Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

Bild neu

Bild neu
nach 13 Monaten

Donnerstag, 25. November 2010

Uganda: Rafting auf dem Nil

Heute berichte ich Euch von meinem Raftingerlebnis. Nachdem ich in Zimbabwe doch lieber die Reitsafari gemacht habe, was auch eine goldrichtige Entscheidung war, denn wo anders ging das nicht mehr so gut, habe ich meine Scheu vor dem Wasser dann doch ueberwunden und mich zum raften angemeldet. Und zwar auf dem guten, alten Nil. Bei Jinja in Uganda fliesst der Nil aus dem Victoria See und beginnt seine lange Reise nach Alexandria und ins Mittelmeer. Und da ich die Fellucenfahrt in Aegypten so gut ueberstanden habe, dachte ich mir, ich versuchs mal mit dem Nil.

Es ist 6.45 Uhr und unser Taxi wartet um uns von Kampala nach Jinja zu bringen. Der Rafting- und Actionhauptstadt von Uganda. Wir fahren durch das morgendlich verschlafene Kampala und mir faellt auf, wie schoen es im goldenen Licht der Morgensonne eigentlich ist. Ohne die vielen Menschen, die Hektik und das Verkehrschaos. Richtig idyllisch. Aber bald geht der Tag los und zerrt alles wieder ins grelle Sonnenlicht und den trueben Smog.
Wir fahren fast 2 Stunden, durch schoene Landschaften und Urwaelder. Kurz vor 9 ueberqueren wir den Damm und sind da. Zuert gibt es ein leckeres Fruehstueck: selbstgemachte Pfannkuchen mit frischer, suesser Ananas. Dazu Tee und hartgekochte Eier.

Dann werden die Schwimmwesten und Helme verteilt. Wir sind nur zu 4. Das Luxemburger Paar, Estell aus Ungarn und ich. So langsam bin ich ganz schoen aufgeregt. Man koennte auch sagen ich hab Schiss. Aber ich wollte es ja unbedingt mal probieren. Wenn es bloss nicht im Wasser waere... ;-)
Dann geht es los. Der Anhaenger mit den beiden Booten steht schon bereit. Wir steigen hinten auf die offene Ladeflaeche des Lasters und los gehts. Es sind ca. 20 Minuten Fahrt bis zum Nil. Wir rumpeln ueber holprige Wege und muessen zum Teil aufstehen, weil es sitzend gar nicht geht. Am Ufer angekommen, werden rasch die Boote ausgeladen und wir bekommen eine letzte Sicherheitseinweisung. Dann gehts an Bord. Das erste Stueck, so sagt uns Brett (ja der wird wirklich so geschrieben) unser Raftingguide, ist ganz ruhig. Zum ueben. Und wenn die ersten Stromschnellen (Rapids) kommen, sind wir auf alles vorbereitet. Klingt ja erstmal beruhigend. Am Ufer steht eine Frau und waescht Waesche. Direkt neben ihr werden die Boote ins Wasser gelassen. Stoert sie gar nicht. Das sind die hier wohl gewohnt.

Wir ueben erstmal das paddeln, denn leider sind wir der Motor. Das Boot ist ganz schoen gross und schwer. Normalerweise passen da bis zu 12 Personen rein. Und Gleichschritt ist gar nicht so leicht. Aber wir schlagen uns recht gut und werden dafuer zur Belohnung ins Wasser geschubst. Naja, wir duerfen selber springen, aber ein "ich bleibe lieber an Bord" wird nicht akzeptiert. Es geht zur ersten Wasseruebung. Ins Boot gezogen werden und andere reinziehen. Das ist bei mir gleich mit den ersten blauen Flecken verbunden, aber klappt ganz gut. Man drueckt den jenigen mit seiner Schwimmweste ein bisschen nach unten und reisst ihn dann nach oben ins Boot. Mit ordentlich Schwung klappt das sogar mit erwachsenen Maennern. Ok, ich bin wieder an Bord, es kann los gehen. Dann kommt die Uebung wie wir von einem der Begleitkajaks gerettet werden. Einmal vorne dran festhalten und einmal hinten. OK, das klappt auch. Waehrend unserer Uebungen treiben wir langsam auf die ersten Stromschnellen zu. Aber Brett meint, die ersten waeren ganz harmlos. Sein Wort in Gottes Ohr...

Aber wir haben noch nicht alles geuebt. Nun gehts an flippen. Das ist wenn das Boot umschlaegt. Kann ja mal passieren. Die anderen haben vom Zambesi erzaehlt das es bei der einen Gruppe einmal umgekippt ist und bei der anderen gar nicht. das hatte mich eigentlich optimistisch gestimmt und ermutigt. Also gut, im ruhigen Wasser einmal ausprobieren wie das so ist mit dem Boot umzufallen. Wir setzen uns alle auf eine Seite und Brett schmeisst das Boot um. Ich klatsche ins Wasser, gehe unter und weiss nicht mehr wo oeben und unten ist. Die Schwimmweste treibt mich hoch, ich schnappe nach Luft und erwische eine Welle. Ueber mir ist das Boot. Doofes Gefuehl. Ich tauche ganz artig unter dem Boot vor und halte mich aussen am Rand fest bis ich wieder reingezogen werde. Das Paddel die ganze Zeit fest umklammert. Das war anstrengend und ich habe jetzt auch eigentlich schon genug vom Wasser. Nun sind wir soweit vorbereitet das es losgehen kann. Meine halb ernst gemeinte Frage ob ich vielleicht noch aussteigen koennte, wird nur belaechelt.

Es heisst: Team vorwaerts! Und wir paddeln mehr oder weniger im Gleichschritt auf die ersten Rapids zu. Die sind wirklich recht klein und sehen aus wie ein Jacuzzi. Das macht nicht mal mir Angst und wir schaukeln, ohne das Paddeln zu unterbrechen daruber. An dieser Stelle sei noch erwaehnt, fuer alle nicht Rafter, dass wir auf dem dicken Gummirand des Bootes sitzen, damit wir mit den Paddeln gut ins Wasser kommen. Zu unserer Sicherheit gibt es 2 Befehle: festhalten buecken! Das ist auf dem Rand sitzen bleiben und nur ins Boot ducken und festhalten ins Boot. Dann kauern wir uns auf den Boden, halten mit der einen Hand die Paddel fest und mit der anderen uns an der Leine die einmal aussen ums Boot geht. Also fuer meinen Geschmack nicht gerade sicher. Ich wuerde mich lieber mit beiden Haenden irgendwo drinnen festhalten, aber das ist nicht!

Dann vernehmen wir das Rauschen unserer ersten Stufe 3 Stromschnelle. Mir wird ein bisschen flau, aber da es bisher gut geklappt hat und sogar ein bisschen Spass gemacht hat bin ich guter Dinge. Brett erklaert uns jedes Mal vor der Rapid was genau auf uns zukommt und wie wir uns zu verhalten haben. Welche Befehle er geben wird und was wir machen muessen. OK, drei mal durchgesprochen, das sollte klappen. Dann erwaehnt er den Namen dieser Rapid: 50/50. Wieso? Weil man eine 50% Chance hat umzukippen... Na super. Da fuehle ich mich doch gleich viel besser! Aber er sagt es muss ja nicht sein und wir stuerzen uns voller Mut hinein. Vorwaerts Team! Paddeln, paddeln, paddeln, ducken festhalten. Ich halte mich genau an alle Anweisungen und wir rauschen in einen Strudel mit anschliessender Riesenwelle. Und genau diese Riesenwelle hebt uns hoch und schmeisst unser Boot um. Ich fliege ins Wasser, tauche unter, weiss nicht mehr wo oben und wo unten ist. Ich schnappe nach Luft und schlucke nur Wasser. Ich bin neben dem Boot, was nun verkehrt herum liegt und halte mich an der Leine fest. Wir treiben durch einen Kessel mit brodelndem Wasser. Ich versuche zu schwimmen, aber es geht nicht. Schlucke wieder Wasser. Wenn mich nicht gleich jemand rettet werde ich wohl loslassen muessen weil ich keine Kraft mehr habe. Es ist unglaublich anstrengend oben zu bleiben. Trotz Schwimmweste. das Boot schiebt mich immer weiter den Fluss runter, stoesst gegen mich. Ist riesig direkt hinter mir. Ich treibe auf das 2., das Rettungsboot zu. Bin zwischen den beiden Booten und werde endlich hochgezogen. Ich bin voellig am Ende und kann nicht mal aus eigener Kraft mithelfen, pumpe wie ein Maikaefer. Mein Gott. Ich dachte ich ertrinke. Was fuer ein Scheissgefuehl! Ich hoffe das passiert mir nie wieder.
Unsere Boote werden in einen ruhigeren Pool am Ufer getrieben. Es sind alle da, aber es haette mich nicht gewundert wenn jemand ertrunken waere. Die anderen gucken zwar noch ein bisschen geschockt, aber fangen bald wieder an zu laecheln: was fuer ein Spass! Hallo? Seid ihr verrueckt? denke ich. Jeder von uns hat ordentlich Wasser geschluckt und reichlich blaue Flecke abbekommen, aber ausser mir scheint das keinem was auszumachen....

Ich japse immer noch nach Luft als es schon in die naechste Stromschnelle ght. Wieder eine Kleine, die wir komplett durch paddeln. Es schaukelt ordentlich, aber alles geht gut. Dann folgt eine weitere Kleine und dann bereitet Brett uns auf unsere erste Grad 5 Rapid vor. Mein erstes Nahtoterlebnis ist gerade mal 15 Minuten her. Max. 20. Ich bin noch nicht wieder so weit. Mein Ueberlebensinstikt meldet sich verstaerkt als das Rauschen lauter wird. Die anderen freuen sich und ich frage besorgt wie gross denn unsere Chancen sind wieder zu kentern. Brett sagt es geht so, nicht so hoch wie bei der anderen und er ist hier noch nie geflippt. Na gut. Dann los. Wir paddeln auf ein weisses Getoese zu. Ganz wichtig ist hier, bis zum Befehl ins Boot festhalten! oben sitzen zu bleiben und kraeftig weiter zu paddeln. Sonst kann Brett die Richtung nicht richtig bestimmen und wir rauschen evtl. nicht an der vorgesehenen Stelle durch die Schnelle sondern in der Mitte wo sich alle Kraefte treffen. Und dann ist uns ein Flip sicher. Und genau das noechte ich ja auf keinen Fall! Also paddle ich was das Zeug haelt. Die anderen auch, aber wir sind nur zu 5., 3 Maedels und alle recht leicht. Unser Power reicht nicht und wir werden mitten in die staerkste Stroemung gezogen. Ich halte mich fest, aber es nuetzt nichts das Boot schlaegt wieder um. Dieses Mal bin ich unter dem Boot und komme nicht so leicht darunter hervor. Meine Kraefte schwinden schnell und ich schlucke viel Wasser. Huste, schnappe nach Luft und schlucke noch mehr Wasser. Endlich bin ich unter den Boot vor und haenge am Rand. ich habe mein Paddel verloren. Brett sitzt auf dem umgedrehten Boot und zieht mich hoch. ich zittere und huste. Mein Gott, wie koennen Menschen sich so einer Gefahr freiwillig aussetzen und das auch noch spassig finden? Ich begreife das nicht. Wir ziehen noch Tanja rauf und treiben in der Mitte der 2-teiligen Stromschnelle ans Ufer.

Wir klettern raus auf die glitschigen Steine und Brett und ein Helfer drehen das Boot wieder um. Ich huste immer noch. Wir klettern wieder rein ins Boot und werden den 2. Teil der Rapid nun nur zu 3. bewaeltigen. Das Adrenalin rauscht durch meinen Koerper und verleiht mir ungeahnte Kraefte. Wir schaffen es im 3. Anlauf die richtige Stroemung zu erwischen und kommen heile runter. Unten sammeln wir die anderen wieder ein, die an den Kajaks haengen. Dann ist Mittag. Wir ketten die beiden grossen Boote zusammen und lassen uns gemuetlich den Nil runter treiben. Es gint frische Ananas, lecker belegte Broetchen und Kuchen. Die Versorgung ist spitze und wir haben Hunger wie die Woelfe. Langsam entspanne ich mich wieder. Ich finde das alles nicht halb so spassig wie die anderen. Hab ich mich zu bloede angestellt? Oder bin ich nur eine Memme? Ich denke das haengt mit meinem Respekt vor Wasser zusammen. Wenn es nicht unbedingt sein muss, geh ich nicht rein. Das Haitauchen war ja auch viel schlimmer fuer mich, als der Bungeejump.

Wir treiben mehr als 20 Minten so dahin und die Sonne trocknet unsere Kleider. Es ist schoen. Ich koennte ewig so weiter machen. Aber nach dem Mittag erwarten uns noch 4 heftige Stromschnellen. Na super. Aussteigen geht immer noch nicht, also muss ich da wohl durch. Erstmal kommen wieder ein paar Kleine, das macht Spass. dann hoert man wieder das verdaechtige Rauschen. Ziemlich laut dieses Mal. Es handelt sich wieder um eine mehrteilige Rapid bei der wir erst kraeftig paddeln muessen, dann ducken, dann wieder paddeln, dann runter und dann nochmal paddeln und mit beiden Haenden festhalten beim Wasserfall. Wasserfall????? Oh jeh und ich dachte es koennte nicht mehr schlimmer werden. Mein Herz ist laengst in die Hose gerutscht, wenn es nicht sogar schon irgendwo im Nil schwimmt. Da ich keine andere Chance habe, laechle ich und bereite mich aufs Ertrinken vor.... Vor uns taucht ein flacher Wasserfall ueber die ganze Breite des Nils auf. 2x getrennt durch diverse Felsen. Na super. Wie sollen wir das denn machen? Und was sollen die vielen Steine da?

Wir paddeln alle nach Leibeskraeften. Ausserdem haben wir Verstaerkung aus dem Rettungsboot bekommen. Mit einem kraeftigen Paddler mehr klappt das ganze schon viel besser. Ich bin sehr froh darueber, denn ich hatte schon Angst dass wir noch 4x umkippen. Das haette ich nicht ueberlebt. Wir paddeln wie die Wilden auf die Rapid zu. Nur nicht zu frueh aufhoeren, das koennte die Richtung unguenstig veraendern. Aber auch nicht zu spaet, dann kann man sich nicht mehr richtig festhalten. Wir rauschen in die Mitte der Welle, runter festhalten! Ich ducke mich ins Boot und hoffe das es gut geht. Das Boot rauscht auf den Strudel mit anschliessender Riesenwelle zu. Ich weiss nicht ob ich die Augen zu machen soll oder lieber gucken wenn wir wieder umkippen. Aber das passiert immer so ploetzlich, dass man sich doch nicht drauf vorbereiten kann. Der Moment in dem man aus der Luft gewirbelt wird und nicht wieder richtig landet fuehlt sich eigentlich recht gleich an mit einer gut durchfahrenen Rapid, bis auf den Augenblick in dem man auf dem Wasser aufschlaegt und untertaucht.
Das Boot geht steil hoch und.... wieder runter. Wir sind nicht umgekippt. Wow, was fuer ein Glueck. Allerdings sind wir erst bei der Haelfte. Der Wasserfall kommt noch. Das war er naemlich noch gar nicht. Die Stroemung hat uns an einen kleinen Felsen getrieben, bei dem das Wasser voellig ruhig ist. Und hinter ihm liegt der Wasserfall. Kein grosser, vielleicht 3-4 Meter hoch, aber das reicht mir schon. Ich halte es fuer keine gute Idee dort mit einem Boot runter zu fahren. Also wieder paddeln und dann mit beiden Haenden festhalten. Wir fahren in Zeitlupe auf den Wasserfall zu, weil der Wasserstand so niedrig ist schrappen wir langsam ueber die Felsen. Es gab auch noch die Warnung dass es keine gute Idee ist hier aus dem Boot zu fallen. Ach wirklich? Wo ist das jemals eine gute Idee????
Wir treiben langsam auf die Kante zu und dann kippt das Boot nach vorn. Fuehlt sich an wie Achterbahn. Aber wir landen richtig und alles ist fein. Zum Glueck! Nur noch 3 fiese Rapids, dann habe ich es geschafft. Und ich bin mir zu diesem Zeitpunkt schon so sicher, dass das meine erste und letzte Raftingtour ist! Dann heisst es erstmal ordentlich paddeln. Es kommt ein sehr, sehr langes ruhiges Stueck. Zuerst gefaellt mir das, aber irgendwann koennen wir alle nicht mehr und kommen kaum noch voran. Das Rettungboot hat Ruder an denen ein Mann mit freiem Oberkoerper, wie aus Ebenholz geschnitzt, sitzt. Seine Muskeln glaenzen in der Sonne und auch Tom muss neidlos anerkennen, dass das ein verdammt trainierter Koerper ist. Ein schoener Anblick fuer uns Maedels.

Leider muessen wir selbst paddeln und ich bin schon fast froh als ich wieder dieses Rauschen der naechsten Stromschnelle hoere. Ich bin total erschoepft und will nur noch fertig werden. Es gibt wieder eine kurze Einweisung wie wir wann zu paddeln haben und los gehts. Wieder ein Grad 5, aber das klappt auch dieses Mal erstaunlich gut. Kurz danach ist schon die naechste, die auch gut klappt und dann folgt wieder ein langes flaches Stueck. Da wir alle recht fertig sind, nimmt uns der Ebenholzmann ins Schlepptau und rudert fuer beide Boote. Respekt! Er lacht nur und mein es sei kostenloses Gym. Recht hat er. Ich geniese die naechsten 20 Minuten in der Sonne und betrachte das Ufer. Ueberall stehen Menschen. Waschen sich, Waesche, Fahrraeder, Rinder. An den ersten Rapids standen auch Zuschauer, aber die habe ich kaum wahrgenommen, weil ich gerade mit Ueberleben beschaeftigt war. Und unseren Fotografen habe ich nur einmal richtig gesehen. Da bin ich gerade nach dem ersten Untergang wieder aufgetaucht. Muss wirklich ein tolles Bild sein. Ich bin gespannt. Leider koennten wir uns die CD noch nicht ansehen. Es ist also auch fuer mich eine Ueberraschung.

Dann geht es zur letzten Stromschnelle. Wieder eine mehrteilige. Und zwar eine richtig grosse. Da diese aber zu Anfang ein Grad 6 ist, wird der erste Teil am Ufer umlaufen. Ich wittere meine Chance und frage ob ich nicht ganz drum rum laufen koennte. In meinem Magen zieht sich alles zusammen bei dem Gedanken nochmal durch so eine Waschmaschine zu muessen und evtl. nochmal umzukippen und das ganze dann bei einer mehrteiligen Stromschnelle. Das geht fuer mich gar nicht. Rumlaufen geht zwar nicht, aber ich kann ins Rettungsboot wechseln. Das ist durch die Ruder stabiler und faehrt nicht durch die Mitte sonder "nur" durch die Rapids am Rand. Allerdings kippt es ab und zu auch um. Aber trotzdem finde ich diese Chance besser als nichts.
Wir paddeln mit grosser Anstrengung ans Ufer. Denn falls wir es nicht schaffen wuerden, wuerden wir die Rapid Grad 6 herunter rauschen, ohne Chance auf lenken und nicht flippen.... Und das wollte dann doch keiner. Wir muessen nur unser Paddel mitnehmen, klettern ein steiles Stueck Boeschung hoch. Der Boden ist gluehend heiss und wir versuchen so schnell wie moeglich in das naechste Steuckchen Schatten zu kommen, denn wir sind natuerlich barfuss. Auf der anderen Seite geht es wieder runter und wir koennen einen Blick auf das gesamte Specktakel werfen. NIE im Leben waere ich dort runter gefahren. Dagegen sieht der untere Teil richtig leicht aus. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung im Rettungsboot zu fahren. Schliesslich sterben die Mutigsten oft zuerst und mir geht die ganze Zeit die Geschichte von dem Maedel das in Oesterreich beim raften ertrunken ist, nicht aus dem Kopf. Ich liebe mein Leben! Vor allem im Moment. da gehe ich lieber auf Nummer sicher.

Einziger Nachteil ist, dass das Rettungsboot natuerlich zuerst die Rapid runter muss. Sonst kann es die anderen im Zweifel ja nicht retten. Logisch. Als die Boote wieder ins Wasser gesetzt sind besteige ich das Rettungsboot und auf gehts. Damit ich auch meinen Spass habe, faehrt der Rettungsbootmann doch recht nah an die Strudel heran. Aber es besteht keine Gefahr zu kippen. Es schaukelt, ich werde pitschnass, aber alles geht gut. Bin ich froh! Nun kann ich mir die anderen in Ruhe anschauen. Sieht aus der Distanz gar nicht so schlimm aus. Aber sie treffen auch den richtigen Weg. Ein bisschen weiter rechts und es haette sie total zerrissen. Dort ist ein grosser Strudel der alles nach unten zieht und im Anschluss eine Riesenwelle. Also alles was man eigentlich nicht haben moechte.

Nun geht es noch einmal in ruhigen Wasser um die Kurve und die Fahrt ist vorbei. Bin ich froh! Am Ufer warten schon Kinder die die Boote hoch tragen. Wir muessen nur unsere Paddel und die Helme nehmen. Das ist gut. Das Ufer ist steil, aber es sind Stufen in den harten, heissen , roten Boden geschlagen. Die Sonne brennt und meine Fuesse gluehen. Ich weiss ja das ich immer so zarte Samtfuesschen habe, aber dass ich oben angekommen schon richtige Brandblasen unter den Fuessen hatte, hat sogar mich gewundert.

Oben stand dann der Laster mit unseren Rucksaecken, den Schuhen und vor allem kalten Getraenken. Auch wenn ich gegen Mittag dachte, dass ich nie wieder etwas trinken muss nach den 10 Litern Nil, hatte ich inzwischen Riesendurst. Es gab, wie sollte es anders sein, das oertliche Bier: Nil, aus 1/2 Literflaschen ;-)

Prost! Auf mein erstes und letztes Rafting und dass ich es ueberlebt habe!

3 Kommentare:

  1. WOW, Süße klingt nach einem krassen Trip.

    Aber das mit dem Rettungsboot hast du doch nur wegen dem "Ebenholzmann" gemacht, oder??? ;-)

    lg Fidi

    AntwortenLöschen
  2. Bin ich so leicht zu durchschauen? ;-))

    AntwortenLöschen
  3. Hi Lexi,
    echt beeindruckend, tolle Bilder. Aber das waren bestimmt mehr als 10 Liter!
    Schmeckt Nilwasser eigentlich nach Nilpferd? ;-))

    Viele Grüße
    Christian

    AntwortenLöschen