Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

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nach 13 Monaten

Samstag, 25. Dezember 2010

Weihnachtsstimmung für Lexi!

Meine liebe Lexi,

damit Du auch im fernen Vietnam etwas "echte" Weihnachtsstimmung hast, bekommst Du von mir einen schönen Weihnachtsbaum und den Kamin noch dazu. ;-)

Liebe Grüße Fidi

Froehoeliche Weihnacht in Vietnam..... mein 24. Dezember

Gestern Abend hatte ich wirklich einen wunderschoenen Weihnachtsabend, obwohl es hier recht unweihnachtlich ist. Dafuer ja bei Euch umso mehr.

Wir, das sind Silke, die beiden Schweizer Simone und Philip und ich haben uns um halb 7 in einem netten kleinen Restaurant, in dem wir schon am Abend vorher sehr gut gegessen hatten, getroffen. Dann gab es erstmal einen Pinacolada zur Einstimmung. Unser Restaurant hatte sogar einen Weihnachtsbaum, allerdings einen sehr vietnamesischen. Knall bunt und blinkend und voellig ueberladen. Aber besser als nix. Und so ganz wirklich wissen die Vietnamesen, die voll auf das amerikanische X-mas Fieber abfahren, nicht was unser heiliger Abend ist.

Natuerlich musste es ein paar Geschenke geben und wir haben uns traditionell fuer Schrottwichteln entschieden. Am Nachmittag war jeder alleine auf dem Markt um das ultimativ-haessliche Geschenk fuer 2$ zu finden. Ich habe einen wunderbaren vietnamesischen "Reishut" und eine unglaublich haessliche rot glasierte Tonpfeife in Form eines Schweins erstanden. Silke hatte die gleiche Idee, hat ihren Hut allerdings designmaessig aufgepeppt mit bunten Flitter-Puschel-Girlanden in Pink und Gold, dafuer aber keine Pfeife. Die Vietnamesen haben uns alle voellig fasziniert angeschaut, als wir mit unseren riesigen Pakten beladen zum Restaurant gelaufen sind. Und sie wollten immer wissen was das ist und was da drin ist.... ;-)

Philip hat einen 1A asiatischen Spar-Gemueseschaeler aus Plastik mit diversen Kanten zum Gurkenblumen schnitzen (als unser Kellner das Teil gesehen hat ist er voellig verzueckt gewesen und hat mir nochmal genau erklaert, auf vietnamesisch natuerlich, was man damit alles tolles machen kann....das Teil habe ich dann naemlich gestern erwichtelt, oh Freude ;-)) und Simone wunderschoene Kuehlschrankmagneten in Form von 2 kleinen asiatischen Pueppchen gefunden. Wir waren also perfekt vorbereitet. Da wir leider keinen Wuerfel hatten, haben wir uns mit einem Kartenspiel beholfen. Aber am Ende ist jeder mit einem super Geschenk nach Hause gegangen. Silke und Simone mussten ihres allerdings auf dem Kopf tragen...hihi

Beim Weihnachtsmenue haben wir uns auch nicht lumpen lassen. Jedoch musste man mit einem kleinen Trick arbeiten, denn am Abend vorher haben wir die Vorspeisen und Hauptgerichte alle gleichzeitig bekommen. Also haben wir immer nur einen Gang bestellt und den Naechsten dann erst, wenn der Bestellte gebracht wurde. Das hat auch gut funktioniert, wenn man einmal davon absieht, dass Silkes Hauptgericht garnicht bzw. sehr sehr viel spaeter kam.
Zuerst gab es fuer mich frische Gemuesefruehlingsroellchen, dann eine Wontonsuppe und super leckeres Bruschetta. Danach hatte ich allerdings nur noch Platz fuer den Nachtisch, das Hauptgericht ist bei mir also ausgefallen. Aber der Nachtisch war fuer uns alle Crispy Icecream, von der sich niemand so recht vorstellen konnte was das wohl sein soll. Es waren dann super leckere kleine Krapfen in Form von Eiskugeln, die noch heiss waren, mit Schokosauce und einer huebsch geschnitzten Moehren- oder Tomatenblume dekoriert. Wahrscheinlich waren da sogar mal Eiskugeln in der Mitte drin, allerdings sind die wohl beim frittieren geschmolzen. Egal, es war sehr lecker und hat unglaublich satt gemacht.

Den ganzen Abend lief ein und die selbe CD mit einigen Weihnachtsliedern in interessanten Interpretationen. Last Christmas haben wir mind. 6x gehoert und natuerlich auch lautstark mitgesungen. Das Highlight der Weihnachtslieder war aber Silke, die eine interessante Version von "Oh Du Froehliche" auf der haesslichen "drei-Ton-Schweine-Pfloete" fuer uns gespielt hat. Eine Karaokebar um unser Gesangstalent weiter zu presentieren, haben wir dann spaeter (zum Glueck) nicht mehr gefunden.

Zum Essen haben wir uns dann noch eine Flasche spanischen Rotwein bzw. den ein oder anderen Cocktail gegoennt, uns ueber unsere Wichtelgeschenke, die ernstgemeinten Geschenke (ich habe von Silke einen tollen "Wurzelsepp" eine aus Bambuswaurzeln geschnitzte Maske mit den Wurzeln als Bart bekommen, ueber den ich mich sehr gefreut habe) und das Leben ueberhaupt gefreut. Wir haben viel gelacht, ein bisschen ueber das Organisationstalent der Vietnamesen (sie haben keins) gelaestert und einfach nur viel Spass gehabt.

Zwischendurch und am Schluss haben die Kellner noch ein paar Fotos von uns mit unseren schoenen Geschenken machen muessen. Das war auch sehr lustig, weil sie immer lang und breit peilen bevor sie ein Bild machen. Aber die Bilder sind dann immer sowas von schlecht: nicht alle drauf, unscharf oder aus einem unmoeglichen Blickwinkel (die Stuehle vom Nebentisch drauf und wir ganz klein im Hintergrund), zu dunkel und so weiter. Auf jeden Fall wir hatten einen Mordsspass und am Ende auch noch jeder mind. ein cooles Geschenk und einen Haufen schlechter Fotos. Was kann man von einem 24. Dezember mehr verlangen?

Obwohl es warm und kitschig war, hatte ich einen wunderbaren Heilig Abend.

Froehliche Weihnachten

Lexi

Dienstag, 21. Dezember 2010

Vietnam: 3 Tage Halong Bucht

Kein Vietnamtourist darf sich das entgehen lassen: die Halong Bucht. Eine wunderbare Fels- und Wasserlandschaft. Wir haben uns fuer eine dreitaegige Boots- und Inseltour entschieden. Wie sich heraus stellte, auf aller niedrigstem touristischen Niveau, obwohl es die Superiortour war. Aber wir suchen ja das Abenteuer ;-)

Los ging es am 18.12 um 8 Uhr, als wir von unserem Guide in Hostel abgeholt wurden. Unsere grossen Rucksaecke haben wir da gelassen und sind mit den Daypacks losgezogen. Das kannten wir ja schon aus diversen anderen Veranstaltungen. Nur brauchten wir in Afrika nie so viel Zeugs weil es nicht so kalt war...

Erstmal die Strasse runter marschiert und dann rein in den Minivan. Wir waren die ersten und haben uns gleich die vordersten Plaetze, mit Beine ausstrecken, gesichert. Im nachhinein betrachtet eine gute Entscheidung. Dann ging es fuer 1 Std. kreuz und quer durch das Altstadtviertel, wobei wir noch 4x an unserem Hostel vorbei kamen, um weitere Leute einzuladen. Aber gut gehoerte die Stadtrundfahrt eben mit dazu. Es wurde sehr voll im Bus und sogar die kleinen Notsitze wurden alle ausgeklappt. Pech fuer die Letzten, denn die Fahrt nach Halong Bay dauerte 3 Stunden. Es ging bei trueb grauem Himmel durch triste graue Stadte und Doerfer. Das laendliche Vietnam um Hanoi herum ist wirklich kein optisches Highlight. Aber nun wissen wir das wenigstens auch.

Goooood Morning Vietnam!!!!!!!

Hier werde ich wohl nachher, denn es regnet, meine Einreise nach Vietnam und meine ersten Tage in Hanoi beschreiben.

Froehliche Weihnachtsgruesse aus Vietnam!!!!!

So ihr Lieben, nun ist es also fast so weit, Weihnachten steht vor der Tuer. Und ihr habt es alle so schoen weiss und feierlich. Wir haben hier in Hanoi gerade Nieselregen und ca. 15 Grad. Auch kein Traum, aber wir werden es uns schon schoen machen, denn morgen frueh geht es weiter nach Hoi An und auf zu hoffentlich besserem Wetter. Dort werden wir mehr oder weniger besinnlich 4 Tage verbringen und uns hoffentlich ein bisschen am Strand aalen.

Ich wuensche Euch allen ein schoenes und nicht all zu stressiges Weihnachtsfest, super schoene Geschenke, leckeres Essen und einfach ganz viel Spass. Im Geiste bin ich ab und zu bei Euch und tanze um den schoen geschmueckten Weihnachtsbaum....
Hierzu habe ich ein nette, kleine Geschichte gefunden, welche dieses Jahr mein Weihnachtsgeschenk fuer Euch ist:

Sauerkraut hilft in der Not

Weihnachten naht, das Fest der Feste –
Das Fest der Kinder – Fest der Gäste –
Da geht es vorher hektisch zu ........
Ein Hetzen, Kaufen, Proben, Messen –
Hat man auch Niemanden vergessen ...?

So ging's mir – keine Ahnung habend –
vor ein paar Jahren – Heiligabend –
der zudem noch ein Sonntag war.
Ich saß grad bei der Kinderschar,
da sprach mein Mann: "Tu dich nicht drücken,
Du hast heut' noch den Baum zu schmücken!"

Da Einspruch meistens mir nichts nützt,
hab kurz darauf ich schon geschwitzt:
Den Baum gestutzt – gebohrt – gesägt –
und in den Ständer eingelegt.
Dann kamen Kugeln, Kerzen, Sterne,
Krippenfiguren mit Laterne.
Zum Schluss --- ja Himmeldonnerwetta ---!
Nirgends fand ich das Lametta !

Es wurde meinem Mann ganz heiß
und stotternd sprach er: "Ja, ich Weiß;
Im letzten Jahr war's arg verschlissen –
Drum ham wir's damals weggeschmissen.
Und – in dem Trubel dieser Tage,
bei meiner Arbeit, Müh' und Plage,
vergaß ich, Neues zu besorgen!
Ich werd' was von den Nachbarn borgen!"

Die Nachbarn – links, rechts, drunter, drüber –
Die hatten kein Lametta über!
Da schauten wir uns an verdrossen,
die Läden sind ja auch geschlossen...

So sprach ich denn zu meinen Knaben:
"Hört zu! Wir werden heuer haben
einen Baum – altdeutscher Stil,
Weil ... mir Lametta nicht gefiel...!"
Da gab es Heulen, Schluchzen, Tränen---
Und ich gab nach den Schmerzfontänen.
"Hör endlich auf mit dem Gezeta
Ihr kriegt ´nen Baum – mit viel Lametta!"

Zwar konnt' ich da noch nicht begreifen,
woher ich nehm' die Silberstreifen...,
doch gerade, als ich sucht' mein Messa
da les' ich: HENGSTENBERG MILDESSA" ---
Es war die Sauerkrautkonserve....!
Ich kombinier' mit Messers Schärfe;
Hier liegt die Lösung eingebettet---,
das Weihnachtsfest, es ist gerettet!

Schnell wurd' der Deckel aufgedreht,
das Kraut gepresst, so gut es geht –
Zum Trocknen – einzeln – aufgehängt –
und dann geföhnt, -- doch nicht versengt!
Die trocknen Streifen sehr geblichen
mit Silberbronze angestrichen –
Auf beiden Seiten Silberkleid!
Oh freue Dich, Du Christenheit!


Der Christbaum ward einmalig schön,
wie selten man ihn hat gesehn!
Zwar roch's süßsauer zur Bescherung;
Geruchlos gab's ne Überquerung,
weil mit Benzin ich wusch die Hände,
mit Nitro reinigte die Wände;
Dazu noch Räucherkerz und Myrte –
der Duft die Menge leicht verwirrte!
Und jedermann sprach still, verwundert:
"Hier richt's nach technischem Jahrhundert!"

Ne Woche drauf! ... Ich saß gemütlich
im Sessel, las die Zeitung friedlich,
den Bauch voll Feiertage-Rester
s' war wieder Sonntag – und Sylvester.

Da sprach mein Mann: "Du weißt Bescheid?
Es kommen heut' zur Abendzeit
Schulzes, Lehmanns und Herr Meier
zu unserer Sylvesterfeier ...
Wir werden leben wie die Fürsten –
s' gibt Sauerkraut mit Wiener Würsten!

Ein Schrei ertönt! - Entsetzt er schaut:

"Am Christbaum hängt mein Sauerkraut...!
Ich hab vergessen, Neues zu besorgen!
Ich werd was von den Nachbarn borgen!

Die Nachbarn – links, rechts, drunter, drüber –
die hatten – leider – keines über!
Da schauten wir uns an verdrossen,
die Läden sind ja auch geschlossen...

Und so ward wieder ich der Retta;
Nahm ab vom Baume das Lametta!
Mit Terpentinöl und Bedacht
hab ich das Silber abgemacht.
Das Kraut dann gründlich durchgewässert,
mit reichlich Essig noch verbessert;
Dazu noch Nelken, Pfeffer, Salz
und Curry, Ingwer, Gänseschmalz!
Dann, als das Ganze sich erhitzte –
das Kraut, das funkelte und blitzte –
da konnt’ ich nur nach oben fleh’n,
lass diesen Kelch vorübergeh’n...!

Als später dann das Kraut serviert
ist auch noch folgendes passiert:
Da eine Dame musste niesen
sah man aus ihrem Näschen sprießen
tausend kleine Silbersterne...
"Mach's noch einmal; Ich seh’ das gerne"...

So rief man ringsum, hocherfreut –
Die Dame wusste nicht Bescheid!

Franziskas Lehmann sprach zum Franz:
"Dein Goldzahn hat heut Silberglanz!"

Und einer, der da musste mal,
der rief: "Ich hab'nen Silberstrahl...!"

So gab's nach dieser Krautmethode
noch manche nette Episode!

Beim Heimgang sprach ein Gast zu mir:
"Es hat mir gut gefallen hier,
doch wär’ die Wohnung noch viel netta,
hättest Du am Weihnachtsbaum Lametta!

Ich konnte da gequält nur lächeln
und mir noch frische Luft zufächeln.
Ich sprach – und klopfte ihm aufs Jäckchen:
"Im nächsten Jahr, da kauf ich hundert Päckchen!!!


Also frohes Fest


Eure Lexi

Freitag, 17. Dezember 2010

Laos: im Nachtbus nach Vientienne und ganze 12 Std. fuer die Besichtigung der Hauptstadt

Am 14.12.2010 bin ich puenktlich um 17.30 Uhr von einem Tuktuk in meinem Hostel in Luang Prabang abgeholt worden. Auf gings zum Busbahnhof. Vor mir lag eine lustige Nachtfahrt in einem oeffentlichen laotischen Bus von ca. 12 Stunden.... Aber ich war gut geruesstet mit Tabletten gegen Reiseuebelkeit (Danke Robert) und 3 Paketen Crackern. Konnte also garnichts schief gehen.

Ich habe auch tatsaechliche meinen Bus gefunden. Nachdem der Fahrer mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich noch am Schalter einchecken muss und meinen Rucksack zwischen den ganzen Reis- und Opiumsaecken verstaut hatte, habe ich mir einen netten Platz gesucht. Gleich an der Treppe mit keinem vor mir.... und keinem neben mir, so war der Plan. Allerdings wurde der Bus sehr voll. Jeder Platz besetzt. Neben mir sass eine nette kleine Frau die mir gleich ein Ingwerbonbon angeboten hat. Und die machte mir auch verstaendlich das die Plaetze nummeriert sein und jeder seinen festen Platz hat. Darauf habe ich natuerlich garnicht geachtet und mir einfach des Besten, der noch frei war ausgesucht..... Also habe ich gebetet, meine Fahrkarte rausgeholt und dann aussen auf die Platznummerierung geschaut! Leute, es gibt einen Gott!!! Ich habe tatsaechlich auf dem richtigen Platz gesessen. Da war die Freude gross, denn inzwischen war der Bus recht voll und ich habe eine ganze Menge Zeugs, die ich mit mir rum schleppe. Das ich vorher den Fahrer wg. der freien Platzwahl gefragt hatte und er mal wieder nur "jaja" gesagt hat ist inzwischen obligatorisch oder?

Die Fahrt ging dann auch halbwegs puenktlich los und fuehrte gleich in die Berge. Ich wusste zwar das es nach Vientienne ueber die Berge geht, hatte allerdings nicht direkt mit den steilen Serpentienen gerechnet. Und das ganze im Stockdunkeln.... Aber da mir ziemlich schnell schlecht wurde, habe ich so eine Wundertablette eingeworfen und dann die restliche Fahrt mit einem gluecklichen Laecheln, eingezwaengt in meinen Sitz verbracht. Nicht mal der betrunkene Laot, der sich direkt vor uns auf die Treppe gesetzt hat, und auch sofort wieder kam, nachdem der Schaffner ihn auf seinen Platz gebracht hatte, konnte mich wirklich aus der Ruhe bringen. Gut, ich habe seine Unterhaltungsversuche recht ruede abgeblockt und die arme Frau neben mir auch nicht gerade beneidet, aber sie sprach immerhin seine Sprache. So hat er noch ein Stuendchen laut fuer alle philosophiert, sich 2 weitere Dosen Beerlao reingeschraubt und dann irgendwann angefangen zu singen..... Egalpillen koennen manchmal echt Gold wert sein. :-) Als er dann sein Chipspapier in die Sitztasche meiner Nachbarin stecken wollte, kam es zum Supergau. Sie schrie "Alarm", der Schaffner hat darauf hin die Festbeleuchtung im ganzen Bus wieder angemacht, ihn weggeschafft und wir hatten die restliche Fahrt Ruhe. Auch nicht schlecht. Das die versprochenen 6 Std. Fahrt nicht hinkommen wuerden war mir schon klar, das es ganze 12 dauern wuerde aber auch nicht.

So kam ich also morgens um halb 6 in Vientienne am Busbahnhof an. Da ich inzwischen offenbar nicht mehr so ganz arg beschissen werde, habe ich nach Ablehnung des ersten Angebots fuer 60.000 Kip einen Platz im Taxi mit einem Moench und 2 anderen fuer 15.000 Kip bekommen. Die Fahrt zum Hostel von Silke war kein Problem, als Huerde entpuppte sich allerdings der Nachtportier, der mich nicht mal eben so ins Zimmer lassen wollte. Aber ist ja eigentlich auch gut so. Ein kurzer Telefonanruf und dann hat er sogar meinen "20-Tonnen-Rucksack" in den dritten Stock getragen ;-) So habe ich in de Besucherritze noch eine Muetze voll Schlaf bekommen bevor wir am naechsten Morgen zusammen mit Silkes Travelmate fruehstuecken gegangen sind. Gebratene Nudeln. Da koennte ich mich ja reinsetzen.... Dann eine Fahrkarte fuer den Nachtbus nach Hanoi gekauft und zurueck ins Hostel, eine ausgiebige, richtig tolle Dusche (mit Wasserdruck) genommen, einmal umgezogen und ausgecheckt, weil es fuer uns alle am Abend weiter ging.

Am Nachmittag stand dann noch ein bisschen Kultur auf dem Programm und wir sind mit den Tuktuk zum Buddha-Park gefahren. Eine Stunde durch Vientienne und Umgebung und dann ein schoener Park mit modernen, auf alt gemachten Buddha, Ganesha und weiteren Statuen. Wirklich mal was anderes. Dann mit dem Tuktuk zurueck, Falaffel essen, eine Eisschokolade bei einer Art Starbucks auf laotisch und dann noch schnell neue Cracker kaufen und schon gings ab zum Busnahnhof.

Wir hatten uns einen Schlafbus gegoennt, allerdings keine genaue Vorstellung was das sein sollte. Die Fahrt zog sich auch ein bisschen hin, der Bus sollte um 17.30 Uhr fahren, um ca. 17.50 Uhr kamen wir am Busbahnhof an und gegen 20 Uhr gings dann los. Laos eben..... Die haben hier die Ruhe weg. Der Schlafbus hatte tatsaechlich Liegeplaetze, die gerade so fuer uns Maedels oder eben kleine Asiaten ausgereicht haben. Und bei einer 24 Std.-Fahrt nicht eben die schlechteste Wahl.

Von der Grenze nach Vietnam berichte ich die Tage, aber es ist schwieriger aus Laos auszureisen , als in so machen afrikanischen Staat einzureisen....


Munter bleiben trotz Schneechaos

Lexi

Laos: Elefanten-Rutschpartie im Regen

Meine letzten beiden Tage in Laos waren durchaus spannend, aber das sind meine Tage ja irgendwie immer....;-)

Der letzte Tag in Luang Prabang begann wieder mal verhaeltnismaessig frueh. Um 8 Uhr sind wir losgetiegert zum "Office" wo wir unsere Elefanten,-Whiskeydorf-, (ja, sowaqs gibt es hier!) Hoehlen- und Wasserfalltour gebucht hatten, denn von dort aus sollte es los gehen. Um halb 9 hatten sich dann noch zwei weitere Leutchen eingefunden und um Viertel vor 9, als mein Geduldsfaden schon wieder maechtig am reissen war, kamen dann noch 3 Franzosen dazu. Aber auf eine Person warteten wir immer noch. Aber da der "T-Lex" nicht gefruehstueckt hatte, um wirklich puenktlich zu sein, ging es dann, nach einer intensiven Nachfrage, doch ploetzlich ziemlich zuegig los.... Rrrraaaaarrrrrr!!!!!!

Wir kletterten also in unseren Minivan und auf gings. Kleine Planaenderung, zuerst ins Whiskeydorf. Ok, morgens statt Fruehstueck kann man schon mal einen kleinen Whiskey vertragen... Das ganze war ca. eine Stunde Fahrt durch das laendliche Laos entfernt, wobei die letzten 11 KM ueber eine Lehm-Buckelpiste fuehrten, die den Afrikanischen alle Ehre gemacht haette.

Angekommen wurden uns diverse Spirituosen zum testen angeboten und dann konnte, bzw. sollte man das ganze Zeugs in moeglichst grossen Flaschen mit eingelegten Schlangen, 1000-Fuesslern und Skorpionen kaufen. Allerdings glaube ich nicht, dass die Chancen damit beim deutschen Zoll besonders gut sind. Wir haben uns dann eher als Mitbringsel fuer die kleinen Flaeschchen ohne Tiere interessiert. Und dann fing es mal wieder an zu regnen. Ach was sag ich es hat aus Eimern geschuettet. Und da es auch ziemlich kalt wurde, haben wir uns dann doch zu der ein oder anderen Schnappskostprobe hinreissen lassen.... ja, auch so frueh am Morgen. Und das Zeug ist garnicht mal so schlecht ;-)

Dann ging es weiter zu der schoenen Buddha-Hoehle, an der wir auf der Slowboatfahrt schon vorbei gekommen waren. Leider waren wir mit dem Bus auf der anderen Mekongseite angekommen. Also hiess es im weiterhin stroemenden Regen ein offenes Fischerboot besteigen und rueber ueber den Fluss. Spaetestens da waren wir alle bis auf die haut durchnaesst. Und das bei der Kaelte. Und ich dachte mir, haust du im Winter mal ab aus Deutschland.... tsss.

Die Hoehle ist wirklich schoen und es sind von den Leuten Buddhastatuen aus verschiedenen Jahrhunderten hier abgestellt worden. Es riecht nach Weihrauch-Raeucherstaebchen und die neuesten Figuren sind gerade mal ein paar Tage alt. Wirklich sehr beeindruckend. Ausserdem ist aussen an den Felsen eine Markierung angebracht wie hoch der Mekong 2008 und 1966 war. Da ging er direkt bis zur Hoehle. Und wir mussten ca. 50 Treppenstufen hochsteigen.

Dann ging es, natuerlich immer noch im Regen nochmal gefuehlte 2500 Stufen hoch zur 2. Hoehle. Was sich allerdings gelohnt hat, da ich diese, fast voellig im Dunkeln liegenden Hoehle mit Buddhastatuen sogar noch schoener fand. Man musste die kleine Hoehele mit der Taschenlampe erforschen und es gab ueberall kleine Nischen und Ecken wo es noch etwas zu sehen gab. Echt toll. Der Rueckweg die Treppenstufen (die hier natuerlich alle verschieden hoch und unterschiedlich weit auseinander sind) war ein bisschen wie in einem Wasserfall zu laufen. Dann ging es zurueck ins Bott und wieder auf die andere Seite.

Auf zum Elefanten-Ritt. Irgendwie hatte ich ja gehofft das es irgendwann aufhoert zu regnen, aber ich alter Seuchenvogel (danke Wolle, fuer diese so treffende Anmerkung!!!) ziehe ja Regen auch in den trockensten Gegenden der Welt magisch an. Es ging nochmal im Minivan ein Dorf weiter und dann durch den Schlamm zu den Elefanten. Waehrend diese gesattelt wurden, haben wir uns dann unserer Schuhe entledigt und die Hosen hochgekrempelt. Aber meine supertolle neue Regenjacke habe ich ganz tapfer angelassen. Und ich muss sagen ein guter Kauf, ich bin wenigstens nicht erforen! Dabei kann ich garnicht sagen ob das nicht vielleicht an dem Adrenalin lag, welches durch meine Adern gerauscht ist. Wer schon mal geritten ist und sich kurz ueberlegt hat wie das wohl ist, wenn das Pferd auf dem man gerade sitzt, stolpert oder wegrutscht und stuerzt, der kann sich ungefaehr vorstellen wie es sich anfuehlt auf einem Elefanten zu sitzen, der einen lehmigen Berg rauf klettert und der Elefant direkt vor einem ins Rutschen kommt.....
Und bergrauf ist noch der harmlose Teil. Nach einer knappen Stunde waren wir wieder zurueck, klitschnass und froh noch heil zu sein. Den Wasserfall haben wir uns dann gespart und lieber eine heisse Dusche und Kaffee mit Schokoladenkuchen vorgezogen. Schliesslich musste ich mich noch fuer meine Nachtfahrt nach Vientienne staerken, wo ich Silke wieder getroffen habe.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Cheers
Lexi

Dienstag, 14. Dezember 2010

Laotisches (chaotisches) Fondue als internationale Weihnachtsfeier

Gestern Abend, nach unserer Sundowner-Wanderung auf den Huegel hier und nachdem nun auch in Laos die Naehe von Weihnachten nicht mehr zu ignorieren ist, haben wir beschlossen in kleiner Runde eine kleine "Weihnachtsfeier" zu machen. Es hat in Stroemen geregnet und wir sind in ein sehr, sehr asiatisch glitzerbunt weihnachtlich geschmuecktes Restaurant gegangen um dort laotisches Fondue zu essen. Wir, das waren Rese, Costa, Robert und ich. Spaeter kamen dann auch noch zufaellig die beiden Schweizer Simone und Philip dazu und haben sich unserer Runde angeschlossen. Zuerst haben wir ja noch einen Platz "draussen" (also hier ist ja alles draussen, aber das war halt nur so unter einem grossen Schirm) gehabt, aber das wurde uns dann bald zu nass und mit etwas Glueck haben wir den letzten Tisch unter dem festen Palmwedeldach erwischt.

Fondue in Laos ist auf einem Kohlentopf der in der Mitte der Tischplatte eingelassen wird. Darauf wird dann ein "Blechnapf" der ein bisschen wie eine Gugelhupfform aussieht gestellt. in den unteren Rand wird heisse Bruehe gegossen und dann dort verschiedenstes Gemuese, Pilze, Glasnudeln und Eier gegart. Auf den Huckel kommen Fleisch oder Tofuscheiben die in Oel getaucht werden.
Ahnungslos wie wir waren, haben wir natuerlich 6 Portionen bestellt. Man war das eine Menge. Jeder bekam ein ziemlich grosses Koerbchen voll geschnippeltem Gemuese und Glasnudeln, einen ganzen Teller mit Tofuscheiben (wir hatten uns fuer die vegetarische Variante entschieden) und 2 rohe Eier. Dazu gabs dann einen kleinen Eimer mit der Bruehe und los gings. Zuerst hat uns der Kellner gezeigt wie genau man das macht, aber wir waren da sehr schnell im lernen.

Man war das heiss so mit dem Kohlebecken, aber super lustig. Und wir hatten natuerlich den Ehrgeiz alles aufzuessen was wir bestellt hatten, obwohl die Haelfte wahrscheinlich auch gereicht haette. Das haetten uns die "Nasen" aber auch wirklich mal vorher sagen koennen, ich glaube aber die Kellner haben uns beobachtet und sich ziemlich schlapp gelacht. Egal, wir hatten stundenlang einen riesen Spass und lecker wars auch noch. Zum Schluss haben wir dann versucht, ob man auf denm Huckel auch Spiegeleier braten kann. Beim zweiten gings schon recht gut. Da haben die Kellner aber gestaunt. Aber wir sind ja kreativ. Jeder hat mit seinem asiatischen Suppenloeffelchen das fluessige Ei oben gehalten und schon gings.

Bis auf ein Ei haben wir wirklich alles aufgefuttert. Zum Glueck wars ja nur Gemuese, aber trotzdem eine unglaubliche Menge. Danach haben wir noch ein paar laotische Cocktails getrunken. Hier gabs den ganzen Abend 2 fuer 1.... ;-)
Leider hat der Regen den ganzen Abend nicht aufgehoert und wir haben beschlossen als Abschluss unserer Weihnachtsfeier noch eine "Stadtrundfahrt" mit dem Tuktuk zu machen und dabei dann jeden im Hostel abzusetzen. Nach zaehen Preisverhandluingen, das Wetter war ja nicht auf unserer Seite, gings dann los. Nass wars, aber auch sehr lustig. Alles in allem ein rundum gelungener Abend und mit eine der besten Weihnachtsfeiern die ich je hatte ;-)

Merry Xmas!

Lexi

Montag, 13. Dezember 2010

Auf nach Laos und mit dem Slowboat 2 Tage den Mekong runter

Nachdem ich mich von meiner Foodpoisoness wieder einigermassen erholt hatte, musste ich ja langsam Silke wieder einholen, damit das mit gemeinsamem Weihnachten am Strand noch klappt. Das Reisebuero war so nett mich auch mit ein paar Tagen Verspaetung noch mitzunehmen, denn die Tour war ja schon gebucht und bezahlt. Und da ich, ehrlich gesagt auch keinen guenstigen Flug direkt nach Hanoi gefunden habe, habe ich mich entschlossen doch die Bootstour zu machen. Vorab kann ich schon mal sagen es hat sich gelohnt.

Um 7.15 Uhr wurde ich im Hotel abgeholt. Ich war schon ein bisschen nervoes, denn die versprechen Dir hier ja alles und nur die Haelfte klappt, und eigentlich sollte es um 7 los gehen.
Wir haben dann noch 2 Schweizer abgeholt und auf gings, die 2 Std. zur laotischen und auch chaotischen Grenze. Und ich dachte immer schon Afrika war hart.... ;-)

Erst wurden wir an einem Gasthaus abgesetzt und hatten angeblich noch gaaaanz viel Zeit zu fruehstuecken. da das aber keiner von uns wollte sondern nur eben nen Tee trinken, hatten wir es dann ploetzlich ganz eilig. Wir haben unseren Tee trotz aller Draengelei in Ruhe ausgetrunken, so ja nun nicht Freunde!
Dann ging es in ein Taxi wo noch 2 Deutsche gewartet haben und runter zum Fuss. Ein super steiler Weg mit schlechtem Strassenbelag und am Ende nur noch Sand. Hier auf ein kleines Faehrboot (und ich hatte echt Angst, dass das Ding untergeht mit meiner schweren Tasche. Der Steg hat beim Einsteigen schon so gewackelt und geknarrt.... UUUTE Du musst mich BITTE bald erloesen ;-)) und rueber zur anderen Seite. Halt, vorher noch schnell den Thailaendischen Ausreisestempel besorgt. Auf der anderen Seite einen Steilen Berg wieder hoch und dann noch steilere treppen zum Immigrationoffice. Davor standen gefuehlte 1000 Leute und wedelten mit ihren Paessen. Irgendwann hatte ich mich nach vorne gekaempft, die beiden noetigen Formulare ausgefuellt und ein Foto mit abgegeben. Dann hiess es warten. Es wurde immer ein fertig bearbeiteter Pass hochgehalten und der Besitzer musste dann die Gebuehr bezahlen und bekam seinen Einreisestempel und das Visum. Also warten.... Aber am Ende hat es doch gut geklappt, allerdings mussten wir 1$ Wochenendzuschlag zahlen. Die haben mnachmal Ideen.... grins. Die Schweizer hatten es leichter, die haben sich nur fuer ca. einen Euro nen Stempel holen muessen, das wars und das ging auch noch schnell.

Dann sind wir den Berg ganz hoch gebuckelt in ein kleines "Office" wo wir (fast alle die eben eingereist waren) gesammelt wurden um zum Boot gebracht zu werden. Hier gab es von dem "freundlichen" Inhaber dann erstmal eine 20 minuetige Heizdecken-Verkaufsveranstaltung fuer Bustickets und Hotels unterwegs. Leider ohne Erfolg, daher hat er irgendwann aufgegeben und wir wurden weiter transportiert. Im Minivan, da passten leider nur 10 Leute rein, also wurde oefter gefahren. Mittlerweile war die genannte Abfahrtzeit des Bootes schon ueberschritten. Aber T.i.A. (ihr erinnert euch an Afrika?) passt auch hier. Als wir dann alle mit Gepaeck in naechsten "Office" standen hiess es wir haben noch 20 Minuten Zeit, wovon natuerlich der Supermarkt direkt nebenan profitierte.

Dann gings endlich aufs Langboot. Ein wirklich langes Holzboot mit Dach und fiesen kleinen Holzsitzbaenkchen. Natuerlich nicht befestigt. Ich hatte mich ja noch ueber die Leute lustig gemacht die sich mit wunderbaren rosa Haeschenkissen eingedeckt hatten, aber nach ein paar Stunden auf soner Bank war ich dann schon neidisch. ;-) Ausserdem wurde es mit der Zeit empfindlich kuehl. Aber ich hatte ja ziemlich viele Klamotten im Handgepaeck und so sass ich auch einigermassen warm und weich.

Der Mekong ist ganz gruenbraun und hat zur Zeit Niedrigwasser. Man kann an den Ufern genau sehen wie hoch das Wasser sonst so ist und die ganzen fiesen Felsen die wir nun sehen konnten sind normalerweise unter Wasser, da mag man garnicht drueber nachdenken. Er schlaengelt sich durch eine Landschaft die mich schwer an die Urwaelder von Uganda erinnert hat. Mit ganz stielen Ufern, Felsen und Sandbaenken. Leider gibts hier keine grossen Tiere an den Ufern zu bestaunen. Nur ab und zu ein paar Goldschuerfer, Fischer und Bueffel.

Unser voll beladenes Boot, fast alles Backpacker, aber auch ein paar Laoten hat dann ab und zu am Ufer angelegt und ein paar Leute ein- oder aussteigen lassen. Am ersten Tag hielt sich das noch in Grenzen, am zweiten Tag wurden dann den ganzen Mittelgang lang Saecke gestapelt mit irgend einem getrockneten "Harz" drin (wer weiss was das wieder war, sieht Rohopium nicht auch so aus?) . Ausserdem stiegen Leute mit lebenden Huehner in Kartons und Koerben und noch halblebenden Bambusratten (die eine hat noch gezappelt) die in Fangschlingen baumelten ein. Die sind aber wohl direkt in die Kueche gewandert. Gabs auch gebraten am Stock.... Das ich auf den Boot nur Kraecker gegessen habe brauche ich eigentlich nicht extra zu erwaehnen, oder? ;-)

Abends im dunkeln haben wir dann in einem kleinen Ort am Ufer angelegt. Hier musste sich jeder eine Uebernachtungsmoeglichkeit selbst suchen und am naechsten Morgen ging das Boot dann weiter. Ist eine 2 Tagesreise nach Luang Prabang. Als ich vom Boot kam hat sich gleich ein Koffertraeger meinen Rucksack geschnappt, und als ich die steilen Treppen und Strassen gesehen habe, war ich auch sehr froh darueber. Der hat zwar ganz schoen gekeucht, aber er hat es ja nicht anders gewollt. Ich haette den wahrscheinlich wieder hingestellt und mir ganz schnell einen anderen genommen ;)
Da am Anleger schon 1000 Hostelschlepper bereit standen, war es nicht schwierig einen Schlafplatz zu finden. Wir haben uns zu 3 ein Zimmer geteilt und einen echt fairen Preis rausgehandelt. Dann sind wir noch in dem kleinen Oertchen was essen gegangen und dann war auch schon schlafen angesagt. Da niemand so ganz genau gesagt hat wann das Boot am naechsten Morgen weiter fuhr, haben wir beschlossen, wir glauben die 9.30 Uhr-Ansage, die hatten wir am haeufigsten gehoert.

Also aufstehen um 8, fertig machen und los. Ich war auch sofort wach, denn gegenueber von meinem Bett an der Wand sass eine handgrosse, behaarte, schwarze Spinne.... zum Glueck war sie so nett sich nicht viel zu bewegen bis ich fertig war. Der Hostelbesitzer meinte nur: keine Sorge die ist nicht giftig und beisst nur manchmal und das tut dann nur weh. Na da hab ich mich doch gleich besser gefuehlt.....

Vor der Tuer wartete dann schon gleich wieder ein kleiner Koffertreager und fuer 1.50 Euro wuchte ich meinen sauschweren Rucksack nicht selbst den Berg runter. Dekadent, aber wahr.
Wir waren dann so ziemlich die letzten die auf dem Boot ankamen,. aber es war immerhin noch da. Und weil es auf diesem, ein anderes als gestern, Bott auch schon Baerchenkissen auf manchen Sitzbaenken gab, und somit jeder dachte die waeren schon besetzt, haben wir auch noch super Plaetze bekommen. Ich konnte die 7 Std. Fahrt also mit 3 Kissen, 2 Jacken und meiner Massaidecke halbwegs schmerzfrei geniessen. Leider hat es den ganzen Tag geregnet oder genieselt. Aber das Boot hatte ja ein Dach. Die Landschaft sah genauso aus wie gestern, nur der Fluss hat mehr Biegungen gehabt. Als wir dann in Luang Prabang ankamen war ich auch echt froh. 2 Tage Boot mit hatten Kirchenbaenken reichen dann auch. Ich glaube ich habe jetzt Busse getan bis ans Ende meines Lebens.

In L.P. haben wir dann diverse Gasthaeuser abgeklappert bis wir ein Zimmer gefunden haben. Sie waren entweder schon voll oder viel zu teuer. Dann gings noch was essen auf den nachtmarkt und ein kleines bisschen shoppen ;-) Aber nur ganz leichte Sachen.
Heute schaue ich mir L.P an und morgen werde ich wohl einen Elefantenausflug machen und abends gehts dann in den Nachtbus nach Vientienne, wo ich mich mit Silke treffe und wir weiter nach Vietnam reisen.
Es bleibt also spannend.

Lasst Euch nicht einschneien und immer schoen nen Punsch fuer mich mittrinken!

Cheers
Lexi

Freitag, 10. Dezember 2010

Thailand: 3 Stunden im Paradies

Nach dem die letzten Tage eindeutig die Hoelle waren, habe ich mir heute ein Stueckchen Himmel gegoennt. Eigentlich wollte ich ja in Thailand jeden Tag zur Massage gehen und mich so richtig verwoehnen lassen. Gut, keine Kunst bei 5$ fuer eine Stunde ;-) Leider ist es ja die letzten Tage ausgefallen und ausserdem sind die Massagesalons hier in Chiang Rai ziemlich oll und schmuddelig. Da mochte ich dann nicht wirklich.

Aber gestern beim spazieren gehen habe ich einen Salon endeckt, der es absolut mit einem 5 Sterne Wellness Resort am Scharmuetzelsee aufnehmen kann. Und fuer thailaendische Verhaeltnisse hat er auch solche Preise. Ich habe dann trotzdem eine der schoenen Hochglanzbroschueren mitgenommen und abends nochmal darin geblaettert: Wellnesspakete mit Koerperpeeling (4 zur Auswahl) , Bodywrap (auch 4 zur Wahl), Massagen aller erdenklichen Arten und Laender mit und ohne Oel, heiss oder kalt, mit Duft und ohne, Hotstone und Kraeuterstempel, usw.... Und da habe ich spontan beschlossen, dass ich mir das nach den letzten Tagen einfach mal verdient habe. Besonders weil mein gestriger Orga-Tag auch nicht gerade von Erfolg gekroent war. 7 Std. Internet Recherche und nur rausgefunden was alles nicht geht und zu teuer ist...

Also habe ich einen Termin fuer heute um 11 Uhr gemacht und mich fuer ein 3 stuendiges Paket entschieden. Ich wurde in einem sehr schoenen Empfangsbereich freundlich begruesst, bekam Bambus Schuehchen und dann ging es in die erste Etage wo ich von 2 weiteren netten Damen empfangen wurde. Es gab einen total leckeren Tee und ich wurde gebeten anzukreuzen welches Oel (Duftproben standen selbstverstaendlich bereit) und welche Massagestaerke ich wuensche und wo meine besonderen Verspannungen liegen. Dann durfte ich noch das Peelin aussuchen. ich habe mich fuer Kaffee-Joghurt entschieden. Als ich ausgetunken hatte wurde ich durch einen dezent beleuchteten und mit frischen Blumen geschmueckten Flur in einen ebensolchen Raum geleitet. Auf der Liege waren frische Blumen, es brannten Kerzen und leise Pling-Plong-Musik erklang. Zu dem Zeitpunkt war ich schon sehr enspannt, aber es sollte noch viel besser werden.

Mir wurde der Ablauf meines 3teiligen Programms erklaert, dann konnte ich in Ruhe ablegen und, wer haette das gedacht ;-), meinen Hamam-Schlueppi, den ich natuerlich auch wieder bekommen hatte, anlegen.
Dann kam meine Zauberfee herein, stellte die Klimaanlage nach meinen Wuenschen (also ganz warm) ein und es ging los. Als ich so durch das Loch meiner sehr angenehm gepolsterten Liege nach unten schaue, sehe ich dort eine Schale mit frischen Orchideen und Chrysantemen (ich hoffe die schreibt man so). Alles war so perfekt und liebevoll hergerichtet. Ich sag nur 5 Sterne!!!

Zuerst bekam ich mein ausgiebiges Koerperpeeling. Vom kleinen Zeh bis zum Hals einmal ganz ausgiebig abgerubbelt und massiert. Dann ging es unter eine schoene warme Regendusche und hinterher gabs ein Flauschhandtuch zum abtrocknen. Das war die erste Stunde ;-) Ja, ein bisschen Neid ist jetzt angebracht, denn es geht ja noch weiter...hihi.
In der Zwischenzeit hatte die Zauberfee auf der Liege die Laken und Handtuecher gewechselt, ich bekam einen neuen, trockenen Hamam-Schlueppi und auf gings zur naechsten Runde. Einer einstuendigen Ganzkoerpermassage mit warmen ayurvedischem Kraeuter-Duftoel...... ein Traum!
Als Abschluss gab es dann noch eine ebenfalls einstuendige Gesichtsbehandlung mit diversen Kraeutersachen, heissen und kalten Kompressen, Massage und Gesichtsmaske. Und ganz zum Schluss noch eine kurze Kopfmassage, noch eine Regendusche und eine Tasse ganz leckeren Tee.
Ihr koennt Euch sicher vorstellen wie tiefenentspannt ich jetzt gerade bin ...grins.... Das wollte ich unbedingt mit Euch teilen. Nicht immer nur die Action und Tiefschlaege ;-)

Und das ganze hat mich gerade mal 55 Euro gekostet. Fuer hier (und meine Reisekasse) ein enormer Preis, aber jeden Cent wert. Und musste nach den letzten Tagen einfach mal sein!

Morgen frueh fuehrt mich meine Reise weiter. Richtung Laos. Ich werde doch den Land- bzw. Wasserweg nach Vietnam beschreiten, die Fluege nach Hanoi sind einfach zu teuer. Bin mal gespannt. Um 7 Uhr werde ich abgeholt und bezahlt war das ganze ja eh schon. Das Reisebuero ist so nett mich auch ein paar Tage spaeter noch mitzunehmen. Ausserdem koennen Silke und ich uns dann gemeinsam auf den beschwerlichen Landweg nach Hanoi machen. Das wird sicher wieder ein echtes Abenteuer, soll ziemlich haarstreubend sein.
Das Dschungeltrekking in Laos (auf das ich mich so gefreut hatte) faellt dann leider fuer mich aus, aber dazu haette ich momentan glaube ich sowieso noch nicht wieder die richtige koerperliche Verfassung.

Ausserdem werde ich nachher noch die Nachtfahrt im Zug von Bangkok nach Chiang Mai ergaenzen. Es lohnt sich also den Bericht nochmal zu lesen.

Bis demnaechst aus Laos (oder Vietnam oder wo immer es wieder Internet gibt)

Bussi

Eure Lexi

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Thailand: Mit dem Mofaz ins goldene Dreieck und General Hospital auf Thai

Nachdem wir nun die lange Busfahrt nach Chiang Rai ueberlebt haben, und ich weiss selbst nicht genau wie wir das geschafft haben, sind wir also hoch im Norden. Und das merkt man auch, es ist schon deutlich kuehler abends. Busticket zu bekommen war garkein Problem und schoene Plaetze in einem recht luxerioesen Bus hatten wir auch. Leider, leider liefen die ganzen 9 Stunden Thai-Pop-Musikvideos direkt vor unserer Nase und nicht abstellbar! Da kann man schon mal Mordgelueste entwickeln.... Gut, es gibt jetzt wahrscheinlich keins was ich nicht kenne, aber ob das ein Vorteil ist???
Unser Optimismus wurde in Chiang Rai etwas auf die Probe gestellt, als das erste Gasthaus, was wir uns ausgesucht hatten, geschlossen war. Aber in der Strasse sollten ja soooo viele andere sein. Tja, leider garnicht viele und die paar alle voll. Aber letztendlich haben wir dann in einer Seitengasse doch noch ein nettes Zimmer bekommen.

Viel los ist hier nicht. Chiang Mai hat mir deutlich besser gefallen. Es gibt zwar viele Bars aber irgendwie keine Menschen... Egal, wir wollen ja auch was sehen. Zuerst haben wir uns einen Tag Auszeit gegoennt um mal eine bisschen zu planen und im Internet zu forschen. Am naechsten Tag haben wir dann ein Mofaz (Fidi kennt den Begriff sicher noch ;-)) das ist so ein asiatischer 125er Roller mit Koerbchen vorn dran) gemietet und sind ins goldene Dreieck gefahren. Eigentlich wollten wir ja ne Tour machen, aber die waren einfach zu teuer und da dachten wir uns, das koennen wir auch selbst.

Leider ging es mir den Tag schon magentechnisch garnicht so gut. Aber nur die Harten komm' in Garten, also los. Silke ist gefahren und ich habe versucht nicht runter zu fallen.
In der ersten Colapause wollte ich schon garnicht mehr weiter vor Magenkraempfen, aber das Dreieck rief. Erstmal ging es nach Mae Sai, der noerdlichten Stadt Thailands. Ist schon sehr chinesisch mit einem grossen Schmugglermarkt fuer gefakte Sachen. Vor hieraus sind wir dann weiter in den kleinen Ort Sob Ruak wo sich die drei Laender Burma, Thailnad und Laos wirklich treffen.

Der Weg war sehr abenteuerlich, denn Asphalt war kurz nach Mae Sai vorbei. Schilder gibt es nicht und wenn nur auf Thai und Kartenlesen oder sich orientieren koennen die Leute hier ueberhauptnicht. Wichtig, immer nochmal die Gegenfrage stellen, bekommt man die gleiche Antwort, weiss man, dass der Gegenueber ueberhaupt nichts verstanden hat ;-) Und das ist meisst so. Also sind wir nach Bauchgefuehl gefahren. Und das hat trotz der Schmerzen noch recht gut funktioniert. Silke hat ja leider auch eher den Orientierungssinn einer toten Katze (sorry Suesse;-)) Aber die hat uns super ueber die klassischen Dirtroads gefahren. Und ich dachte sowas gibt es nur in Afrika. Es hat unglaublich gestaubt, wir konnten manchmal garnichts mehr sehen. Und die Potholes so gross das der ganze Roller darin verschwinden konnte. Dann doch lieber kein Asphalt... Das ganze ging berauf und bergab, aber wir wollten ja da hin!

Irgendwann gab es dann mal ganz versteckt am Strassenrand ein Hinweisschild zum "golden triangle", da hatte ich schon fast ans Aufgeben gedacht und Silkes Augen haben nur noch so getraent, trotz der Sonnenbrille. Also weiter im Spiel. Kurz vor dem kleinen Ort Sob Ruak machten wir erstmal in einer totalen Nobelresidenz Pause. Die teuerste Cola seit Menschen gedenken, aber eine Atmosphaere, ein Traum. Man brachte uns dann auch gleich feuchte Lappen an den Tisch. Da haben wir erst gemerkt wie staubig wir ueberall waren. Alles hatte einen roten Schimmer und nach dem Abwischen war die Haelfte der Braeune auch schon wieder dahin... Wir haben also am Pool gesessen, auf den Mekong geschaut und ein paar moderne Opiumschmuggler beobachtet. Anders konnten wir uns diese alten, verwahrlosten "Raeuber" mit den jungen Frauen und dem vielen Geld nicht erklaeren....

Leider mussten wir irgendwann unser Paradis verlassen wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurueck sein wollten. Also ab in den Ort, schnell einen Blick auf das Dreilaendereck geworfen (ist total haesslich und zubetoniert), ein Foto gemacht und dann das Opium Museum gesucht. Das wollte ich ja unbedingt sehen. War auch super interessant, aber ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Und dann der lange Rueckweg..... wir wollten ja nicht mehr die ganz schlechte Strasse nehmen. Leider war mal wieder wenig ausgeschildert und manche "Haupt"-Str. enden einfach in einem Feldweg. Aber mit ein bisschen rumprobieren haben wirs dann doch gefunden. ABer nach 40 KM ohne Strassenschild und es wurde langsam dunkel war uns dann doch mulmig. Also an der Tanke anhalten und fragen. Aber ausser jaja und dalang haben die uns auch nicht viel gesagt. Und ob man dem so trauen kann lassen ich mal dahin gestellt. ;-) Also nochmal getankt und weiter. Problem war, wir hatten nur Sonnenbrillen mit. Ohne ging garnicht und Sonnenbrille im Dunkeln ist auch kein Knaller. Also wurde es zu einer Stevie-Wonder-Gedenkfahrt, die uns aber letztendlich doch ans Ziel brachte: zurueck zu unserem Hostel!

Ich kann garnicht mehr sagen wie ich die Fahrt ueberstanden habe (ich weiss nicht welche Schmerzen groesser waren: Magen, Hintern, Kopf oder Beine), aber im Zimmer bin ich nur noch aufs Bett gekippt und habe mich bis zum naechsten Morgen nicht mehr bewegt. Als dann frueh der Wecker ging konnte ich mich immer noch nicht bewegen. Bis ich dann mal gaaaanz schnell aufs Klo musste. Und da kam ich dann auch den restlichen Tag nicht mehr runter. Also musste Silke die Fahrt nach Laos alleine antreten und ich wollte am naechsten Tag nachkommen.

Daraus wurde allerdings auch wieder nichts, weil es mir da noch schlechter ging. Ich dachte schon das geht nicht mehr, aber es war steigerungsfaehig. Mit allerletzter Kraft, ich konnte mir nicht mal von unten was zu trinken holen, habe ich dann die Arztnummer aus dem Lonely Planet angerufen. Leider hat mich da keine Sau verstanden. Also gab es nur noch eine Wahl: einsam in einem thailaendischen Kaff sterben oder ab ins Krankenhaus wo sie angeblich auch Englisch verstehen. Ich muss wohl echt schlecht ausgesehen haben, der Taxifahrer hat mich nicht mal beim Fahrpreis betrogen. Allerdings hatte ich nur meinen Beutel und meinen Pass gegriffen. Hatte nicht damit gerechnet das sie mich gleich da behalten. Tja, eben immer ein kleiner Optimist ;-)

Aber ich kam dann gleich in die Notaufnahme, man sprach ein wenig Englisch und der Arzt sagte: fiese Lebensmittelvergiftung. Und warum ich nicht schon eher gekommen waere... Tja, wenn ich das wuesste.... Natuerliche Abneigung gegen Krankenhaeuser vielleicht. Also gabs erstmal einen schoenen Tropf, einen buten Pillencocktail und ganz prima Schmerzmittel. Schon gings mir besser. Ich habe dann ein 4er Zimmer ohne Klimaanlage gewaehlt. Erstens wollte ich was zu gucken haben und nicht alleine sein und zweitens friere ich doch eh immer. Ein bisschen entaeuscht waren die glaube ich schon das ich nicht das Superior-Luxuszimmer genommen habe. Aber das waere ich wieder ganz allein gewesen und haette mich gelangweilt. Denn waehrend ich auf mein Zimmer gewartet habe, habe ich in der Notaufnahme rumgeschaut. Von meiner Liege aus selbstverstaendlich. War ein bisschen wie Emergency Room. Nur eben auf Thai. Die Schestern alle in fliederfarbenen Kleidchen mit Haeubchen und die tollen Aerste die angehimmelt werden, die Leute mit ihren Zipperlein und Sorgen. Echt unterhaltsam. Aber da mich ja auch jeder angestarrt hat, wars ja ok zu gucken :0)

In Thailand sind die Zimmer schon so ausgelegt das die ganzen Familien mit da sein koennen und auch auf den Baenken und dem Boden schlafen und essen koennen. Das war spannend. Aber alle waren sehr nett. Ausserdem hat mich die Schwester so durchgehend mit neuem Tropf, Schmerzmitteln und ich weiss nicht was noch fuer bunten Pillen versorgt, das mir nicht mal langweilig wurde. Achja, ich habe einen coolen blauen Krankenhaus Pyjama bekommen. Hat mich ein bisschen an eine Mao-Uniform erinnert...hihi. Staendig kam jemand zu Blutdruck und Fieber messen und brachte neue Pillen. Und Essen, aber das konnte ich nicht mal riechen. Also habe ich schoen fast 2 Tage vor mich hingekomat und die Welt beobachtet. In der nacht ist dann der Tropf rausgerutscht und ich habe das ganze Bett eingesaut, aber alles kein Problem. Ab da gabs nur noch Pillen.

Ich muss ja mal sagen, die Krankenhaeuser sind super sauber! Staendig kam jemand und hat gewischt, die Eimer geleert und geputzt. Alles ein bisschen aelter, aber top in Schuss. Und um die sterielen sachen brauchte ich mir auch keine Gedanken machen wie in Afrika. Das ist hier selbstverstaendlich und alles Einmalzeugs. Zum Glueck! Das war ja meine groesste Sorge.

Heute Nachmittag durfte ich dann Abschlussuntersuchung vom Arzt, nach Bezahlung von 5.500 Baht (ca. 150 Euro) und mit einem Tuetchen bunter Pillen wieder gehen und habe mich dann erstmal im Hostel hingelegt. Die Kraempfe sind zwar noch nicht weg, aber es ist schon viel besser. Und das kann ich dann auch alleine auskurieren. Hat auch der Arzt gesagt. Keine Milch, kein Alkohol und kein scharfes Essen (was hier garnicht mal so leicht ist). Aber Hunger habe ich eher noch keinen. Cracker ist gerade mein Leibgericht, mit Cola. :-)

Nun muss ich schauen wie ich wieder zu Silke stosse. Garnicht mal so leicht, ab Chiang Rai kommt man nicht wirklich weg. Ausser nach Laos und das ist ja fuer mich mehr oder weniger gestorben jetzt....
Naja ich werde schon was finden. Nur der Flug von hier nach Hanoi soll ueber 300 Euro kosten und das geht ueberhaupt nicht ins Budget. Notfalls kaufe ich mir nen Esel und reite rueber nach Vietnam ;0)

Euch viel Spass im Schnee und auf den Weihnachtsmaerkten und passt bloss auf was Ihr esst ;-)

Cheers
Lexi

Freitag, 3. Dezember 2010

Thailand: aaaauf in den Norden! Kurzversion ;-)

Nach drei wunderbaren Tagen in Bangkok, mit shopping, Thaimassage und Sightseeing bin ich am 27.11. mit dem Nachtzug nach Chiang Mai gefahren und habe dort Silke getroffen. Wir haben uns drei Tage dort umgesehen die die Gegend unsicher gemacht und sind dann mit dem Bus weiter nach Sukohthai. Hier haben wir uns die Altstadt (mal wieder ein Weltkulturerbe und wir sind mit dem org. chinesischen Leihfahrrad rumgeduest) und die einzige Bar ausgiebig angeschaut und nun geht es heute weiter mit dem Bus nach Chiang Rai. 9 Stunden. Und ein Ticket vorzubuchen war nicht moeglich, wir sind gespannt.....

In C.R. habe ich dann hoffentlich besseres Internet und kann mal etwas von der Nachtfahrt im Zug schreiben ;-)

Ausserdem moechte ich hier mal wieder die Gelegenheit nutzen, mich bei meinen Internetsponsoren (Oma und Diana) zu bedanken. Ihr habt die letzten Berichte in Afrika gesponsort. Ich hoffe sie haben Euch gefallen ;-) DANKE!

Ausserdem einen ganz lieben Gruss an alle meine unbekannten Leser. Ich hoere ja immer nur ueber Dritte das ihr meine Abenteuer mit verfolgt. Das freut mich sehr und ich wuerde mich wirklich freuen wenn auch ihr euch hier registriert und mir ab und zu mal einen Kommentar zukommen last. Keine Sorge, man verpflichtet sich zu nichts ;-). Also denkt drueber nach, ja?

So, nun ist meine Tofusuppe zum Fruehstueck angekommen und ich muss essen gehen.

Munter bleiben

Eure Lexi

Donnerstag, 25. November 2010

Thailand: Kulturschock in Bangkok

Ein herzliches "Sawasdee" aus Bangkok.
Heute Morgen um 7 Uhr bin ich wohlbehalten und schrecklich muede hier gelandet. Der Flug war anstrengend und die Reise lang. Sie begann gestern um 10 Uhr im Meridian Hotel Nairobi als ich zu Silvester ins Taxi gestiegen bin. Das ist jetzt, mit Zeitverschiebung, 36 Std. her und ich habe nicht viel schlafen koennen... Trotz des interessantesten Vodka-Lemon den ich je bekommen habe: Ein halbes Glas Vodka mit 4 Stueckchen Zitrone drin... ;-)

Trotzdem moechte ich jetzt erstmal meinen ersten Eindruck von Bangkok (BKK) und Thailand hier festhalten, denn ich schaetze in ein paar Tagen habe ich mich so an alles gewoehnt, das ich gar nichts Besonderes mehr darin sehe. Und ich moechte dass keiner meiner Eindruecke verloren geht.

Ich habe einen richtigen Kulturschock bekommen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich hier mitten im Paradies der Sextouristen, besonders der Maenner liebenden, sitze und hinter mir gerade ueber die Faehigkeiten und Fertigkeiten der Thaiboys diskutiert wird. Vorhin bin ich fast vom Stuhl gefallen, aber mittlerweile habe ich das schon so oft gesehen und gehoert... Aber schoen ist das trotzdem nicht. Im Flieger sass schon so ein Typ bei dem ich unweigerlich boese Gedanken hatte. Der typische Mann der in Europa keine abkriegt. Klein, fett, ungepflegt, haesslich wie die Nacht und allein unterwegs. Hier im Hotel sind es vor allem aeltere Herren, die den jungen Thaiboys nachstellen. Meine erste Begegnung mit diesem Thema war heute Morgen beim Einchecken: ein europaeischer Opi, der den Liftboy betatscht hat. Aber gut, jedem das Seine. Mir tun die armen Leute hier nur so leid, wenn die ollen Europaeer einfallen. Abgesehen davon scheine ich hier im ganzen Hotel die einzige Frau zu sein. Als Gast meine ich. Aber ich muss sagen, ich habe mich selten so sicher gefuehlt ;-)

Das Hotel ist verkehrstechnisch gut gelegen und ich habe ein schoenes grosses Zimmer im 6. Stock. Und das fuer weniger als den halben Preis von dem in Nairobi. Ausserdem gibt es hier einen prima Massagesalon wo man sich fuer unglaubliche 5$ eine Stunde die Fuesse oder sonstwas massieren lassen kann. Ein Traum. Und, ich habe einen Heisswasserhahn im Bad, der es in sich hat. Er hat NUR einen roten Punkt und gibt auch NUR heisses Wasser. Das kommt mir irgendwie bekannt vor....ach ja Dubai konnte das auch ;-) Aber trotzdem viel besser als die ewig kalten Duschen in Afrika. Da bin ich ja eine Memme!

Mein Taxi vom Flughafen hier her war knall pink! Der Fahrer sehr nett, abgesehen von seinem Drang sich staendig mit mir zu unterhalten. Ich war schrecklich muede und er sparach so ein grotten schlechtes Englisch, das ich immer 4x nachfragen musste bevor ich etwas verstanden oder aufgegeben habe. Dann allerdings hat er das ganze auch noch pantomimisch dargestellt, bis ich wusste was er meint. Die Kroenung war eigentlich, als ich sagte das ich Deutsche bin, dass er ein thailaendisches Hitlerbuch hervorholte und mir ganz stolz die Bilder zeigte. Ich dachte ich muss schreien. Aber wir standen noch mitten im Stau auf dem Highway und ich hatte noch eine ganze Weile im Taxi vor mir.... Spaeter bot er mir in seiner grenzenlosen Gastfreundschaft noch getrocknete Fische (die haben schrecklich gestunken), Tahilaendische Musik und ich weiss nicht was noch an. Ausserdem hat er noch fuer mich gesungen. Das war mir aber alles zu viel und ich habe mich tot gestellt bis wir endlich am Hotel waren.

Aber nun, im 2. Teil meiner Reise, liegt der Schwerpunkt, nach Abenteuern und Adrenalinrausch in Afrika, auf Wellness und Entspannung in Asien. Und zur Einstimmung gab es heute schon mal die erste Fussmassage, eine Stunde ;-) Ist mir irgendwie lieber als der erste Schnee in Deutschland. By the way, hier sind es 28 Grad und fuer mich ist immer noch Sommer. Ich habe noch laengst nicht genug davon. Auch wenn ich manchmal ein ganz klein wenig neidisch an Kaminfeuer, Gluehwein und Weihnachtsmarkt denke. Aber das ist immer nur ganz kurz.

Das Internet hier ist unglaublich gut und schnell. Ab jetzt wird es wohl viel regelmaessiger Berichte geben. So, und nun zu meinem Schock bei der Ankunft. Nachdem ich in Nairobi noch mit Silvester, meinem Taxifahrer, ueber die Probleme der afrikanischen Laender mit Armut, Kriegen und Korruption diskutiert habe und ihn mit meiner Geschichte vom Witchdoctor schwer beeindruckt habe (ich bin die erste Mzungu (afrikan. Ausdruck fuer Weisse) von der er jeh gehoert hat, die einen afrikanischen Witchdodtor besucht hat), es fuer mich noch voellig normal war das es nicht an jeder Tankstelle Benzin gibt und der Verkehr ein riesen Chaos aus chaotisch nebeneinander fahrenden, verwahrlosten Autos, Dreck und willkuerlicher Polizei war, ist hier alles viel geordneter.
Die Autos sind richtige Autos und keine fahrenden Schrotthaufen. Es ist alles so sauber (obwohl hier auch Muellhaufen an der Strasse liegen, aber es ist viel weniger und es gibt Buergersteige) und so modern. Die Klos sind fast sauber und haben Papier, Licht und Tueren zum abschliessen. Und es gibt ueberhaupt Kloschuesseln. Die Menschen leben geradezu europaeisch, kuemmern sich um ihre Kinder, achten auf ihre Kleidung, sind sauber und gestylt. Es gibt richtige Werbung, Rabattmarken und Ampeln. Im Supermarkt ist eine Auswahl wie ich sie ewig nicht gesehen habe und man kann sogar aus 10 Sorten Waschpulver aussuchen. Ich bin hier den ganzen Tag rumgelaufen wie Alice im Wunderland und habe mich gefreut dass alles so wenig exotisch, so europaeisch ist. :-) Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob jemand der direkt aus Europa kommt das auch so sehen wuerde....hihi. Alles hier ist schon sehr anders als der afrikanische Lebensstil. Vor allem der in Ostafrika, wo ich ja die letzten Wochen verbracht habe. Ausserdem ist die ehrliche, afrikanische Grimmigkeit der Menschen einer aufgesetzten und undurchdinglichen Freundlichkeit gewichen. Allerdings bin ich mir nicht sicher was mir da lieber ist.

Auf jeden Fall fuehle ich mich wie zurueck in der Zivilisation. Das alles hier ist eher ein bisschen so wie der nahe Osten war. Vom Lebensstandard her. Afrika ist da eindeutig noch ein ganzen Zacken rueckstaendiger.
Nachdem ich mich inzwischen soweit eingewoehnt hatte, das ich die letzten beiden Tage in Nairobi mit guten Gefuehl alleine unterwegs war, ist es hier in BKK gar kein Thema. Ich bin heute schon Taxi, Tuck Tuck (danke fuer den Preistip Timo, so habe ich 180 Baht gespart und bin nicht tourimaessig abgezockt worden) Metro und oeffentl. Bus gefahren. Und dazu endlich wieder ordentlich gelaufen. Das war ja in Afrika oft gar nicht moeglich. Die Zeit im Overlaendertruck war schoen, aber es hat nun auch gereicht.

Also, auf eine wunderbare Zeit hier in Asien.

Cheers!

Eure Lexi

T.I.A. (This is Africa) --> Out of Africa

Hier kommt nun eine Zusammenfassung meiner 3 Monate Afrika. Ein bisschen Statistik muss manchmal auch sein ;-).

-Es gibt Dinge die ueberall gleich waren: die Lehmhuettendoerfer und die Ziegeloefen, Mangobaeume, Baboons, viele, viele Kinder, Strassenstaende im Dreck, Muell und Schmutz ueberall, viele Kirchen, Zeugen Jehovas, Kuerbis, tolle Flechtfrisuren, zirpende Grillen, Schlagloecher und schlechte Strassen, Leute die am Strassenrand sitzen und gucken, Shaggyshops, Staub, Speedbumps, hoelzerne Strommasten, Jacarandabaeume, Ziegen und Rinder ueberall, Buschbraende, Kohleverkaeufer, Plastikmuell, Carwash, Sachen auf dem Kopf getragen, Welloblech als Daecher, Huetten und Zaeune, handgemalte Schilder, Werbung auf Mauern gemalt, Tischler am Strassenrand, Roadworks mit Stop an Go, Kreisverkehre, Schulkinder in Uniform, Babys auf dem Ruecken, Wasserpumpen, bewaffnete Security, alles was im Tourismus funktioniert ist von Weissen oder Indern gefuehrt, Waesche wird auf Bueschen getrocknet, ungesicherte Bahnuebergaenge, usw., usw...


-Aber auch grosse Unterschiede zwischen Sued und Ost: Zaeune bis Namibia und dann erst wieder ab Tansania, Fahrraeder in den ganz armen Laendern, Mopeds in den Reicheren, viele Sarggeschaefte in Malawi und Tanzania direkt am Strasenrand und bunte Saerge mit Guckfenster, Toiletten von "wow" bis unbenutzbar!, Asphalt auf den Strassen war auch nur ab und an gegeben, obwohl manche s.g. Dirtroad (also ohne Asphalt) besser war als die asphaltierten mit den riesigen Schlagloechern, Ampeln waren manchmal wochenlang nicht zu sehen. Die Menschen in Ostafrika sahen viel schmuddeliger aus und sind oefter in kaputten Klamotten rumgelaufen als im Sueden, Haeuser aus der Kolonialzeit verrotten im Osten vor sich hin, es wird wenig bis nichts Instandgesetzt.

- Mein Aufenthalt in Afrika war genau 3 Monate. Ich bin am 24.08. in Nuweiba mit der Faehre angekommen und am 24.11. in Nairobi wieder abgeflogen.

- Ich habe einen Bischhoff kennen gelernt und bin verhaftet worden.

- Ich habe ca. 25.000 KM auf afrikanischen Boden zurueck gelegt. Und das mit verschiedensten Verkehrsmitteln:
- zu Wasser: Faehre, Mokoro, Kajak, Kanu, Raftingboot, verschiedene Motorboote, Felluce und Katamaran
- zu Lande: Overlaendertruck, Mietwagen, Privatautos, oeffentliche Busse, Minibustaxis, Taxis, Zug, Tuck Tuck, Gelaendewagen, Safariwagen, Metro, Skytrain, zu Fuss und auf dem Pferd
- und in der Luft

- Ich habe 10 afrikanische Laender besucht und mir viel angesehen: Aegypten, Sued Africa, Namibia, Botswana, Zimbabwe, Zambia, Malawi, Tanzania, Kenya und Uganda.

- Habe mich meinen Aengsten gestellt und den Adrenalinrausch genossen beim Haitauchen, Bungeespringen, Canopy, Rafting und den Reit- und Walkingsafaris.

- Habe Safaris auf alle erdenklichen Arten gemacht: zu Fuss, per Boot, per Kanu, im Gelaendewagen, als Selbstfahrer im eigenen Auto, Truck, Bus, auf dem Pferd und per Flugzeug. Das ganze bei Tag und bei Nacht. Die Fahrradsafari ist ja leider wg. Regen ausgefallen.

- Ich habe so viele Tiere gesehen, dass ich nur ein paar davon hier aufzaehlen kann: Elefanten, Nashoerner, Bueffel, Hippos, Krokodile, Geier, Adler und viele weitere Voegel, Strausse, Warzenschweine, Hyaenen, Schakale, Mangusten, Loewen, Loeparden, Geparden und kleine Wildkatzen, Giraffen, Gorillas, Meerkatzen, Paviane, Zebras, jede Menge verschiedene Antilopen, Dick Dicks, dazu viele Babytiere, Schaedel, Skelette und Opfer die gerade gefressen wurden.

- Ich habe Hauptstaedte und kleinste Orte gesehen, bin mit verschiedensten Staemmen zusammen getroffen. z.B. San, Xhosa, Himba, Hereros, Pygmaeen, habe Doerfer besucht auf Sansibar, in Malawi, Sambia, Uganda und Namibia, habe viele Stammestaenze getanzt, bin in Clubs gewesen und habe am Lagerfeuer gesessen.

- Das Wetter war sehr unterschiedlich:Ich habe nachts geschwitzt und gefroren, bin im Schlamm und Regen versunken und fast vertrocknet. Kurz gesagt, es gibt kaum etwas, was ich nicht erlebt habe ;-)

- Die Landschaften waren von Wueste und Savanne ueber Harz aehnlich bis hin zu dichtestem Dschungel und Regenwald extrem verschieden.

- Unterkuenfte: Ich war habe die ekligsten Klos der Welt gesehen (und vor allem auch gerochen), habe von draussen, ueber Zelt bis hin zum Luxushotel ueberall geschlafen.

Es gab Dinge die mich schockiert haben, Andere die unglaublich schoen waren und einfach viele, viele wunderbare Eindruecke die ewig in meinem Herzen bleiben werden.

Alles in Allem war es eine aufregende und tolle Zeit in der ich ein bisschen tiefer in die afrikanische Seele schauen konnte als es einem Besucher normalerweise moeglich ist. Ich habe ein ordentliches Stueckchen von Afrika erlebt und bin nun bereit mich auf Asien zu stuerzen.

Bye bye Africa! Hello Asia!

Uganda: Rafting auf dem Nil

Heute berichte ich Euch von meinem Raftingerlebnis. Nachdem ich in Zimbabwe doch lieber die Reitsafari gemacht habe, was auch eine goldrichtige Entscheidung war, denn wo anders ging das nicht mehr so gut, habe ich meine Scheu vor dem Wasser dann doch ueberwunden und mich zum raften angemeldet. Und zwar auf dem guten, alten Nil. Bei Jinja in Uganda fliesst der Nil aus dem Victoria See und beginnt seine lange Reise nach Alexandria und ins Mittelmeer. Und da ich die Fellucenfahrt in Aegypten so gut ueberstanden habe, dachte ich mir, ich versuchs mal mit dem Nil.

Es ist 6.45 Uhr und unser Taxi wartet um uns von Kampala nach Jinja zu bringen. Der Rafting- und Actionhauptstadt von Uganda. Wir fahren durch das morgendlich verschlafene Kampala und mir faellt auf, wie schoen es im goldenen Licht der Morgensonne eigentlich ist. Ohne die vielen Menschen, die Hektik und das Verkehrschaos. Richtig idyllisch. Aber bald geht der Tag los und zerrt alles wieder ins grelle Sonnenlicht und den trueben Smog.
Wir fahren fast 2 Stunden, durch schoene Landschaften und Urwaelder. Kurz vor 9 ueberqueren wir den Damm und sind da. Zuert gibt es ein leckeres Fruehstueck: selbstgemachte Pfannkuchen mit frischer, suesser Ananas. Dazu Tee und hartgekochte Eier.

Dann werden die Schwimmwesten und Helme verteilt. Wir sind nur zu 4. Das Luxemburger Paar, Estell aus Ungarn und ich. So langsam bin ich ganz schoen aufgeregt. Man koennte auch sagen ich hab Schiss. Aber ich wollte es ja unbedingt mal probieren. Wenn es bloss nicht im Wasser waere... ;-)
Dann geht es los. Der Anhaenger mit den beiden Booten steht schon bereit. Wir steigen hinten auf die offene Ladeflaeche des Lasters und los gehts. Es sind ca. 20 Minuten Fahrt bis zum Nil. Wir rumpeln ueber holprige Wege und muessen zum Teil aufstehen, weil es sitzend gar nicht geht. Am Ufer angekommen, werden rasch die Boote ausgeladen und wir bekommen eine letzte Sicherheitseinweisung. Dann gehts an Bord. Das erste Stueck, so sagt uns Brett (ja der wird wirklich so geschrieben) unser Raftingguide, ist ganz ruhig. Zum ueben. Und wenn die ersten Stromschnellen (Rapids) kommen, sind wir auf alles vorbereitet. Klingt ja erstmal beruhigend. Am Ufer steht eine Frau und waescht Waesche. Direkt neben ihr werden die Boote ins Wasser gelassen. Stoert sie gar nicht. Das sind die hier wohl gewohnt.

Wir ueben erstmal das paddeln, denn leider sind wir der Motor. Das Boot ist ganz schoen gross und schwer. Normalerweise passen da bis zu 12 Personen rein. Und Gleichschritt ist gar nicht so leicht. Aber wir schlagen uns recht gut und werden dafuer zur Belohnung ins Wasser geschubst. Naja, wir duerfen selber springen, aber ein "ich bleibe lieber an Bord" wird nicht akzeptiert. Es geht zur ersten Wasseruebung. Ins Boot gezogen werden und andere reinziehen. Das ist bei mir gleich mit den ersten blauen Flecken verbunden, aber klappt ganz gut. Man drueckt den jenigen mit seiner Schwimmweste ein bisschen nach unten und reisst ihn dann nach oben ins Boot. Mit ordentlich Schwung klappt das sogar mit erwachsenen Maennern. Ok, ich bin wieder an Bord, es kann los gehen. Dann kommt die Uebung wie wir von einem der Begleitkajaks gerettet werden. Einmal vorne dran festhalten und einmal hinten. OK, das klappt auch. Waehrend unserer Uebungen treiben wir langsam auf die ersten Stromschnellen zu. Aber Brett meint, die ersten waeren ganz harmlos. Sein Wort in Gottes Ohr...

Aber wir haben noch nicht alles geuebt. Nun gehts an flippen. Das ist wenn das Boot umschlaegt. Kann ja mal passieren. Die anderen haben vom Zambesi erzaehlt das es bei der einen Gruppe einmal umgekippt ist und bei der anderen gar nicht. das hatte mich eigentlich optimistisch gestimmt und ermutigt. Also gut, im ruhigen Wasser einmal ausprobieren wie das so ist mit dem Boot umzufallen. Wir setzen uns alle auf eine Seite und Brett schmeisst das Boot um. Ich klatsche ins Wasser, gehe unter und weiss nicht mehr wo oeben und unten ist. Die Schwimmweste treibt mich hoch, ich schnappe nach Luft und erwische eine Welle. Ueber mir ist das Boot. Doofes Gefuehl. Ich tauche ganz artig unter dem Boot vor und halte mich aussen am Rand fest bis ich wieder reingezogen werde. Das Paddel die ganze Zeit fest umklammert. Das war anstrengend und ich habe jetzt auch eigentlich schon genug vom Wasser. Nun sind wir soweit vorbereitet das es losgehen kann. Meine halb ernst gemeinte Frage ob ich vielleicht noch aussteigen koennte, wird nur belaechelt.

Es heisst: Team vorwaerts! Und wir paddeln mehr oder weniger im Gleichschritt auf die ersten Rapids zu. Die sind wirklich recht klein und sehen aus wie ein Jacuzzi. Das macht nicht mal mir Angst und wir schaukeln, ohne das Paddeln zu unterbrechen daruber. An dieser Stelle sei noch erwaehnt, fuer alle nicht Rafter, dass wir auf dem dicken Gummirand des Bootes sitzen, damit wir mit den Paddeln gut ins Wasser kommen. Zu unserer Sicherheit gibt es 2 Befehle: festhalten buecken! Das ist auf dem Rand sitzen bleiben und nur ins Boot ducken und festhalten ins Boot. Dann kauern wir uns auf den Boden, halten mit der einen Hand die Paddel fest und mit der anderen uns an der Leine die einmal aussen ums Boot geht. Also fuer meinen Geschmack nicht gerade sicher. Ich wuerde mich lieber mit beiden Haenden irgendwo drinnen festhalten, aber das ist nicht!

Dann vernehmen wir das Rauschen unserer ersten Stufe 3 Stromschnelle. Mir wird ein bisschen flau, aber da es bisher gut geklappt hat und sogar ein bisschen Spass gemacht hat bin ich guter Dinge. Brett erklaert uns jedes Mal vor der Rapid was genau auf uns zukommt und wie wir uns zu verhalten haben. Welche Befehle er geben wird und was wir machen muessen. OK, drei mal durchgesprochen, das sollte klappen. Dann erwaehnt er den Namen dieser Rapid: 50/50. Wieso? Weil man eine 50% Chance hat umzukippen... Na super. Da fuehle ich mich doch gleich viel besser! Aber er sagt es muss ja nicht sein und wir stuerzen uns voller Mut hinein. Vorwaerts Team! Paddeln, paddeln, paddeln, ducken festhalten. Ich halte mich genau an alle Anweisungen und wir rauschen in einen Strudel mit anschliessender Riesenwelle. Und genau diese Riesenwelle hebt uns hoch und schmeisst unser Boot um. Ich fliege ins Wasser, tauche unter, weiss nicht mehr wo oben und wo unten ist. Ich schnappe nach Luft und schlucke nur Wasser. Ich bin neben dem Boot, was nun verkehrt herum liegt und halte mich an der Leine fest. Wir treiben durch einen Kessel mit brodelndem Wasser. Ich versuche zu schwimmen, aber es geht nicht. Schlucke wieder Wasser. Wenn mich nicht gleich jemand rettet werde ich wohl loslassen muessen weil ich keine Kraft mehr habe. Es ist unglaublich anstrengend oben zu bleiben. Trotz Schwimmweste. das Boot schiebt mich immer weiter den Fluss runter, stoesst gegen mich. Ist riesig direkt hinter mir. Ich treibe auf das 2., das Rettungsboot zu. Bin zwischen den beiden Booten und werde endlich hochgezogen. Ich bin voellig am Ende und kann nicht mal aus eigener Kraft mithelfen, pumpe wie ein Maikaefer. Mein Gott. Ich dachte ich ertrinke. Was fuer ein Scheissgefuehl! Ich hoffe das passiert mir nie wieder.
Unsere Boote werden in einen ruhigeren Pool am Ufer getrieben. Es sind alle da, aber es haette mich nicht gewundert wenn jemand ertrunken waere. Die anderen gucken zwar noch ein bisschen geschockt, aber fangen bald wieder an zu laecheln: was fuer ein Spass! Hallo? Seid ihr verrueckt? denke ich. Jeder von uns hat ordentlich Wasser geschluckt und reichlich blaue Flecke abbekommen, aber ausser mir scheint das keinem was auszumachen....

Ich japse immer noch nach Luft als es schon in die naechste Stromschnelle ght. Wieder eine Kleine, die wir komplett durch paddeln. Es schaukelt ordentlich, aber alles geht gut. Dann folgt eine weitere Kleine und dann bereitet Brett uns auf unsere erste Grad 5 Rapid vor. Mein erstes Nahtoterlebnis ist gerade mal 15 Minuten her. Max. 20. Ich bin noch nicht wieder so weit. Mein Ueberlebensinstikt meldet sich verstaerkt als das Rauschen lauter wird. Die anderen freuen sich und ich frage besorgt wie gross denn unsere Chancen sind wieder zu kentern. Brett sagt es geht so, nicht so hoch wie bei der anderen und er ist hier noch nie geflippt. Na gut. Dann los. Wir paddeln auf ein weisses Getoese zu. Ganz wichtig ist hier, bis zum Befehl ins Boot festhalten! oben sitzen zu bleiben und kraeftig weiter zu paddeln. Sonst kann Brett die Richtung nicht richtig bestimmen und wir rauschen evtl. nicht an der vorgesehenen Stelle durch die Schnelle sondern in der Mitte wo sich alle Kraefte treffen. Und dann ist uns ein Flip sicher. Und genau das noechte ich ja auf keinen Fall! Also paddle ich was das Zeug haelt. Die anderen auch, aber wir sind nur zu 5., 3 Maedels und alle recht leicht. Unser Power reicht nicht und wir werden mitten in die staerkste Stroemung gezogen. Ich halte mich fest, aber es nuetzt nichts das Boot schlaegt wieder um. Dieses Mal bin ich unter dem Boot und komme nicht so leicht darunter hervor. Meine Kraefte schwinden schnell und ich schlucke viel Wasser. Huste, schnappe nach Luft und schlucke noch mehr Wasser. Endlich bin ich unter den Boot vor und haenge am Rand. ich habe mein Paddel verloren. Brett sitzt auf dem umgedrehten Boot und zieht mich hoch. ich zittere und huste. Mein Gott, wie koennen Menschen sich so einer Gefahr freiwillig aussetzen und das auch noch spassig finden? Ich begreife das nicht. Wir ziehen noch Tanja rauf und treiben in der Mitte der 2-teiligen Stromschnelle ans Ufer.

Wir klettern raus auf die glitschigen Steine und Brett und ein Helfer drehen das Boot wieder um. Ich huste immer noch. Wir klettern wieder rein ins Boot und werden den 2. Teil der Rapid nun nur zu 3. bewaeltigen. Das Adrenalin rauscht durch meinen Koerper und verleiht mir ungeahnte Kraefte. Wir schaffen es im 3. Anlauf die richtige Stroemung zu erwischen und kommen heile runter. Unten sammeln wir die anderen wieder ein, die an den Kajaks haengen. Dann ist Mittag. Wir ketten die beiden grossen Boote zusammen und lassen uns gemuetlich den Nil runter treiben. Es gint frische Ananas, lecker belegte Broetchen und Kuchen. Die Versorgung ist spitze und wir haben Hunger wie die Woelfe. Langsam entspanne ich mich wieder. Ich finde das alles nicht halb so spassig wie die anderen. Hab ich mich zu bloede angestellt? Oder bin ich nur eine Memme? Ich denke das haengt mit meinem Respekt vor Wasser zusammen. Wenn es nicht unbedingt sein muss, geh ich nicht rein. Das Haitauchen war ja auch viel schlimmer fuer mich, als der Bungeejump.

Wir treiben mehr als 20 Minten so dahin und die Sonne trocknet unsere Kleider. Es ist schoen. Ich koennte ewig so weiter machen. Aber nach dem Mittag erwarten uns noch 4 heftige Stromschnellen. Na super. Aussteigen geht immer noch nicht, also muss ich da wohl durch. Erstmal kommen wieder ein paar Kleine, das macht Spass. dann hoert man wieder das verdaechtige Rauschen. Ziemlich laut dieses Mal. Es handelt sich wieder um eine mehrteilige Rapid bei der wir erst kraeftig paddeln muessen, dann ducken, dann wieder paddeln, dann runter und dann nochmal paddeln und mit beiden Haenden festhalten beim Wasserfall. Wasserfall????? Oh jeh und ich dachte es koennte nicht mehr schlimmer werden. Mein Herz ist laengst in die Hose gerutscht, wenn es nicht sogar schon irgendwo im Nil schwimmt. Da ich keine andere Chance habe, laechle ich und bereite mich aufs Ertrinken vor.... Vor uns taucht ein flacher Wasserfall ueber die ganze Breite des Nils auf. 2x getrennt durch diverse Felsen. Na super. Wie sollen wir das denn machen? Und was sollen die vielen Steine da?

Wir paddeln alle nach Leibeskraeften. Ausserdem haben wir Verstaerkung aus dem Rettungsboot bekommen. Mit einem kraeftigen Paddler mehr klappt das ganze schon viel besser. Ich bin sehr froh darueber, denn ich hatte schon Angst dass wir noch 4x umkippen. Das haette ich nicht ueberlebt. Wir paddeln wie die Wilden auf die Rapid zu. Nur nicht zu frueh aufhoeren, das koennte die Richtung unguenstig veraendern. Aber auch nicht zu spaet, dann kann man sich nicht mehr richtig festhalten. Wir rauschen in die Mitte der Welle, runter festhalten! Ich ducke mich ins Boot und hoffe das es gut geht. Das Boot rauscht auf den Strudel mit anschliessender Riesenwelle zu. Ich weiss nicht ob ich die Augen zu machen soll oder lieber gucken wenn wir wieder umkippen. Aber das passiert immer so ploetzlich, dass man sich doch nicht drauf vorbereiten kann. Der Moment in dem man aus der Luft gewirbelt wird und nicht wieder richtig landet fuehlt sich eigentlich recht gleich an mit einer gut durchfahrenen Rapid, bis auf den Augenblick in dem man auf dem Wasser aufschlaegt und untertaucht.
Das Boot geht steil hoch und.... wieder runter. Wir sind nicht umgekippt. Wow, was fuer ein Glueck. Allerdings sind wir erst bei der Haelfte. Der Wasserfall kommt noch. Das war er naemlich noch gar nicht. Die Stroemung hat uns an einen kleinen Felsen getrieben, bei dem das Wasser voellig ruhig ist. Und hinter ihm liegt der Wasserfall. Kein grosser, vielleicht 3-4 Meter hoch, aber das reicht mir schon. Ich halte es fuer keine gute Idee dort mit einem Boot runter zu fahren. Also wieder paddeln und dann mit beiden Haenden festhalten. Wir fahren in Zeitlupe auf den Wasserfall zu, weil der Wasserstand so niedrig ist schrappen wir langsam ueber die Felsen. Es gab auch noch die Warnung dass es keine gute Idee ist hier aus dem Boot zu fallen. Ach wirklich? Wo ist das jemals eine gute Idee????
Wir treiben langsam auf die Kante zu und dann kippt das Boot nach vorn. Fuehlt sich an wie Achterbahn. Aber wir landen richtig und alles ist fein. Zum Glueck! Nur noch 3 fiese Rapids, dann habe ich es geschafft. Und ich bin mir zu diesem Zeitpunkt schon so sicher, dass das meine erste und letzte Raftingtour ist! Dann heisst es erstmal ordentlich paddeln. Es kommt ein sehr, sehr langes ruhiges Stueck. Zuerst gefaellt mir das, aber irgendwann koennen wir alle nicht mehr und kommen kaum noch voran. Das Rettungboot hat Ruder an denen ein Mann mit freiem Oberkoerper, wie aus Ebenholz geschnitzt, sitzt. Seine Muskeln glaenzen in der Sonne und auch Tom muss neidlos anerkennen, dass das ein verdammt trainierter Koerper ist. Ein schoener Anblick fuer uns Maedels.

Leider muessen wir selbst paddeln und ich bin schon fast froh als ich wieder dieses Rauschen der naechsten Stromschnelle hoere. Ich bin total erschoepft und will nur noch fertig werden. Es gibt wieder eine kurze Einweisung wie wir wann zu paddeln haben und los gehts. Wieder ein Grad 5, aber das klappt auch dieses Mal erstaunlich gut. Kurz danach ist schon die naechste, die auch gut klappt und dann folgt wieder ein langes flaches Stueck. Da wir alle recht fertig sind, nimmt uns der Ebenholzmann ins Schlepptau und rudert fuer beide Boote. Respekt! Er lacht nur und mein es sei kostenloses Gym. Recht hat er. Ich geniese die naechsten 20 Minuten in der Sonne und betrachte das Ufer. Ueberall stehen Menschen. Waschen sich, Waesche, Fahrraeder, Rinder. An den ersten Rapids standen auch Zuschauer, aber die habe ich kaum wahrgenommen, weil ich gerade mit Ueberleben beschaeftigt war. Und unseren Fotografen habe ich nur einmal richtig gesehen. Da bin ich gerade nach dem ersten Untergang wieder aufgetaucht. Muss wirklich ein tolles Bild sein. Ich bin gespannt. Leider koennten wir uns die CD noch nicht ansehen. Es ist also auch fuer mich eine Ueberraschung.

Dann geht es zur letzten Stromschnelle. Wieder eine mehrteilige. Und zwar eine richtig grosse. Da diese aber zu Anfang ein Grad 6 ist, wird der erste Teil am Ufer umlaufen. Ich wittere meine Chance und frage ob ich nicht ganz drum rum laufen koennte. In meinem Magen zieht sich alles zusammen bei dem Gedanken nochmal durch so eine Waschmaschine zu muessen und evtl. nochmal umzukippen und das ganze dann bei einer mehrteiligen Stromschnelle. Das geht fuer mich gar nicht. Rumlaufen geht zwar nicht, aber ich kann ins Rettungsboot wechseln. Das ist durch die Ruder stabiler und faehrt nicht durch die Mitte sonder "nur" durch die Rapids am Rand. Allerdings kippt es ab und zu auch um. Aber trotzdem finde ich diese Chance besser als nichts.
Wir paddeln mit grosser Anstrengung ans Ufer. Denn falls wir es nicht schaffen wuerden, wuerden wir die Rapid Grad 6 herunter rauschen, ohne Chance auf lenken und nicht flippen.... Und das wollte dann doch keiner. Wir muessen nur unser Paddel mitnehmen, klettern ein steiles Stueck Boeschung hoch. Der Boden ist gluehend heiss und wir versuchen so schnell wie moeglich in das naechste Steuckchen Schatten zu kommen, denn wir sind natuerlich barfuss. Auf der anderen Seite geht es wieder runter und wir koennen einen Blick auf das gesamte Specktakel werfen. NIE im Leben waere ich dort runter gefahren. Dagegen sieht der untere Teil richtig leicht aus. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung im Rettungsboot zu fahren. Schliesslich sterben die Mutigsten oft zuerst und mir geht die ganze Zeit die Geschichte von dem Maedel das in Oesterreich beim raften ertrunken ist, nicht aus dem Kopf. Ich liebe mein Leben! Vor allem im Moment. da gehe ich lieber auf Nummer sicher.

Einziger Nachteil ist, dass das Rettungsboot natuerlich zuerst die Rapid runter muss. Sonst kann es die anderen im Zweifel ja nicht retten. Logisch. Als die Boote wieder ins Wasser gesetzt sind besteige ich das Rettungsboot und auf gehts. Damit ich auch meinen Spass habe, faehrt der Rettungsbootmann doch recht nah an die Strudel heran. Aber es besteht keine Gefahr zu kippen. Es schaukelt, ich werde pitschnass, aber alles geht gut. Bin ich froh! Nun kann ich mir die anderen in Ruhe anschauen. Sieht aus der Distanz gar nicht so schlimm aus. Aber sie treffen auch den richtigen Weg. Ein bisschen weiter rechts und es haette sie total zerrissen. Dort ist ein grosser Strudel der alles nach unten zieht und im Anschluss eine Riesenwelle. Also alles was man eigentlich nicht haben moechte.

Nun geht es noch einmal in ruhigen Wasser um die Kurve und die Fahrt ist vorbei. Bin ich froh! Am Ufer warten schon Kinder die die Boote hoch tragen. Wir muessen nur unsere Paddel und die Helme nehmen. Das ist gut. Das Ufer ist steil, aber es sind Stufen in den harten, heissen , roten Boden geschlagen. Die Sonne brennt und meine Fuesse gluehen. Ich weiss ja das ich immer so zarte Samtfuesschen habe, aber dass ich oben angekommen schon richtige Brandblasen unter den Fuessen hatte, hat sogar mich gewundert.

Oben stand dann der Laster mit unseren Rucksaecken, den Schuhen und vor allem kalten Getraenken. Auch wenn ich gegen Mittag dachte, dass ich nie wieder etwas trinken muss nach den 10 Litern Nil, hatte ich inzwischen Riesendurst. Es gab, wie sollte es anders sein, das oertliche Bier: Nil, aus 1/2 Literflaschen ;-)

Prost! Auf mein erstes und letztes Rafting und dass ich es ueberlebt habe!

Uganda: eine Rutschpartie im Schlamm und der Queen Elisabeth National Park

Bericht folgt

Samstag, 20. November 2010

Uganda: Lunch bei King Kong

Es ist 5.30 Uhr morgens, es nieselt und es ist noch dunkel. Ich sitze total aufgeregt in einem Minibus der mich in den Dschungel bringen soll. Wir sind zu dritt, also hat jeder eine Sitzreihe fuer sich und kann seinen Gedanken nachhaengen oder nochmal schlafen.
Meine Nacht war um 2:08 Uhr zuende. Da bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Wahrscheinlich weil ich Angst hatte zu verschlafen. Man geht ja nicht alle Tage Berggorillas besuchen....

Wir rumpeln den steilen und schlechten UND sehr schmalen Feldweg am Lake Bunyonyi entlang. Nach einer Weile geht draussen die Sonne auf ueber dem See und die Nebelschwaden verziehen sich langsam. Es ist wunderschoen.
Unsere Fahrt in das Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der DRC (Congo) dauert 2.5 Std. Dann sind wir endlich da und muessen uns erstmal kurz hinter dem Jeep erleichtern. Dabei laufen uns natuerlich prompt 2 Ranger ueber den Weg....
Dann geht es zur Gorilla-Belehrung. Insgesamt sind wir 6 und ein Ranger nimmt unsere Personalien auf, prueft die Permits (500$ das Stueck) und erlaeutert uns nochmal die Regeln. Wir besuchen eine sehr grosse Familie, allerdings sind sie noch garnicht richtig an den Umgamg mit Menschen gewoehnt. Ich bin gespannt....
Dann, um 8.30 Uhr bekommt jeder einen grossen Stock, es wird allerdings offen gelassen ob als Waffe oder Stuetze, und es geht los. Erstmal den Weg gerade runter und dann in den Wald. Die ersten Meter sind ok, aber dann wird es recht schnell steil. Und anstrengend. Und das, wo ich seit Anfang des Jahres kaum noch Sport gemacht habe. Wir marschieren 1 Std. ohne grosse Unterbrechung Berg rauf und runter auf kleinen, lehmigen, rutschigen Trampelpfaden. Ich kann die Wege kaum erkennen und manchmal fuehren sie durch kleine Baeche oder dichtes Gebuesch. Es ist unverkennbar, wir sind mitten im Dschungel. Im Regenwald. Zum Glueck regnet es nicht. Es scheint sogar die Sonne und wir fangen recht schnell an zu schwitzen. Also Regenjacke aus, Fleecejacke aus, Langarmshirt aus. Und weiter gehts. Da der Wald daemmrig ist, ist er auch voller Viecher. Fliegen und Muecken und so weiter. Sehr unangenehm.

Uns begleiten 2 Ranger und ein Traeger. Irgendwie beruhigend. Der Traeger war fuer den amerikanischen Touristen, bzw. dessen Rucksack, das hier keine falsche Vorstellung entsteht. Ich habe tapfer alles selbst geschleppt. Und ich muss sagen, nach einer Stunde war ich echt schon an der Grenze meiner Leistungsfaehigkeit. Ich habe geschwitzt, mich hats ueberall gejuckt, ich hatte Durst und ich war fast zu schwach meine Fuesse auch noch ueber den naechsten umgefallenen Baumstamm zu heben, den metallischen Geschmack von voelliger Ueberanstrengung im Mund. Aber zum Glueck blieben wir stehen. Pause dachte ich, aber weit gefehlt. Der Ranger stellte uns zwei Tracker (Spurensucher) vor, die die Affenfamilie aufgespuehrt hatten. Dann kam die gute Nachricht: Wir finden sie. Denn das weiss man ja nie ganz sicher. Ist schliesslich kein Zoo. Und die Schlechte: noch 1-2 Std. Fussmarsch. In dem Moment war ich sicher innerhalb der naechsten 10 Minuten tot umzukippen. Ich war, glaube ich, noch nie in meinem Lebeb so fertig. Aber ich wollte ja unbedingt die Gorillas sehen. Davon habe ich seit wir in der Grundsachule den Film "Gorillas im Nebel" gesehen haben getraeumt.

Die Tracker wiesen dann einen gruenen, voellig bewachsenen Huegel rauf. Dort gehts lang. Allerdings war dort kein Weg. Und wenn ich schreibe kein Weg, dann heisst das im Regenwald hohe Baeume, dichtes Gebuesch, Gestruepp und absolut kein Durchkommen. Sowas habe ich bis dahin noch nicht erlebt. Aber gut. Die Tracker und die Ranger haben dann mit Macheten einen "Weg" fuer uns ins Unterholz geschlagen. Man hat beim laufen garnicht mehr den Boden beruehrt, sondern ist auf den Zweigen und Staengeln der Urwaldpflanzen gegangen. Obwohl, eigentlich mehr gerutscht. Ich weiss nicht wie oft ich hingefallen bin, weil ich einfach keinen Halt fand und nirgends wirklich hin treten konnte. Aber die Klamotten waren inzwischen sowieso schon rettungslos verschlammt, die Beine und Arme zerkratzt und voll Blauerflecken.

Und es ging munter weiter bergauf und -ab. Da ich ja innerlich nun schon tot war, wurde das weiterschleppen zu einem automatischen Ablauf, der nur einmal unterbrochen wurde, als ich mich beim fallen an einer Dornenranke festgehalten habe, die mir auch prompt 3 Finger ordentlich aufgerissen hat. Und die Dornen im Dschungel haben es in sich. Der Schmerz erreichte gerade seinen Hoehepunkt, weil ich natuerlich direkt mit der anderen Hand an einen stacheligen Farnstamm gegriffen hatte um nicht voellig abzurutschen, als es ploetzlich hiess: Wir sind da. Und dabei waren wir seit dem Abzweig ins Gebuesch erst 30 oder 40 Minuten gelaufen. Ich schaute mich gespannt um, konnte aber keinen King Kong entdecken.

Der Ranger wies in einen grossen Baum ca. 100 Meter vor uns. Und da sass der erste echte, riesige, schwarze Berggorilla auf einem Ast und hat Blaetter gefressen. Und er war richtig gut zu sehen. In dem Moment war alle Quaelerei vergessen und kamen fast die Traenen. Vor Freude und Erleichterung. Das war einfach ein unbeschreiblicher Augenblick fuer den allein sich schon alle Anstrengungen gelohnt hatten. Aber es wurde noch besser. Und anstrengender, aber das sei nur am Rande erwaehnt ;-)

Wir haben dann, an dieser Stelle eine letzte (und meiner Meinung nach auch erste) Pause gemacht, nochmal was trinken und dann wurden die Rucksaecke und Stoecke abgestellt und es ging nur noch mit der Kamera bewaffnet weiter. Ganz langsam den Huegel runter durchs Gestruepp. Die Ranger vorweg immer einen Weg suchend oder frei schlagend. So kamen wir dann nach kurzer Zeit zum ersten Gorilla der am Boden sass. Unbeschreiblich. Und so nah. Vielleicht 5-7 Meter. Ein Weibchen das es sich auf einem Nest aus Blaettern und Staengeln gemuetlich gemacht hatte. Wir haben uns alle vorsichtig heran geschlichen und sie beobachtet. Und natuerlich fotografiert wie die Wilden. Das hat die Gorilladame sich auch eine ganze Weile gefallen lassen, aber irgendwann hat sie sich dann ins Gebuesch verzogen. Dann hiess es fuer uns: weiter! Langsam den Huegel runter bis wir ein paar Meter weiter den naechsten Gorilla entdeckt haben. Wieder alles stehen bleiben, wenig bewegen, nicht abstuerzen. Was das Schwierigste an der ganzen Sache war, da man ueberhapt keinen Halt gefunden hat auf den Gestruepp. Wir sind so einige Male abgerutscht und auf dem Hintern gelandet. Und mit etwas Glueck auch nicht in den Dornen. Aber wer hat schon immer Glueck?

Aber all das war unwichtig. Wir waren mitten in einer grossen Berggorilla Familie. Das war einfach ein Traum. Ueberall im Gebuesch und in den Baumen hat es gewackelt und geraschelt. Hinter gedem Blaetterhaufen konnte jederzeit ein riesiger Gorilla auftauchen und direkt vor uns stehen. Die Nerven waren zum Zerreissen gespannt. Und die Freude war unbeschreiblich als sich eine Gorilladame direkt vor Tanjas und meinen Fuessen hingesetzt hat um zu fressen. Gut, eine Etage tiefer als wir, denn es war unglaublich steil, aber nicht mehr als 1 Meter weg! Wahnsinn! Unsere Besuchszeit, sie ist auf eine Stunde beschraenkt um die Affen nicht zu sehr zu stoeren, war leider viel zu schnell um. Aber es war eine sehr intensive und erlebnisreiche Stunde. Und eine Teure... ;-) Aber jeden Cent wert.

Der Rueckweg erwies sich als noch schwieriger. Zwar im Tal, aber im voellig undurchdinglichen Busch. Wir mussten oft stehen bleiben damit der Ranger einen kleinen Weg frei hacken konnte. Und ab dem Moment wo wir die Gorillas verlassen hatten, machte sich die totale Erschoepfung auch wieder bemerkbar. Ich war kaum noch in der Lage meine Fuesse mit den schweren Stiefeln zu heben. Ausserdem hatte ich mir Blasengelaufen vom vielen schraeg am Hang gehen. Ich bin nur noch automatisch marschiert und habe gehofft das es nicht gleich wieder einen Berg hochgeht. Das die den Weg ueberhaupt gefunden haben, war fuer mich ein Wunder. Es sah ueberall gleich aus und ich haette da nie wieder raus gefunden.... Und das alles ohne GPS. Respekt! Aber nach einer weiteren halben Stunde kamen wir wirklich wieder auf den Weg wo wir ins Gebuesch abgebogen waren. Der Porter war inzwischen auch schon mit unseren Rucksaecken dort angekommen.

Dann gabs erstmal Lunchpause. Jeder hatte das was er sich mitgebracht hat. Ich hatte Kekse eingepackt, war aber viel zu erschoepft um Hunger zu haben. Habe dann nur etwas getrunken und mich auf die ueber eine Stunde Rueckmarsch vorbereitet. Es ist wirklich erstaunlich, aber auf dem Rueckweg kam mir der kleine Pfad fast wie eine Autobahn vor. Naja, ist halt immer eine Frage der Gewoehnung. Und wir wissen ja alle: schlimmer geht immer! ;-) Obwohl ich fast wetten moechte das schlimmer als der totale Dschungel dort nicht mehr geht.

Nach fast 1.5 Std. sind wir dann muede aber gluecklich wieder auf den Parkplatz gestolpert. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn auf dem Rueckweg ist jeder von uns mehrmals gestolpert oder ausgerutscht und hingefallen. Vor Schwaeche.
Dann gab es vom Ranger noch eine Teilnehmerurkunde ueberreicht und dann sind wir zurueck in unser Minibus-Taxi und fast augenblicklich eingeschlafen. Gegen 16 Uhr waren wir wieder im Camp, aber fuer mich war der Tag eigentlich vorbei. Zu erschoepft. Konnte nicht mal schlafen sondern nur auf meiner Matte liegen und ab und zu ein bisschen lesen.

Das war der Bericht von einer der tollsten Sachen die ich je gemacht habe. Ich hoffe Ihr koennt es euch ein bisschen vorstellen. Aber ich habe ganz viele Fotos gemacht und auch kleine Filme. Die Speiucherkarten gehen morgen auf die Reise. Erst nach Tansania und dann ueber Luxemburg nach Deutschland. Ihr seht ich schaeue keine Muehen um Euch teilhaben zu lassen ;-)

Leider ist die Zeit schon wieder um, aber wie immer Fortsetzung folgt. Und die Geschichten von der Rutschpartie im Schlamm bzw. Strassengraben und meinem Rafting, was ich inzwischen ueberlebt habe, natuerlich auch. Nur so viel Vorab: Respekt an jeden der das macht. Ich fands ganz schoen krass und werde es bei dieser einen Erfahrung belassen.

Bis bald
Eure Lexi

Freitag, 19. November 2010

Kein Strom in Uganda

Uganda ist auch nicht besser als die anderen Laender. Ich wollte gerstern, an meinem freien Tag so viel schreiben, aber wir hatten nicht mal Strom, an Internet also nicht zu denken.

Aber ich berichte bald von den Gorillas, unserer Rutschfahrt im Schlamm und dem Lake Bunyonyi. Ist wirklich anstrengend hier. Ach ja und das Rafting was am 21.11. noch kommt. Meine letzte Herausforderung in Afrika. ;-)

Bis bald LG Lexi

Sonntag, 14. November 2010

Uganda: Kampala

Uganda ist aehnlich wie Kenya, nur noch gruener. Die Huetten und der Schmutz sind gleich und die Menschen sind auch sehr aehnlich. Kein vergleich mit dem suedlichen Afrika. Aber freundlich sind sie und winken gern am Strassenrand.

Kampala ist ein riesiges Dreckloch, aehnlich wie Nairobi, in dem man absolut nichts unternehmen kann. Erstens zu gefaehrlich und 2. sind die alten Koenigsgraeber, Weltkulturerbe, im Maerz abgebrannt und es wird sicher Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern sie wieder aufzubauen. Und das wars dann mit unserer Besichtigungstour.

Wir sind mit einem oeffentlichen Minibustaxi in die Stadt gefahren. Eine echtes Erlebnis, muss man aber nicht oefter haben. Es gibt 13 Plaetze und es fahren immer mind. 18 Leute mit. Es stinkt, ist eng und schutzig, aber billig. Ausserdem faehrt der Bus staendig ueber den Fussweg, soweit vorhanden, weil die Strassen so sehr mit riesigen Schlagloechern uebersaeht sind, das man dort eigentlich garnicht fahren kann.... Immerhin habe ich nun fuer 1,5 Std. Internet. Das ist schon mal was, auch wenn ich Stunden brauchen wurde um mal wieder alles auf Vordermann zu bringen.

Ausserdem moechte ich mal wieder allen ganz dolle danken, die so lieb meine Speicherkarten mitgenommen haben und nach Harzburg geschickt haben! DANKE, DANKE, DANKE! Das hilft mir wirklich unglaublich weiter und alle koennen die Bilder hier bewundern.

Das wars erstmal fuer heute. Ganz liebe Gruesse aus Uganda. Morgen geht es weiter Richtung Lake Buyonyi und dann zu dem Gorillas. Ich hoffe ich kann bald wieder berichten. Denn darauf freue ich mich unglaublich. Und raften gehe ich die Tage auch noch. Im Ursprung des Nils.... es bleibt also spannend.

Ganz liebe Gruesse in die kalte Zivilisation, und wenns Euch troestet, hier regnet es unglaublich viel!

Stay tuned

Lexi

Kenya: Nairobi, Masai Mara, Lake Nakuru und Naivasha

Vor 5 Tagen bin ich also in Kenya, Nairobi,  angekommen. Die Grenze war wieder nicht mehr so schoen, aber es ging recht unproblematisch. Vorab kann ich (leider) schon sagen, dass mein 16 Jahre alter Eindruck von Kenya sich wieder bestaetigt hat. Es ist unglaublich schmutzig hier und die Mentalitaet der Leute ist auch nicht unbedingt geeignet um mit diesem Land jemals wirklich voran zu kommen. Ich dachte damlas es ist nur der Schock und die Exotik meiner 2. Fernreise ueberhaupt. Die Strassen sind noch schlechter, obwohl asphaltiert, es stinkt und die Menschen sitzen in primitiven Doerfern, oder, was ich sogar noch viel schlimmer finde, in vergammelten und verwahrlosten richtigen Haeuser, neben ihrem eigenen Abfall und Schutz. Und schauen einfach nur..... wie ueber all in Afrika, aber dazu spaeter mehr. Nairobi selbst ist ein grosses Moloch, es hat geregnet wie verrueckt und es ist nicht angeraten als Frau alleine raus zu gehen. Und natuerlich schon garnicht nach Einbruch der Dunkelheit. Das hat mich natuerlich nicht davon abgehalten zusammen mit Pilar ein paar Einkaeufe zu machen und ein bisschen rum zu gucken. Aber ganz ehrlich, man verpasst nichts...

Kommen wir zum erfreulichen Teil, der Natur. Die Nationalparks sind wunder schoen und die Tiere traumhaft. Wir haben in der Masai Mara 2 Pirschfahrten gemacht, eine morgens und eine Abends. Es ist gerade Regenzeit und somit alles sehr gruen. Ganz anders als in den Parks bisher. Die Tiere koennen sich etwas besser verstecken, aber es ist wunderschoen. Wir haben in der Masai Mara viele Katzen gesehen. Grosse Loewenrudel ( mehr als 16 Stueck mit Jungen), Geparden, sogar beim fressen, riesige Zebra- und Gnuherden, Antilopen jeder Art und Geier, auch beim fressen, Adler und natuerlich auch Elefanten, Bueffel und Giraffen. Ich kann mich ja niemals satt sehen an den Tieren. Es ist so schoen und mit meinem tollen Fernglas kann ich alles ganz genau beobachten. Leider hat meine Leih-Kamera mal wieder in den entscheidenden Momenten gestreikt und ich hoffe das ich 1. bald eine sehr gute Neue finde in Asien und 2. die Bilder von den anderen Mitreisenden bekommen kann.


By the way, auf dieser Tour sind wir nur zu 3. Ein sehr nettes Paar aus Luxemburg, Tanja und Tom sind noch dabei. Das macht natuerlich vieles leichter und ist auch sehr lustig. Nur bei den Ausfluegen haben wir manchmal ein Problem weil die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wird.

Zurueck zur Safari, nach der Masai Mara ging es an den Lake Naivasha. Leider hat es deb ganzen Tag geregnet und die Strassen dorthin waren so unglaublich schlecht das wir fuer 150 KM Stunden unterwegs waren. Nachmittags sind wir ins Elsamere Conservation Center gefahren. Das ist das ehemalige Haus der Schriftstellerin Joy Adamson und ihres Mannes. Sie hat die Buecher ueber Elsa die Loewin geschrieben (z.B. Born free) und hier hat Elsa auch gelebt. Leider nur 5 Jahre.... Es gibt hier zuerst eine Dokumentation ueber die Adamsons zu sehen, dann ein kleines Museum und zum Schluss Teatime. Und die lohnt sich wirklich. Man sitzt im Anbau, mit Blick auf den See und hat eine unglaubliche Auswahl an selbstgebackenen Keksen und Kuchen und suessen Auflaeufen. Dazu heisser Kakao (mit echter Milch), Kaffee oder Tee. Und das alles fuer 5 $. Da kann man nicht meckern. Und der verregnate Nachmittag war auch gerettet. Denn nur im Zelt sitzen und warten ist ja auch kein Highlight.

Unsere Bootstour auf dem Lake haben wir dann am naechsten Morgen nachgeholt. Bleibt vielleicht noch zu erwaehnen das wir eine Bar im Camp hatten die sehr guten Rotwein ausgeschenkt hat. Das gab es auch schon lange nicht mehr und wir haben uns 2 Glaeschen vor dem Schlafengehen gegoennt.

Die Bootsfahr auf dem See war wunderschoen und am naechsten Morgen schien dann auch die Sonne. Wir haben die Fischer, Hippos, Bueffel und Giraffen am Ufer und viele Voegel wie Adler und Kormorane gesehen. Ausserdem gibt es unglaublich schoene Wasserlilien und Seerosen in lila.

Nach der Bootsfahrt ging es Richtung Lake Nakuru. Dieser nationalpark ist beruehmt fuer seine rosa Flamingos und die Nashoerner. Auf der Pirschafhrt haben wir dann auch reichlich davon gesehen. 10 White Rhinos und sogar 2 von den sehr scheuen und seltenen Blacks. Ausserdem wieder jede Menge Bueffel, ich glaube noch nie sooooo viele wie hier, Antilopen, Giraffen und so weiter. Allerdings keine Raubkatzen, aber das ist ja nicht schlimm. Jeder Park hat seine eigene Spaezialitaet. Hier hat die Kamera komplett gestreikt und ich konnte leider kein einziges Bild machen. Aber ich werde diese wunderbaren Eindruecke nie vergessen. Und kalt ist es hier, das werde ich auch nie vergessen ;-) schliesslich laufe ich vor der deutschen Kaelte davon.... und das eigentlich recht erfolgreich.

Das ist mein Bericht aus Kenya, denn nun geht es weiter Richtung Uganda zu den Gorillas! Ich freu mich riesig.

Bis bald

Lexi