meinte es ein Wal richtig gut mit uns und tat uns den groessten Gefallen ueberhaupt: ersprang ein paar Mal aus dem Wasser und das ziemlich nah an der Kueste. Der Wal-Melder (ein cooler Job, er kuendigt die Walsichtungen mit einer Troete an) hatte ganz schoen was zu tun. Das war unglaublich schoen und faszinierend.

Danach gings ab ins Auto und zuegig weiter, wir wollten auf dem Weg nach Kapstadt schliesslich noch die Pinguine am Boulders Beach (hier mal einen ganz besonderen Gruss an meine Kletterfreunde!!! Gibt ein paar schoene Fotos fuer Euch ;-)) besuchen und uns das Kap der guten Hoffung anschauen und dann moeglichst noch im Hellen im Hotel einchecken. Dass das mal wieder nichts wurde ist fast schon klar, oder? Die Strecke an der Kueste lang ist wunderschoen, aber schwer zu finden wenn man aus dem Strassengewusel von Cape Town kommt. Und dahin hatten wir uns gleich verirrt weil die Ausfahrten fuer kleine Strassen nicht besonders gut ausgeschildert sind. Aber wir haben es schliesslich doch noch gefunden, haben an einer netten Bucht Mittagspause mit Walbeobachtung gemacht und sind gegen 15 Uhr bei den Pinguinen in Simons Town gewesen. Putzige Kerlchen, aber stinken noch schlimmer als die Klippschliefer. Das laesst sich schwer beschreiben, ich denke hier sagen die Fotos mehr als 1000 Worte. ;-)

Nach einer Stunde gings dann weiter in Richtung Kap. Wobei wir da schon wieder wussten dass das mit der Zeit kanpp werden wuerde. Aber wenn man nachts durch die Transkei (die aermste und wildeste Gegend in S.A.) gefahren ist schockt einen so schnell nichts mehr. Das schaffte dann aber der Eintrittspreis in den Kap NP und die Ankuendigung das sowieso bald geschlossen wuerde. Also haben wir nur schnell ein Bild gemacht, denn die Landschaft hatten wir ja schon zur genuege gesehen. Und da ich schon mal dort war, wusste ich ja dass nur das Holzschild das wirklich Besondere ist. Wir haben jetzt Blechschild-Bilder, aber dafuer auf dem Rueckweg noch eine Baboon- (recht angriffslustige Paviane, das sind die mit den grossen Zaehnen) Familie am Strassenrand beobachtet. Dann setzte der Nieselregen ein und machte uns den Rueckweg etwas truebe. Aber die "gute Hoffnung" auf unser super Luxushotel in Cape Town liess uns durchhalten. Und sie war berechtigt. 3 Naechte Protea Victoria Junction. Luxus vom feinsten und Dank Marion auch sehr bezahlbar ;-)
Das Fruehstuecksbuffet war der Knaller, auch wenn Marion sich ab dem 2. Tag entschieden hatte totkrank im Bett zu bleiben. Aber so haben wir immerhin noch Dr. Tyga kennen gelernt und das Zimmer voll ausgenutzt ;-)
Unsere Weintour fiel dann auch etwas sehr kurz aus, auf dem Weg zum Flughafen gings kurz nach Stellenbosch. Weintasting fiel leider ganz aus. Aber das hatten wir ja auch schon in Gorge :)

Tja, nun bin ich seit 5 Tagen allein in Kapstadt und habe gerade gestern angefangen mich hier richtig wohl zu fuehlen. Die reden einem hier soviel Angst ein, dass man sich am Anfang kaum was traut. Aber gestern war ich dann schoen in der Stadt unterwegs und habe schon die letzten Dinge fuer die grosse Tour besorgt. Gleich hole ich noch den Rest und beim Frisoer war ich heute morgen auch schon: Cornrows, die kleinen, direkt am Kopf lang geflochtenen Zoepfe. Ungewohnt aber lustig. Bild folgt natuerlich. Die Geschichten aus dem Frisoerladen erzaehle ich Euch einfach mal beim Bierchen. ich war die einzige Weisse weit und breit. Und es war super lustig.

Und ich habe gerade meinen Rueckflug nach Hause gebucht!!!! Am 26.08.2011 gehts ab New York zurueck! ;-) Bin gespannt was ich bis dahin noch alles erlebe und wie ich mich dorthin durchschlage, aber das wird schon.

Bis dahin alles Liebe aus Kapstadt und ein bisschen Sonne

eure Lexi

PS: vergesst nicht bald auf youtube mein Bungeevideo anzuschauen ;-)

Sued Afrika: Auge in Auge mit grossen weissen Haien

Auch hier kann ich mal wieder etwas haarstreubendes berichten. Wie nur all zu oft neigt der Mensch ja dazu eine grosse Klappe zu haben wenn er in Sicherheit ist. Also haben wir das "great white Shark cage diving" schon von Deutschland aus gebucht. Da sind die grossen Weissen auch noch ziemlich weit weg. Aber je naeher der Tag des Tauchens kam, desto mehr hatte ich die Hosen voll. Gut, eigentlich haette mich nach der vergangenen Woch nichts mehr wirklich schocken koennen, aber Wasser ist einfach nicht mein Element. Und kaltes schon gar nicht.
Marion hat sich schon die ganze Zeit darauf gefreut und mir gut zugeredet, aber es war ganz klar, ich musste mit.
Es war ein sehr zwiespaltiges Gefuehl, denn auf der einen Seite war ich ja auch total neugierig. Und da uns der Skipper (so sagt man doch bei Menschen auf Booten, oder?) glaubhaft versichert hat, dass er noch keinen Touristen wirklich an Haie verfuettert hat, bin ich also todesmutig auf dieses Boot gegangen (obwohl ich mich die ganze Zeit ueber ernsthaft gefragt habe, wieviel man so eine Mann glauben soll, wenn ihm schon ein Finger fehlt....:-). Da war auf jeden Fall noch alles schoen und lustig. Das aenderte sich allerdings schon mit dem losfahren, denn ich bin ja ueberhaupt nicht seefest.

Aber Paspertintropfen sei Dank, gewoehnte ich mich schnell an das Geschaukel. In Sued Afrika muss man im Gegensatz zu Californien oder Australien ueberhaupt nicht weit von der Kueste wegfahren um grosse Weisse zu sehen. Nur ca. eine halbe Stunde. Es ging zu einer kuestennahen Insel. Hier war schon ein weiteres Boot vor Anker gegangen. Die Helfer ruehrten eine "leckere" Fischsuppe in Eimern an und wir bekamen unsere Neoprenanzuege zugeteilt. Es war windig und nicht bnesonders warm, da kommt richtig Freude auf wenn man sich einen eiskalten, nassen und super engen Ganzkoerperneopren anziehen soll. Und das auch noch auf einem schwankenden Schiff, in der Erwartung weisser Haie. Ich gebe zu ich habe mich schon besser gefuehlt. Und das alles auch noch vor dem eigentlichen Aufstehen und vor dem Fruehstueck sowieso. Es ging fuer uns naemlich schon um Viertel vor 7 in Hermanus los... Und das ist, wie jeder weiss gar nicht meine Zeit.

Wir erhielten eine letzte Einweisung und dann ging das Warten los. Es ist gar nicht so einfach weisse Haie anzulocken. Ich habe nach dieser Erfahrung meine Riesenangst auf jeden Fall verloren. Respekt bleibt, keine Frage, aber agressive Monster, wie ich irgendwie erwartet hatte, sind die Haie auf keinen Fall.
Gespannt starrten wir alle aufs Wasser. In Erwartung einer riesigen Rueckenflosse die in moerderischer Geschwindigkeit auf unser Boot zu rast und kurz vorher aus dem Wasser aufsteigt und man nur noch in ein riesiges Maul mit Zaehnen schaut (bevor man dann doch gefressen und das Boot versenkt wird.... ich weiss, zu viel Fernsehen, aber man glaubt das in dem Moment wirklich).
Circa eine halbe Stunde mussten die Helfer locken, Fischkoepfe an einer Schnur und viel von der Fischsuppe ins Wasser packen bevor der erste Hai auftauchte. Wir sassen inzwischen auf Deck im Wind und froren erbaermlich. Aber dann ging es ploetzlich los. Die ersten 5 (soviele konnten immer gleichzeitig in den Kaefig) konnten ins Wasser. Marion und ich hatten uns vorgenommen zu den ersten zu gehoeren. Sie, weil sie sich so unglaublich auf die Haibegegnung gefreut hatte und ich, weil ich gemerkt hatte wie schwer die Biester anzulocken sind. Und wenn schon mal einer da war und ich eh schon frierend im nassen Tauchanzug darauf wartete ihm ins Auge zu blicken, dann wollte ich ihn auch sehen!!!!
Leider hatten diese Idee auch noch einige andere. Aber beim Kampf um die Taucherbrillen war ich dann doch noch schnell genug und durfte als 5. in den Kaefig klettern. Marion war schon drin. Ab diesem Moment gab es nur noch einen Adrenalinrausch. Man merkt gar nicht mehr so dass man gerade in 13 Grad kaltes Wasser klettert. Man versucht im Wasser etwas zu erkennen, sich gleichzeitig an die Verhaltensregeln zu erinnern und dabei nicht zu ertrinken. Man "steht" in dem Kaefig, der an der Bordwand befestigt ist, hat seine Taucherbrille auf, starrt vor sich ins Wasser und sucht die Rueckenflosse und wartet gleichzeitig auf den Befehl vom Boot "Dive" mit dem Zusatz left oder right! Dann holt man tief Luft und taucht unter und starrt ins truebe Wasser und versucht etwas zu sehen. Ich muss zugeben die ersten drei Male habe ich ausser Luftblasen und einem Schatten nichts gesehen. Ausserdem waere ich fast ertrunken weil ich versehentlich durch die Nase ausgeatmet habe und damit natuerlich sie Tauchermaske "weggepustet" habe..... aber ich war so schrecklich aufgeregt und das Wasser war so kalt und vor mir war ein riesiger Hai im Wasser den ich nicht sehen konnte...
Aber als ich dann alles wieder gerichtet und einen Bleigurt bekommen hatte und somit nicht auch noch mit dem Auftrieb kaempfen musste wurde ich ruhiger und es klappte besser. Und da war ER (obwohl das eigentlich nicht stimmt, bei den weissen Haien sind die Maedels die Groesseren und in der Bucht waren fast nur "Frauen" unterwegs)! Direkt vor mir. Man konnte in dem Wasser ca. 2-3 Meter weit sehen. Und die Haie sind verdammt gut getarnt. WOW, das ist ein unbeschreibliches Gefuehl! Er kam direkt auf den Kaefig zu und drehte dann kurz davor ab! Wunderschoen und riesig. Einfach unglaublich wenn man ihn dann in der Tiefe verschwinden sieht. Ploetzlich verging die Zeit wie im Flug und vom kalten Wasser war nichts mehr zu spuehren. Nach einigen weiteren "Tauchgaengen" wurden nach und nach die Leute im Kaefig ausgewechselt. Ich war richtig traurig als ich raus musste. Dann habe ich die angelockten Haie von oben, vom Boot noch eine ganze Weile beobachtet. Bilder konnte ich ja leider wieder keine machen, weil meine Leihkamera mich an diesem Morgen mit einem Speicherkartenfehler ueberraschte, der sich auch auf die Schnelle nicht beheben lies. Irgendwie habe ich mit den Fotos kein Glueck..... :-( Aber ich bekomme von ein paar netten Menschen ein paar Bilder geschickt. So habe ich den Anblick einfach nur geniessen koennen und war natuerlich bei der 2. Runde im Kaefig sofort wieder mit Feuer und Flamme dabei. Da klappte alles noch viel besser und ich muss sagen wenn so ein 7 Meter Hai direkt vor der eigenen Nase an einem Koeder zerrt und dann mit der Schwanzflosse gegen den Kaefig schlaegt, merkt man mal wieder wie klein, zerbrechlich und schwach man als Mensch so ist....

Alles in Allem eine unglaubliche, tolle Erfahrung! Das kann ich jedem nur empfehlen, auch wenn man erstmal maechtig Angst hat. Die verschwindet, aber ein Hoellenrespekt vor diesen unglaublich schoenen aber auch sehr friedlichen Tieren bleibt.

Schiff ahoi!

Lexi

Die Sache mit dem Sprung in die Tiefe.....

Sicher koennen sich einge von Euch noch dran erinnern, dass ich mal gesagt habe, wenn ich ueberhaupt mal Bungee mache, dann nur von einer grossen Bruecke ueber eine spektakulaere Schlucht mit einem Fluss unten...
Das war eigentlich nur meine Ausrede es nie, niemals in Deutschland zu machen. Und eigentlich wollte ich es ueberhaupt nicht machen. Es ist naemlich ziemlich verrueckt sich von einer Plattform oder was auch immer in die Tiefe zu stuerzen wenn man keinen Fallschirm dabei hat und auch kein Vogel ist. Nur mit einem Strick um die Fuesse.

Nur was tut man, wenn man dann tatsaechlich vor eben dieser Bruecke steht? 216 Meter hoch ueber die Bloukrans-Schlucht. Erstmal sind wir langsam drueber gefahren und haben geschaut. Nichts zu sehen. Dann nochmal zurueck und an dem Schild zum Bungeeausguck abgebogen und tatsaechlich, die Jumper waren unter der Fahrbahn. Ein bisschen wie die Sydney Habour Bridge, nur aus Beton. Also haben wir uns das erstmal angeschaut. Wobei Marion, die erst ganz mutig war, immer kleiner wurde und ich immer mutiger. Wir haben uns noch kurz mit einem deutschen Paar unterhalten bis er los musste zu seinem Sprung und haben erstmal zugeschaut. Sah ganz einfach aus. Und ganz klein, denn es war irgendwie trotzdem weit weg. Da bin ich dann also losmarschiert und habe uns angemeldet. Also musste Marion mit. ;-) Sorry!

Der Sprung findet nur zu jeder vollen Stunde statt. Inzwischen war es mal wieder trueb geworden und hatte angefangen zu nieseln. Aber die naechsten 40 Minuten vergingen wie im Flug da wir schrecklich aufgeregt waren. Ploetzlich musste ich ganz dringend aufs Klo und wollte eigentlich gar nicht mehr. Ich bekam so langsam kalte Fuesse. So lange man noch auf festem Boden steht und nur seine Kreditkarte hinlegt, eine Nummer (ich vermutete zur Wiedererkennung des zerschmetterten Leichnams) und sein Gewicht auf die Hand geschrieben bekommt und schon mal den Brustgurt anlegen kann ist man noch ganz der Held. Aber das Gefuehl schwindet....;-)
Wir waren dann 9 Leute die mit Guide dann Richtung Bruecke marschierten. Zuerst geht es einen Gittersteg in 216 Meter Hoehe entlang bis in die Mitte der Bruecke. Der ganze Steg gibt bei jedem Schritt nach und  gewaehrt einen wunderbaren Blick direkt nach unten in den Bach (denn es war nicht besonders viel Wasser drin). Da wird einem nochmal gaaanz anders. Aber noch war ich halbwegs mutig. Marion war inzwischen schon fast begeistert. Das war bei uns immer so, der Mut hat uns abwechselnd verlassen.
Auf der Bruecke angekommen wurde die Reihenfolge der Springer festgelegt. Ich hatte mir ueberlegt das irgendwo in der Mitte prima waere, falls ich nicht doch noch den Weg zurueck finden wuerde, aber das sah schlecht aus. Und ratet mal, ich war als ERSTE dran. Lieder war das ganze auch nicht verhandelbar. Der gute Sprungmeister war sehr nett, laechelte viel und redete uns gut zu, aber auf dem Ohr war er taub! Aus unserer Gruppe waren gar nicht mal alle zum Springen mitgekommen. Einge schauten nur ihren Partnern zu. Eine gute Entscheidung, waere ich da mal auch eher drauf gekommen, dann haette ich Marion einfach zugeschaut ;-) Aber so gab es kein zurueck mehr. Auf dem Springerstuetzpunkt herrschte eine ausgelassenen Stimmung. Die ganze Crew ist super nett und lustig und es gibt coole, laute Musik. es wird viel gelacht und gescherzt, und bis man tatsaechlich an der Kante steht, nimmt man das ganze noch ziemlich leicht. Es werden einem die Fuesse zusammengebunden, die ganzen Gurte mit Schraubkarabinern gesichert und nochmal alles erklaert und 3x gecheckt. Und dann gehts los. Auf zur Kante mit zusammengebundenen Fuessen. Ein ganz, ganz mieses Gefuehl. Aber noch dachte ich: guckste mal und wenns zu hoch ist gehste halt wieder, hast ja bezahlt, kann denen also egal sein. Aber weit gefehlt. Ist denen nicht egal, Du hast den Sprung gebucht, Du bekommst den Sprung deines Lebens! Die beiden Sprungmaster haben mich also rechts und links untergehakt und auf dem roten Teppich an die Kante geleitet. Dabei haben sie gescherzt und waren super lieb! Und dann stand ich da. Wurde noch ein bisschen nach vorne geschoben und blickte in die Tiefe. Und die ist seeeeehr tief. Marion rief mir noch den guten rat zu in den Himmel zu schauen und nicht nach unten, aber man kann den Blick nicht mehr abwenden. Ich stammelte noch: Do you think it's a good idea to do this now? was die beiden freudig bejaten und dann ihre Arme um mich loesten. Ich stand alleine an der Kante und spuerte nur noch zwei kraeftige Hande im Ruecken. Ploetzlich hatte ich Angst irgendwo anzuschlagen wenn ich nicht weit genug wegsprang und ueberhaupt wollte ich das ganze lieber nochmal durchsprechen und noch sooo vieles fragen und......EINS......ZWEI......BUNGEEEEEEEEE!!!!!!! war ich auch schon ueber die Kante. Ich glaube ohne die "Hilfestellung" hatte ich noch ewig dort gestanden. Aber das wird wohl nicht nur mir so gegangen sein. Ich habe immerhin noch ganz fachmaennisch die Arme weit ausgebreitet. Zu einem Laecheln fuer die Kamera hat es nicht mehr gereicht.

Der erste freie Fall ist knapp 200 Meter. Sobald man denkt man hat es geschafft wird man aber schon wieder hochgezogen und schon geht es wieder abwaerts. Dieses mal 150 Meter und beim dritten Mall immerhin noch knappe 100 Meter. Ab dem vierten Mal fing der ganze Spass dann auch noch an sich zu drehen wie verrueckt und ich hatte das Gefuehl die Riemen am Fuss fangen an zu rutschen. Zeit fuer Spiderman mich zu retten.
Der kam dann auch relativ schnell am Seil von oben herab und hat mich nach einem weiteren Hopsa auch geschnappt und in eine aufrechte Sitzposition gebracht fuer den Weg nach oben. Also Rundumservice! Wirklich prima! Mir war inzwischen auch reichlich uebel von dem Gedrehe aber oben haben mich dann alle beglueckwuenscht und ich war maechtig stolz!
Und ich bin es immer noch, aber ich glaube nicht dass ich sowas krasses nochmal machen muss...lach... es gibt schliesslich noch anderes auszuprobieren.

EINS....ZWEI.....TSCHUESSI


Eure Lexi

Verhaftet in Durban

So, kommen wir mal zu dem Kapitel dem wahrscheinlich alle erwartungsvoll entgegenfiebern. Lexi im Gefaengnis.....
Und das mir, wo ich noch nicht mal falsch rausgegebenes Wechselgeld einstecken kann. Aber man kommt manchmal schneller ins Gefaengnis als die Jungfrau zum Kinde!

Also, es waren einmal 2 nette deutsche Maedchen, die nach einer langen und anstrengenden Autofahrt in Durban angekommen waren, im Hotel eingecheckt hatten und sich nun auf die Suche nach etwas zu Essen und einem Feierabendbierchen machten....

In Durban leben sehr viele Inder. Darum war es klar, heute Abend gehen wir richtig indisches Curry essen. Auch wenn die Reisefuehrer sich unterschiedlich dazu aeusserten, hielten wir, bei der ganzen patrollierenden Polizei und den joggenden weissen Frauen und Maennern, die Gegend fuer sicher. Vorsichtshalber nahmen wir nur ein bisschen Geld in der Hosentasche mit und los gings. Es sollte sich erst spaeter herausstellen dass wir uns vor den Falschen gefuerchtet hatten..... Wir haben dann auch einen netten Imbiss in der Fussgaengerzone am Strand gefunden. Er war voller Polizisten, also dachten wir: super, sicher und gutes Essen! Wir wurden sehr nett bedient und das Essen war grossartig! Aber sau scharf! Aber im "Menue" gab es auch gleich einen halben Liter Cola pro Person dazu. Die wissen warum ;-)

Danach sind wir die Fussgaengerzone runtergebummelt und haben uns im naechsten Bottleshop ein Cider (jawohl, das war unser Vergehen, ein Cider!!!) gekauft und auch gleich oeffnen lassen. Wir haben uns noch ueber die Papiertuete lustig gemacht, aber haben ganz artig aus der versteckten Flasche getrunken und sind weiter gebummelt. Bis wir dann etwas spaeter in einem
Shop von einem sehr unfreundlichen Polizisten sehr ruede angesprochen wurden. Zuerst dachten wir man soll in dem Geschaeft nicht trinken und es handelt sich um den allgegenwaertigen Wachmann des Ladens. Also boten wir an den Laden sofort zu verlassen und draussen weiter zu trinken. Ein grosser Fehler wie sich herausstellte! Der Polizist war ein echter Polizist, zerrte uns mit seinen 3 Kollegen aus dem Laden und ab gings in den Polizeivan.

Ich habe selten jemanden erlebt der so zornig war. Aber wer weiss was dem "Guten" vorher ueber die Leber gelaufen war. Er mochte eindeutig keine Weissen. Wir wussten gar nicht wie uns geschah und waren im ersten Moment sicher entfuehrt zu werden, da unsere "Polizisten alle waehrend der Fahrt mit ihrem Handy privat am telefonieren waren. Aber als wir sahen dass alle die gleichen Uniformen anhatten waren wir etwas beruhigter. Es wurde nicht mit uns gesprochen! Auf unsere Frage hin wurde uns aber mitgeteilt, dass wir verhaftet seien und eingesperrt wuerden. Uns war noch immer nicht klar weshalb eigentlich. Schliesslich hatten wir in dem Laden nichts geklaut und waren nichtmal ueber eine rote Ampel gegangen. Und der Ladenbesitzer hat eigentlich auch eher erschreckt und entsetzt geschaut....
Im Revier ging es dann nach hinten durch in eine "schoene" Sammelzelle. Alle Polizisten (natuerlich alle schwarz oder Inder) schauten uns an als ob wir Marsmenschen waeren, und wir fuehlten uns auch ein bisschen so. "Unser" persoenlicher Polizist ging wutschnaubend hinter uns her. Zuerst weigerten wir uns in die schmutzige und nach Pipi riechende Zelle zu gehen, zumal dort auch schon jemand sass der uns sehr neugierig anschaute. Aber leider hatten wir keine Wahl. Ab auf die Pipi-Pritsche und warten was passiert! Immer wieder schaute jemand um die Ecke. Wir waren DIE Attraktion. "Unsere" persoenlichen, zornigen Polizisten kamen und begannen einen Bericht zu schreiben, Formulare auszufuellen und erklaerten uns das wir fuer 3 Dinge verhaftet worden sind. Das erste sei "Drinking in Public" (und ich schwoere, es war das erste Cider des Tages und und wir haben auch nicht randaliert ;-)) zu den beiden Anderen kamen wir gar nicht mehr weil der "Gute" extrem genuschelt hat, wir staendig nachgefragt haben und er dadurch immer wuetender wurde. Aber man muss ja schon verstehen was eigentlich los ist, oder?

Wir mussten einzeln antreten um persoenliche Angaben zu machen. Marion hatte den freundlicheren Polizisten abbekommen und ich den alten Fraeggel!!! Und dann war da ja auch noch die Sache mit der ungeklaerten Rassenfrage bei mir. Hier wohl ein ganz grosses Thema. Auf dem Formular gab es 4 Optionen zum ankreuzen: Asiatisch (und das glaubt mir nun wirklich keiner) schwarz (ich haette es beinahe aus Trotz angekreuzt weil ich die Frage so ueberfluessig fand, habe mich dann aber doch nicht getraut), braun (was auch immer das sein mag) und weiss (was ich dann selbstverstaendlich angekreuzt habe und dafuer einen echten"das-haettest-du-wohl-gern-Blick" geerntet habe). Warum hat bei Marion eigentlich keiner gefragt???
Wir hatten ja auch gar nichts dabei um uns auszuweisen oder so. Aber man luegt in so einer Situation nicht. Aus einem Gefuehl heraus hatte ich meinen Geldguertel (Danke liebe Klettergruppe!!!!) umgemacht. Ich hoffte ja immer noch das wir uns "freikaufen" konnten und das Kapitel dann durch ist, wobei Marion die ganze Zeit fest davon ueberzeugt war die raeumen gerade unser Hotelzimmer aus und bringen uns anschliessend um. So langsam zerrte die ganze Nummer dann auch an meinen Nerven. Als er das erste Mal nach Geld fragte war ich sogar noch so cool den "Preis" zu verhandeln. Ich weiss heute auch nicht mehr wie ich das gemacht habe. Aber wir wurden uns einig das wir 100 Rand Strafe pro Person bezahlen sollten. Um an mein Geld zu kommen wollte ich dann aufs Klo, denn es musste ja niemand sehen wo ich mein Geld hatte und dass es dort noch mehr gab.
Das war wie im Fernsehen. Eine nette Blechschuessel um die Ecke in einer Einzelzelle. Aber es hat funktioniert. Ich habe die 200 Rand in die Hosentasche gesteckt, brav gespuehlt und bin wieder raus. Marion war inzwischen fast vorm Nervenzusammenbruch und mich machte das auch alles sehr nervoes. Wir hatten wirklich Angst! Inzwischen waren ein paar Kollegen von unserem "Freund" aufgetaucht und fragten ihn ob er uns nicht einfach verwarnen und dann frei lassen will, aber er lehte das kategorisch ab. Irgendwann kam ein Vorgesetzter und redete auf ihn ein: kein Erfolg. Er hielt an dieser Verhaftung fest und schrieb weiter seine Formulare. Wir rechneten auch jederzeit damit ins Hotel gebracht zu werden um uns auszuweisen, aber nichts geschah.
Ein Inder, der gesehen hatte wie wir abgefuehrt wurden, kam herein und fragte uns ob wir Geld brauchten. Meine Nerven waren zum zerreissen gespannt. Und ich dachte nun haben wir auch noch so einen Cautionsfuzzi am Hals. Bloss nicht! Das tut mir im nachhinein schrecklich leid, denn der Mann meinte es wirklich nur gut mit uns und wollte helfen. Aber ich hatte ja auch genug Geld dabei.
Dann kam der "grosse Boss" des Reviers und redete auf unseren Polizisten ein. Wir versatanden nicht viel, aber er sagte was von Embassy und dass wir es ja nicht gewusst haben. Aber das hatten wir denen auch schon mehrfach versichert. Denn ich glaube NIEMAND ist scharf darauf in Sued Afrika eingesperrt zu werden. Und vor allem nicht fuer so einen "Mist".
Unser Polizist schrieb aber weiter fleissig seine Berichte und erzaehlte etwas von seiner Verhalftungsquote und liess sich nicht beirren.
Zu dieser Zeit wurde ich auch schon wieder etwas ruhiger, weil ich ja dachte wir bezahlen jetzt unsere Strafe und koennen dann gehen. Wir haben spaeter in allen Reisefuehrern und den Unterlagen von der Autovermietung nachgeschaut. NIRGENDS steht dass man keinen Alkohol in der Oeffentlichkeit trinken darf. Was wirklich eine Schande ist bei den wunderbaren, atemberaubenden Sundowner-Plaetzen die es in diesem Land gibt.
Aber ich schweife ab. Der grosse Boss befahl schliesslich uns nur zu verwarnen und dann frei zu lassen, was nicht gerade zur Stimmungsverbesserung unseres Officers beitrug. Er zischte uns noch zu: are you happy now? Und jaaaaa das waren wir. Wenn ich dem Frieden auch noch nicht so recht traute. Aber nach ein paar Stunden auf einem suedafrikanischen Polizeirevier wird man leicht paranoid.
Also gab es einen Eintrag in das grosse Suenderbuch von Durban (der vor uns war fuer robbery eingesperrt worden), es wurde ein Daumenabdruck genommen (weil die meissten wohl nicht schreiben koennen), wir mussten uns wieder setzen und dann verschwand der Herr Officer und wir sassen da. Trauten uns nicht uns zu ruehren, da wir keinen veraergern wollten. Nach einer Weile kam dann aber jemand und sagte uns dass wir frei sind und gehen koennten. Und wir wollten nur noch raus da! Unsere Cider mussten wir allerdings mitnehmen, obwohl uns die Lust daran laengst vergangen war. Wir haben sie dann im Wachraum in den Muelleimer entsorgt.

Hier kam dann ein weiterer Inder auf uns zu der sich dafuer entschuldigte und  sich erkundigte ob es uns gut geht und ob sie uns etwas getan haben. Sehr lieb und fuersorglich. Er erklaerte uns auch, dass er beobachtet hatte wie man uns abfuehrte und voellig empoert darueber war und deshalb sofort zum Polizeirevier gefahren war. So ein lieber Mensch! Es tut uns beiden so leid das wir nicht mal seinen Namen haben um uns nochmal bei ihm zu bedanken! Dieser Mann und der andere Inder haben naemlich die ganze Zeit der Polizei gedroht alle Botschaften anzurufen wenn sie uns nicht wieder raus lassen. Und sie haetten uns das Geld auch einfach so geliehen glaube ich. Dickes, dickes Danke!!!!
Zum Glueck sind die meissten Menschen in Sued Afrika so nett und hilfsbereit. Und die beiden Polizeitrottel echt die Ausnahme. Jeder dem wir spaeter unsere Geschichte erzaehlt haben, hat sich sofort bei uns entschuldigt und war voellig entsetzt. Natuerlich ist es verboten in der Oeffentlichkeit Alkohol zu trinken, aber keiner haelt sich wirklich dran oder man fuellt das ganze in Saftflaschen um. Aber es wird normalerweise geduldet. Trotzdem werde ich vorsorglich mal alle Reisefuehrerverlage anschreiben, damit das nicht noch jemandem passiert.

Unserem lieben Inder haben wir dann auch die gratis Rueckfahrt zum Hotel zu verdanken, obwohl ich darauf lieber verzichtet haette. Das war ein ganz besch... Gefuehl! Nochmal in den Van, wieder alle 4 Officer mit uns und unser "spezieller Freund" ist auch noch gefahren! Und er war sowas von stinksauer....Marion war sich inzwischen so sicher das wir nun irgendwohin verschleppt umgebracht werden, dass ich es auch fast schon glaubte. Angespannt schaute ich in die Strassen und versuchte die Fahrtrichtung im Auge zu behalten. Und dann fuhren die Burschen an unserem Hotel vorbei!! PANIK!!! Wir machten uns sofort bemerkbar und forderten sie auf anzuhalten und uns raus zu lassen. Was sie dann auch taten. Sie wussten einfach nur nicht wo das Hotel war. Aber man wird wirklich paranoid in so einer Nacht.

Dass wir in der Nacht bei Licht geschlafen und kaum ein Auge zugemacht haben brauche ich eigentlich gar nicht extra zu erwaehnen, oder?
Und dass wir die naechsten Tage vor Polizisten mehr Angst hatten als vor Raeubern wohl auch nicht. Wir haben Durban dann ganz frueh am naechsten Morgen verlassen und werden leider nicht viele gute Erinnerungen daran behalten.
Langsam normalisiert sich das ganze wieder, aber ich bin immer noch froh dass es fuer mich bald wieder in den Busch geht wo es ganz viel Natur und Tiere und kaum Menschen gibt!

Nun schlaft gut! Und gewoehnt euch am besten das Feierabendbier vorsichtshalber schon mal ab ;-)

Eure Lexi

Ankunft in Sued Afrika: Jo'burg und die ersten Safaris

Text folgt die naechsten Tage

Freitag, 24. September 2010

.....cause this is Africa!!!!!!

Hallo zusammen,

ja, ich melde mich mal wieder persoenlich. Und ich werde die naechsten 5 Tage nutzen um Euch mal wieder rundum zu informieren. Die letzten 14 Tage waren suuuuuper. Spannend wie immer und fast mit mehr Abenteuern gespickt, als ich in so kurzer Zeit verkraften kann.

Schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das was die naechsten Tage hier alles berichtet werden wird. Vorab sei angemerkt, dass es mir gut geht und ich aus allem mit heiler Haut rausgekommen bin! Aber krass wars zum Teil schon..... ;-)

Keine halben Sachen ;-) :
-alleine unterwegs in Johannesburg
- erste Safari, mit Rhinos Auge in Auge
- fast 4 Std. Bushwalk (das ist eine Safari zum laufen) mit Wasserbueffel (das 2. gefaehrlichste Tier in Africa, das gefaehrlichste ist das Hippo, wer haette das gedacht? Aber die Raubkatzen kommen erst danach....)
- Arrested in Durban ( und wir sind ein einen "Freund und Helfer" geraten der so garkeine Weissen mag...)
- Canopy im Oribi Gorge NP
- der hoechste Bungeesrung der Welt von der Bloukransbruecke (davon gibts hier demnaechst ein Video ;-) oder auf youtube, je nachdem was technisch geht, aber krass sage ich euch. Ich hab doch sowas vorher noch nie gemacht.... und dann gleich 216 Meter!) Aber wenn dann richtig, wie bei allem.
- Selbstfahrersafari mit Loewen
- dem echten weissen Hai unter Wasser mal "Hallo" gesagt
- Wale beobachtet
- Pinguine besucht
- und nun alleine in Kapstadt!

Ich hoffe das ist schon mal ein kleiner Vorgeschmack und lockt zum weiterlesen. Was sagt ihr eigentlich zu den Bildern und dem kleinen Video? Super toll oder? Ich bin selber ganz beeindruckt was ich alles tolles gesehen habe. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt. Gaaanz dickes Danke an Fidi und Olaf!!!!!! Hoffe das klappt mit den weiteren Bildern auch alles gut. Es sind gerade schon wieder viele auf dem Weg nach Deutschland. Ich hatte naemlich schon wieder Schwierigkeiten mit der Technik.Speicherkartenfehler!. Ich koennte verrueckt werden. Irgendwie ist da der Wurm drin. :-(

Und wie immer, nicht vergessen: Ich freue mich sehr ueber Kommentare, SMS und Emails! ;-) Dann fuehle ich mich fast wie zuhause.

Bis demnaechst in diesem Theater

die Lexi

Mittwoch, 22. September 2010

Kleine Fotostrecke Istanbul bis Kairo!


Hallo ihr fleissigen Leser,
Lexi ist jetzt in Kapstadt angekommen. Bis zu ihrem nächsten Bericht müsst ihr euch leider noch etwas gedulden. Aber für die Zwischenzeit habe ich hier ein kleines Video für Euch mit vielen schönen Bildern von Istanbul bis Kairo.
Viel Spass.
Liebe Grüße Fidi

Freitag, 17. September 2010

Lexi lässt grüßen....

Hallo zusammen,

Lexi hat zur Zeit leider einige Probleme Internetcafe´s aufzutreiben. Sie hat mich daher gebeten Euch allen ganz liebe Grüße zu bestellen.
Es geht ihr prima und sie ist zur Zeit in Südafrika unterwegs und macht fleißig Safaris.

Damit Euch die Zeit bis zu ihrem nächsten spannenden Bericht (und glaubt mir der wird spannend.... ;-) nicht zu lang wird habe ich Euch mal wieder ein paar Fotos eingestellt.

Leider ist das mit Flickr komplizierter als ich dachte, aber wir arbeiten an einer Lösung.

Liebe Grüße Fidi

Sonntag, 12. September 2010

Lexi hat wieder ein Handy!

Hallo zusammen,

Lexi´s alte Handynummer funktioniert wieder!
Ihr könnt ihr also ab sofort wieder sms schicken, aber schreibt bitte euren Namen dazu, damit sie eure Nummern gleich wieder ins Adressbuch übernehmen kann. Das ist ja bekanntlich beim Diebstahl mit dem alten Handy verschwunden. ;-)

LG Fidi

In Südafrika angekommen!

Hallo!

Ich wollte Euch nur kurz mitteilen dass ich gut und heile in Johannesburg angekommen bin. Die Reise war abenteuerlich. Ich habe in Kairo alleine 90 Minuten gebraucht um mein Gepaeck einzuchecken. Eine Mordsschlange und alles voller Frauen mit mind. 5 Kindern und 10 Koffern..... total krass. Aber ich habe es geschafft und bin auch gut in Doha durchgekommen und habe sogar vom Flughafen Johannesburg zum Hostel gefunden. Afrika ist ein Traum. Ich war im Supermarkt und dachte ich bin im Paradis. Es gibt alles zu kaufen. Sogar Schokolade. Ganz anders als alles was ich die letzten 7 Wochen hatte. Es ist ausserdem super gruen hier und man wird auf den Strassen gar nicht so bloede angeglotzt. Ausserdem kann man tagsueber draussen essen ...freu.... aber Ramadan ist ja heute eh zuende! Melde mich die Tage wieder wenn Internet guenstiger ist!

Hier ein von Dani "geklauter" Text der die letzte Zeit in Cairo perfekt beschreibt ;-) Danke Dani!

ich haette euch noch so viel zu erzaehlen von den letzten tagen in cairo... so beispielsweise unser hostel, indem wir das gefuehl nicht losgeworden sind, in einem alten- und behindertenheim zu wohnen. zudem waren nebst uns nur araber da, was uns wiederum ein fruehstueck zu ramadan zeiten ermoeglichte, also um 1 uhr nachts. um doch noch etwas internationale luft zu schnuppern und vorallem um die zeit bis zum fruehstueck um die ohren zu schlagen, haben wir beschlossen, auf einen drink in eines der zahlreichen luxushotels zu gehen. die dachterrasse des intercontinentals sah sehr verlockend aus, aber zuerstmal musste natuerlich das hotel besichtigt werden. mit dem schindler aufzug gings zuerst in die 28. etage, dort haben wir uns die suiten (leider nicht von innen...) angesehen und uns mit stadtplaenen von cairo eingedeckt; einzig das lager mit wc-papier konnten wir nicht auffinden... denn dieses wiederum waere spaeter im hostel sehr nuetzlich gewesen.
das bier hat prima geschmeckt, die rechnung hingegen etwas bitter... was eine von uns auf die idee brachte, unsere getraenke aufs zimmer schreiben zu lassen (die zimmernummer der suiten kannten wir ja mittlerweile..). schlussendlich haben wir doch ganz brav selber bezahlt und konnten uns zurueck im hostel ueber das fruehstueck freuen!

gestern nachmittag war es dann so weit und ich musste mich von eva und lexi verabschieden. eva geht zurueck nach muenchen, lexi weiter nach suedafrika: DANKE euch beiden fuer die tolle zeit und die vielen erlebnisse, ihr fehlt mir jetzt schon!

Lexi sagt dazu: dem kann ich mich nur anschliessen. War eine super tolle Zeit und ich finde es total schade das wir nicht alle zusammen weitterreisen koennen!

LG Lexi

Kairo, das etwas andere Viertel

Anmerkung Vorab, das E und einige andere Buchstaben klemmen. ;-)

Heute Morgen ging unsere Tour zuende. Frei waren wir schon seit gestern Morgen, denn der bloede Guide ist mit einem Teil der Gruppe weiter gereist nach Dahab. Letzte Machtprobe waren seine Frageboegen die wir alle zwar ausgefuellt hatten, aber lieber direkt an Tucan senden wollten, weil wir sicher waren ueber ihn wuerden sie NIE ankommen. Und er hat wirklich mit drohen versucht sie von uns zurueck zu bekommen. Es seien schliesslich seine. Idiot! Aber wir haben uns dezent verdrueckt und haben dann gestern unsere neue Freiheit genossen und waren erstmal bei Costa Coffe (sowas wie Starbucks) und abends mit den Australiern schoen libanesisch essen. Ein Traum. Die Karte gab es zwar erst nur auf arabisch, bis sie ein uralte englische Bringdienstkarte aufgetriebn haben, aber wir suchen hier eh oft nach Bildern aus. Damit faehrt man eigentlich immer gut. Nur einmal habe ich ein bisschen daneben gelegen was die Groesse der Schale anging. Aber lecker war es immer und satt geworden bin ich auch.

Der Guide wollte uns ja die ganze Zeit ueber immer seine Vorschlaege aufzwingen, ist aber an unserer Sturheit gescheitert. Was nicht gerade zum Klima beitrug, aber wir sind nach wie vor der Meinung es ist unser Urlaub und wir wollten genau deshalb eben nicht im Hotel essen, sondern lieber in dem aegyptischen Restaurant an der Ecke. Was wir auch, zu seinem Aerger, ausgiebig getan haben. Gut das wir alle in der Gruppe keine Lust auf seine Diktatur hatten. Mit Aisha und Wombat hatten wir wirklich seit Istanbul viel Spass. Heute Mittag, nach einem letzten gemeinsamen Fruehstueck hiess es dann abschied nehmen. Die beiden sind zum Flughafen um nach Hause zu fliegen und wir haben auf der Strasse ein Taxi gestoppt um in unser Hostel umzuziehen. Das sieht im Internet ganz toll aus und liegt direkt am Nil. Die ganze Stadt ist voller Taxis, aber wenn man eins braucht ist weit und breit keins da, oder der Fahrer liegt darin und schlaeft und wird boese wenn man ihn weckt. Wir haben dann aber doch ein paar Strassen wieter eins gestoppt und sind dann zum Hotel die Rucksaecke abholen, die haben nicht alle in den Kofferaum gepasst, also ist meiner auf dem Beifahrersitz gefahren und wir mit den kleinen Rucksaecken hinten zu dritt. Eine rasante Fahrt brachte uns dann zum Hostel. Eine "internationale" Jugendherberge, in der wir aber offenbar die einzigen westlichen Gaeste sind. Hier ist alles NUR auf Arabisch beschriftet an den schwarzen Brettern, es laufen hier nur arabische Studenten rum und Fruehstueck gibt es nachts um 1, es ist schliesslich Ramadan ;-) Aber wir haben ein schoenes Zimmer mit Aircon! und alle sind sehr nett zu uns. Aber ein bisschen kurios ist es schon. Das Gebaeude ist offenbar eine alte Schule oder so etwas.

Heute Nachmittag haben wir erstmal ein bisschen das Viertel erkundet. Einmal um die Ecke gibt es lebende Huehner direkt frisch beim Schlachter ( also dann leben sie nicht mehr ;-)) zu kaufen und kleine Ziegen stehen vor manchen Haeusern und fressen. Wir sind also mitten im Kairo der Durchschnitts-Aegypter angekommen.

Gerade haben einige der vermuteten Studenten den Internetraum, der auch eine Gebetsecke hat, betreten. Die quaelen sich nicht mit den Uralt-Computern rum wie wir, sonder haben alle supermoderne Laptops. Alle Maedels tragen Kopftuch und die Jungs in schicken Jogginghosen. Hihi, aber hier bestaetigen sich schon viele unserer "Erwartungen". Der beliebteste Klingelton fuer Haendys, und jeder besitzt mindestens zwei (!), ist der Ruf eines Muezzin. Und es gibt sehr viele unterschiedliche. Aber alle sind immer schrecklich laut. Ob man die wohl auch bei Jamba imMonatsabo bekommt? :-)

Zurueck zu den Gassen von Kairo. Wir haben eigntlich nur einen Supermarkt oder sowas gesucht um ein bisschen was zu essen einzukaufen. Gefunden haben wir eine Marktstrasse. Eine schmuddelige Gasse, rechts und links kleine Geschaefte. Das ist hier noch nichts besonderes, aber hier sassen ueberall noch Haenderler und Haendlerinnen davor auf dem Boden. Mit ihren Waren, Broten, Gemuese, Obst, Kaese, und Kraeutern. Kleine Ziegen dazwischen und lebende Tauben und Hasen und alles einfach so im Strassenstaub. Mal auf einm Stueck Pappe, dann wieder auf einem Handkarren oder in nem Plastikstuhl oder Schemel. Aber alles unglaublich alt und dreckig. Scheint aber hier einfach keinen zu stoeren. Die Geschaefte dahinter hatten zum Teil frisches Fleisch an riesigen Haken offen in der Gasse (und in der Sonne) haengen oder Fische, was man beides auch gleich gerochen hat. Dieser Geruch traegt immer wieder dazu bei das ich drueber nachdenke Vegetarier zu werden. Aber sobald ich dann abends Hunger bekomme und die gegrillten Fleischspiesse rieche ist das wieder weg.
Heute Mittag gab es auf jeden Fall nur Obst und Joghurt fuer mich. Bei dem Gedanken an alles andere hat sich mir der Magen umgedreht. Es ist unglaublich spannend durch so eine Gasse zu gehen. Der Gestank, die vielen Fliegen, der Dreck, aber auch die Farben und Gerueche der Gewuerze, das Obst und Gemuese, die vielen, vielen Menschen, die kuriosen kleinen Laeden, das alles ist so fremd fuer uns. Solche Einkaufsausfluege machen wohl nicht all zu viele "Westler". Der Obsthaendler hat sich auf jeden Fall gleich mal erkundigt ob ich denn verheiratet waere und der Brothaendler hat Eva schoene Augen gemacht....lach
Wir waren die von allen angestarrte Attraktion. Aber zu dritt ist das auch ein ganz anderes Gefuehl als alleine. Uebermorgen werden sich unsere Wege ja leider auch trennen. Ich fliege nach Johannesburg, Daniela nach Casablanca und Eva zurueck nach Muenchen.

The story goes on, so keep reading!

Lexi

Sonntag, 5. September 2010

Graeber, Tempel und Nilpiraten

Im letzten Bericht habe ich glatt die Tempel von Abu Simbel vergessen. Dabei hatte ich mich auf die so sehr gefreut. Allerdings war ich auch ziemlich entaeuscht. Die beiden Tempel sind wunderschoen, keine Frage, aber da sie komplett abgebaut und wo anders wieder aufgebaut wurden, erinnerte mich das ganze irgendwie an Disneyland... Die sind nicht nur ein Stueck hoeher sondern auch weiter nach rechts wieder aufgebaut worden und das ganze an einem kuenstlich geschaffenen Berg, der ziemlich lieblos in die Gegend geklatscht wurde, um die Lichteinfallwinkel zu erhalten. Ganz komisch. So hatte Ramses sich das sicher nicht gedacht von 5000 Jahren...

Gerade bin ich in Luxor. Von hier aus gibt es einiges zu besichtigen. Die Stadt liegt direkt am Nil und lebt vom Tourismus. Das merkt man extrem an den ganzen Haendlern. Die quatschen einen in Grund und Boden. Aber auf dem Ohr bin ich mittlerweile sowas von taub, dass ich auch ziemlich in Ruhe gelassen werde. Es gibt offenbar so viel mehr Leute die nach besseren Geschaeft aussehen als ich. Glueck gehabt!

Vor einigen Tagen sind wir in Assuan in eine Feluce gestiegen um den Nil herunter zu segeln. Der Nil ist hier ganz breit, ca. 800 Meter, und sieht dunkelblau aus. Wunderschoen. Die Ufer sind dicht bewachsen mit Palmen und Bueschen und dahinter liegen Felder und Dattelhaine. Ueberall am Ufer leben Menschen. Das hat mich einmal fast verrueckt gemacht, aber dazu spaeter. Hier wird gebadet, gewaschen, gekocht und gespielt. Und natuerlich werden hier auch die Esel gewaschen. Sie sind offenbar sehr wasserscheu, denn sie machen ein mords Theater.
Alles in allem hatte ich mich auf ein 2-taegiges "das Leben am Nilufer beobachten" gefreut. Leider ist die Mentalitaet der aegyptischen Flusspiraten etwas anders. Zuerst lagen wir mit dem voll beladenen Boot noch ca. eine Stunde am Ufer und haben auf den richtigen Wind gewartet. Eine grosse Geduldsprobe, denn wir waren alle schon ganz heiss aufs segeln und wollten das es endlich los geht. Dann haben wir irgendwann abgelegt und sind, wie uns der Kapitaen erklaerte, gegen den Wind auf den Nil gekreuzt. Soweit so gut. Nach ca. 2 Stunden hin und her auf den Fluss wurde dann angelegt um Mittagspause zu machen. Es gab gekochtes Rindfleisch, Salat und Brot. Lecker. Nach dem Essen wollten wir dann zuegig weiter, aber nicht so die Aegypter. Jetzt wurde erstmal Siesta gemacht. Auf unbestimmte Zeit, denn es kam ja wieder auf den richtigen Wind an. Wie die vielen anderen Boote die in der Zwischenzeit an uns vorbei fuhren das gemacht macht haben, weiss nur Allah. Irgendwann ging es dann doch nochmal weiter zu unserem naechtlichen Anlegeplatz. Ein schoenes Sandufer. Davon gibt es viele am Nil. Auf schwimmengehen habe ich, trotz der Hitze, dann doch lieber verzichtet. Irgendwie war mir nicht wohl bei dem Gedanken im Nil zu schwimmen. Besonders nach dem ich ihn in Kairo gesehen und vor allem gerochen hatte. Diese Meinung aenderte ich am zweiten Tag nachmittags. Das Wasser war ziemlich kalt, aber sehr erfrischend. Und meine ganzen Befuerchtungen bezueglich der Wasserqualitaet haben sich bis heute nicht bestaetigt, ich lebe noch! ***grins*** Wenn das auch einigen aus der Gruppe nach dem gestrigen Abendessen anders geht, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Den Nil haben wir auf jeden Fall alle gut ueberstanden. Auch wenn die "auf-dem-boot-rumsitz-und-warten-auf-den richtigen-wind-zeit" oder auf die Lust des Kaeptens, am zweiten tag ziemlich an unseren Nerven gezerrt hat. Meisst hat er das Segel garnicht gespannt sondern hat uns einfach super langsam mit der Stroemung treiben lassen. Dabei gab es leider nicht so viel am Ufer zu bewundern und Fahrtwind kam auch nicht wirklich auf.

Die Naechte auf der Feluce waren, bis auf die Muecken, recht angenehm. Ich liebe es draussen zu schlafen und den Sternenhimmel beobachten zu koennen bis ich einschlafe. Einmal musste ich nachts von Bord um mir einen Busch zu suchen, aber das war, dank des Mondes, kein Problem. Viel schwieriger gestaltete sich die ganze Sache dann am naechsten Morgen. Ich stieg mit meinem Streifen Klopapier bewaffnet das steile Ufer hoch und wanderte froehlich auf die entfernten Palmenhaine und Buesche zu. Das war am gestrigen Nachmittag auch ein super Platz gewesen. Aber leider war an diesem Morgen dort ein sehr, sehr neugieriger Junge auf seinem Esel unterwegs. Und anhaenglich war der Gute auch. Ich schlich also von Busch zu Busch und wurde den Kerl einfach nicht los. War sicher das spannendste was er in seim bisherigen Leben zu sehen hoffte.... Ich bin fast wahnsinnig geworden, aber alles schimpfen und gestikulieren nuetzte nichts. Er war immer da. Grrrr!!!! Aber ich bin ja auch nicht doof und habe ihm dem Spass verdorben. Denn ich hatte ja mein grosses Wickeltuch dabei. Also habe ich mir eine Kabine gebaut. Pech gehabt junger Mann! Aber ich schwoehre, haette ich nicht so dringend gemusst, haette ich den Guten von seinem Esel geschubst! Bloedmann! Aber sowas wird mir sicher noch oefter passieren. Es dauert sicher noch ein bisschen bis ich mich ganz an das Leben im Busch gewoehnt habe. Aber dazu trainiere ich ja bald in Afrika.

Jetzt schuettet der Besitzer vom Internetshop gerade wieder literweise Wasser auf die Strasse vor seinem Laden. Eine Unart die alle hier mit Vorliebe betreiben. Das soll den Staub reduzieren. Aber eigentlich schafft es draussen immer nur eine ganz eklige Bruehe, vermischt mit allem was eh schon durch die Gassen laeuft, wie das blutige Wasser aus den Schlachterlaeden und dem Eselspipi.Man bemueht sich staendig das sie einem nicht in den FlipFlop laeuft und ueber die Fuesse schwappt. Denn dann koennte einem der Fuss absterben oder sich wenigstens die Haut abloesen...

Auch wenn der hier richtigen Buergersteig vor dem Laden hat, ist das laengst nicht in allen Strassen so. Viele sind noch echte Feldwege. Asphaltiert sind hier nur die Hauptstrassen. Hauptverkehrsmittel sind Esel! Was die armen Viecher hier alles ziehen und schleppen ist unglaublich. Ohne Esel wurde dieses ganze Land nicht funktionieren. Dicht gefolgt von Mopeds -und da passen mind. 3 Leute drauf-, Pferdedroschken und Sammeltaxis. Das sind Minibusse und in Kairo sind es alles alte VW 1er Busse. Zum Teil liebevoll aufgemotzt von ihren stolzen Besitzern. Einfach zu schoen anzuschauen. Ich wusste wirklich nicht das es davon noch soooooo viele gibt. Aber die Dinger sind offenbar nicht tot zu kriegen. Es hat mich auf jeden Fall sehr gefreut das zu sehen. Hier in Luxor sind es irgendwelche Kleinbusse unklarer, asiatischer Herkunft. Die seitlichen Schiebetueren sind immer offen und staendig steigt jemand zu oder aus. Es ist unglaublich laut, denn es wird lang und ausdauernd zu jeder Gelegenheit gehupt. Abends, wenn die Leute wieder essen duerfen, denn es ist ja immer noch Ramadan, und es kuehler ist, ist auf den Strassen so viel los, das man stundenlang nur zuschauen koennte. Dann sind auch Frauen unterwegs. Tagsueber sieht man eigentlich nur Maenner. Und die liegen bei der Hitze auch bevorzugt unter den Palmen oder sonstigen Schattenspendern und schlafen. Gern auch auf Verkehrsinseln, in Parks oder auch einfach mal am Strassenrand. Wenn gearbeitet wird sind immer furchtbar viele Leute da. Wovon die meisten aber nur gucken und die wenigsten was tun. Aber ich schaetze mal die haben hier keine Arbeitslosen. Es ist eh alles noch Handarbeit hier. Ob die Feldarbeit oder Muellabfuhr, hier gibt es wenige Maschinen. Aber das kenne ich ja inzwischen aus den anderen Laendern die ich die letzten Wochen bereist habe.

Die Hauser hier sind ein interessantes Sammelsurium aus Lehmhuetten und Ziegelhaeusern. Aber egal wo, da stehen schon mal 2, 3 Kuehe im offenen Vorraum oder direkt vor dem Haus. Das Leben ist hier noch recht mittelalterlich zaehlt scheinbar nicht viel.... Manchmal ist das fuer mein Empfinden ziemlich grausam, besonders bei den Tieren. Aber so ist das hier nun mal.
Bei den Menschen mischen sich stolze, aeltere Herren in langen Gewaendern mit Turban, junge Burschen in westlicher Kleidung und Frauen in schwarzen langen Kleidern mit jeder Menge Glitzer dran. Es ist ein buntes Treiben und natuerlich genauso laut wie der Verkehr. Ich habe heute Nachmittag wirklich gedacht das sich 2 Maenner gleich an die Kehle gehen, so sehr haben sie sich angeschriehen. Doch dann haben sie nur laut gelacht und sind auseinander gegangen. Das ist beaengstigend, zumal hier auch sehr viele Gewehre im Umlauf sind. Sie gehoeren zum Strassenbild dazu. Ausserdem sind sie fuer die Maenner hier eine Art Potenzsymbol. Wer einen Job mit Gewehr hat ist toll!!!! Egal ob im Eingang eines Hotels, vor einer Bank oder Schule oder als Polizist oder Soldat. Dabei sehen die meisten selbst aus wie die Raeuber von Ali Baba. Ich bin schon wieder abgeschweift, aber meine ganze Umgebung fasziniert mich dermassen, dass ich den ganzen Tag nur gucken koennte.

Ich wollte ja noch von den beeindruckenden Tempeln berichten die ich angeschaut habe. Nach Abu Simbel habe ich mir noch den Tempel von Edfu angeschaut, die Kolosse von Memnon, das Tal der Koenige mit den Graebern von Rameses 1 und 3, den Hatschepsut-Tempel und die grossen Tempel von Karnak und Luxor. Es ist wirklich unglaublich was die Pharaonen damals alles bauen liessen und wie die Arbeiter das hinbekommen haben. Alle Tempel stehen entlang des Nils und sind riesig. Zum Teil ist die bunte Bemalung innen noch erhalten und die Waende sind ueber und ueber mit Hiroglyphen geschmueckt. Man kann einfach nur sprachlos in mitten dieser Kunswerke stehen und staunen.

Von meinem Eselsritt, einer wilden Kutschfahrt durch Luxor und meinem schicken Henna-Tattoo berichte ich dann das naechste Mal. In 2 Stunden werde ich wieder mal einen aegyptischen Nachtzug nehmen und..... wo war ich gerade? Ich habe mich von einem schrecklich weinenden kleinen Jungen ablenken lassen, der gerade mit seiner Mutter in den Laden kam und habe ihn mit Bonbons abgelenkt. Das klappt auf der ganzen Welt. Auf jeden Fall hoffe ich sehr dass ich in dem Zug nicht aufs Klo muss. Ich werde jetzt schon mal vorsichtshalber aufhoeren zu trinken. Denn das ist ein so gruseliges Erlebnis, da sind die Klos in unseren Zuegen echter Luxus gegen.

Melde mich wieder aus Kairo. Bis dahin

Lexi