Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

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nach 13 Monaten

Samstag, 20. November 2010

Uganda: Lunch bei King Kong

Es ist 5.30 Uhr morgens, es nieselt und es ist noch dunkel. Ich sitze total aufgeregt in einem Minibus der mich in den Dschungel bringen soll. Wir sind zu dritt, also hat jeder eine Sitzreihe fuer sich und kann seinen Gedanken nachhaengen oder nochmal schlafen.
Meine Nacht war um 2:08 Uhr zuende. Da bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Wahrscheinlich weil ich Angst hatte zu verschlafen. Man geht ja nicht alle Tage Berggorillas besuchen....

Wir rumpeln den steilen und schlechten UND sehr schmalen Feldweg am Lake Bunyonyi entlang. Nach einer Weile geht draussen die Sonne auf ueber dem See und die Nebelschwaden verziehen sich langsam. Es ist wunderschoen.
Unsere Fahrt in das Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der DRC (Congo) dauert 2.5 Std. Dann sind wir endlich da und muessen uns erstmal kurz hinter dem Jeep erleichtern. Dabei laufen uns natuerlich prompt 2 Ranger ueber den Weg....
Dann geht es zur Gorilla-Belehrung. Insgesamt sind wir 6 und ein Ranger nimmt unsere Personalien auf, prueft die Permits (500$ das Stueck) und erlaeutert uns nochmal die Regeln. Wir besuchen eine sehr grosse Familie, allerdings sind sie noch garnicht richtig an den Umgamg mit Menschen gewoehnt. Ich bin gespannt....
Dann, um 8.30 Uhr bekommt jeder einen grossen Stock, es wird allerdings offen gelassen ob als Waffe oder Stuetze, und es geht los. Erstmal den Weg gerade runter und dann in den Wald. Die ersten Meter sind ok, aber dann wird es recht schnell steil. Und anstrengend. Und das, wo ich seit Anfang des Jahres kaum noch Sport gemacht habe. Wir marschieren 1 Std. ohne grosse Unterbrechung Berg rauf und runter auf kleinen, lehmigen, rutschigen Trampelpfaden. Ich kann die Wege kaum erkennen und manchmal fuehren sie durch kleine Baeche oder dichtes Gebuesch. Es ist unverkennbar, wir sind mitten im Dschungel. Im Regenwald. Zum Glueck regnet es nicht. Es scheint sogar die Sonne und wir fangen recht schnell an zu schwitzen. Also Regenjacke aus, Fleecejacke aus, Langarmshirt aus. Und weiter gehts. Da der Wald daemmrig ist, ist er auch voller Viecher. Fliegen und Muecken und so weiter. Sehr unangenehm.

Uns begleiten 2 Ranger und ein Traeger. Irgendwie beruhigend. Der Traeger war fuer den amerikanischen Touristen, bzw. dessen Rucksack, das hier keine falsche Vorstellung entsteht. Ich habe tapfer alles selbst geschleppt. Und ich muss sagen, nach einer Stunde war ich echt schon an der Grenze meiner Leistungsfaehigkeit. Ich habe geschwitzt, mich hats ueberall gejuckt, ich hatte Durst und ich war fast zu schwach meine Fuesse auch noch ueber den naechsten umgefallenen Baumstamm zu heben, den metallischen Geschmack von voelliger Ueberanstrengung im Mund. Aber zum Glueck blieben wir stehen. Pause dachte ich, aber weit gefehlt. Der Ranger stellte uns zwei Tracker (Spurensucher) vor, die die Affenfamilie aufgespuehrt hatten. Dann kam die gute Nachricht: Wir finden sie. Denn das weiss man ja nie ganz sicher. Ist schliesslich kein Zoo. Und die Schlechte: noch 1-2 Std. Fussmarsch. In dem Moment war ich sicher innerhalb der naechsten 10 Minuten tot umzukippen. Ich war, glaube ich, noch nie in meinem Lebeb so fertig. Aber ich wollte ja unbedingt die Gorillas sehen. Davon habe ich seit wir in der Grundsachule den Film "Gorillas im Nebel" gesehen haben getraeumt.

Die Tracker wiesen dann einen gruenen, voellig bewachsenen Huegel rauf. Dort gehts lang. Allerdings war dort kein Weg. Und wenn ich schreibe kein Weg, dann heisst das im Regenwald hohe Baeume, dichtes Gebuesch, Gestruepp und absolut kein Durchkommen. Sowas habe ich bis dahin noch nicht erlebt. Aber gut. Die Tracker und die Ranger haben dann mit Macheten einen "Weg" fuer uns ins Unterholz geschlagen. Man hat beim laufen garnicht mehr den Boden beruehrt, sondern ist auf den Zweigen und Staengeln der Urwaldpflanzen gegangen. Obwohl, eigentlich mehr gerutscht. Ich weiss nicht wie oft ich hingefallen bin, weil ich einfach keinen Halt fand und nirgends wirklich hin treten konnte. Aber die Klamotten waren inzwischen sowieso schon rettungslos verschlammt, die Beine und Arme zerkratzt und voll Blauerflecken.

Und es ging munter weiter bergauf und -ab. Da ich ja innerlich nun schon tot war, wurde das weiterschleppen zu einem automatischen Ablauf, der nur einmal unterbrochen wurde, als ich mich beim fallen an einer Dornenranke festgehalten habe, die mir auch prompt 3 Finger ordentlich aufgerissen hat. Und die Dornen im Dschungel haben es in sich. Der Schmerz erreichte gerade seinen Hoehepunkt, weil ich natuerlich direkt mit der anderen Hand an einen stacheligen Farnstamm gegriffen hatte um nicht voellig abzurutschen, als es ploetzlich hiess: Wir sind da. Und dabei waren wir seit dem Abzweig ins Gebuesch erst 30 oder 40 Minuten gelaufen. Ich schaute mich gespannt um, konnte aber keinen King Kong entdecken.

Der Ranger wies in einen grossen Baum ca. 100 Meter vor uns. Und da sass der erste echte, riesige, schwarze Berggorilla auf einem Ast und hat Blaetter gefressen. Und er war richtig gut zu sehen. In dem Moment war alle Quaelerei vergessen und kamen fast die Traenen. Vor Freude und Erleichterung. Das war einfach ein unbeschreiblicher Augenblick fuer den allein sich schon alle Anstrengungen gelohnt hatten. Aber es wurde noch besser. Und anstrengender, aber das sei nur am Rande erwaehnt ;-)

Wir haben dann, an dieser Stelle eine letzte (und meiner Meinung nach auch erste) Pause gemacht, nochmal was trinken und dann wurden die Rucksaecke und Stoecke abgestellt und es ging nur noch mit der Kamera bewaffnet weiter. Ganz langsam den Huegel runter durchs Gestruepp. Die Ranger vorweg immer einen Weg suchend oder frei schlagend. So kamen wir dann nach kurzer Zeit zum ersten Gorilla der am Boden sass. Unbeschreiblich. Und so nah. Vielleicht 5-7 Meter. Ein Weibchen das es sich auf einem Nest aus Blaettern und Staengeln gemuetlich gemacht hatte. Wir haben uns alle vorsichtig heran geschlichen und sie beobachtet. Und natuerlich fotografiert wie die Wilden. Das hat die Gorilladame sich auch eine ganze Weile gefallen lassen, aber irgendwann hat sie sich dann ins Gebuesch verzogen. Dann hiess es fuer uns: weiter! Langsam den Huegel runter bis wir ein paar Meter weiter den naechsten Gorilla entdeckt haben. Wieder alles stehen bleiben, wenig bewegen, nicht abstuerzen. Was das Schwierigste an der ganzen Sache war, da man ueberhapt keinen Halt gefunden hat auf den Gestruepp. Wir sind so einige Male abgerutscht und auf dem Hintern gelandet. Und mit etwas Glueck auch nicht in den Dornen. Aber wer hat schon immer Glueck?

Aber all das war unwichtig. Wir waren mitten in einer grossen Berggorilla Familie. Das war einfach ein Traum. Ueberall im Gebuesch und in den Baumen hat es gewackelt und geraschelt. Hinter gedem Blaetterhaufen konnte jederzeit ein riesiger Gorilla auftauchen und direkt vor uns stehen. Die Nerven waren zum Zerreissen gespannt. Und die Freude war unbeschreiblich als sich eine Gorilladame direkt vor Tanjas und meinen Fuessen hingesetzt hat um zu fressen. Gut, eine Etage tiefer als wir, denn es war unglaublich steil, aber nicht mehr als 1 Meter weg! Wahnsinn! Unsere Besuchszeit, sie ist auf eine Stunde beschraenkt um die Affen nicht zu sehr zu stoeren, war leider viel zu schnell um. Aber es war eine sehr intensive und erlebnisreiche Stunde. Und eine Teure... ;-) Aber jeden Cent wert.

Der Rueckweg erwies sich als noch schwieriger. Zwar im Tal, aber im voellig undurchdinglichen Busch. Wir mussten oft stehen bleiben damit der Ranger einen kleinen Weg frei hacken konnte. Und ab dem Moment wo wir die Gorillas verlassen hatten, machte sich die totale Erschoepfung auch wieder bemerkbar. Ich war kaum noch in der Lage meine Fuesse mit den schweren Stiefeln zu heben. Ausserdem hatte ich mir Blasengelaufen vom vielen schraeg am Hang gehen. Ich bin nur noch automatisch marschiert und habe gehofft das es nicht gleich wieder einen Berg hochgeht. Das die den Weg ueberhaupt gefunden haben, war fuer mich ein Wunder. Es sah ueberall gleich aus und ich haette da nie wieder raus gefunden.... Und das alles ohne GPS. Respekt! Aber nach einer weiteren halben Stunde kamen wir wirklich wieder auf den Weg wo wir ins Gebuesch abgebogen waren. Der Porter war inzwischen auch schon mit unseren Rucksaecken dort angekommen.

Dann gabs erstmal Lunchpause. Jeder hatte das was er sich mitgebracht hat. Ich hatte Kekse eingepackt, war aber viel zu erschoepft um Hunger zu haben. Habe dann nur etwas getrunken und mich auf die ueber eine Stunde Rueckmarsch vorbereitet. Es ist wirklich erstaunlich, aber auf dem Rueckweg kam mir der kleine Pfad fast wie eine Autobahn vor. Naja, ist halt immer eine Frage der Gewoehnung. Und wir wissen ja alle: schlimmer geht immer! ;-) Obwohl ich fast wetten moechte das schlimmer als der totale Dschungel dort nicht mehr geht.

Nach fast 1.5 Std. sind wir dann muede aber gluecklich wieder auf den Parkplatz gestolpert. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn auf dem Rueckweg ist jeder von uns mehrmals gestolpert oder ausgerutscht und hingefallen. Vor Schwaeche.
Dann gab es vom Ranger noch eine Teilnehmerurkunde ueberreicht und dann sind wir zurueck in unser Minibus-Taxi und fast augenblicklich eingeschlafen. Gegen 16 Uhr waren wir wieder im Camp, aber fuer mich war der Tag eigentlich vorbei. Zu erschoepft. Konnte nicht mal schlafen sondern nur auf meiner Matte liegen und ab und zu ein bisschen lesen.

Das war der Bericht von einer der tollsten Sachen die ich je gemacht habe. Ich hoffe Ihr koennt es euch ein bisschen vorstellen. Aber ich habe ganz viele Fotos gemacht und auch kleine Filme. Die Speiucherkarten gehen morgen auf die Reise. Erst nach Tansania und dann ueber Luxemburg nach Deutschland. Ihr seht ich schaeue keine Muehen um Euch teilhaben zu lassen ;-)

Leider ist die Zeit schon wieder um, aber wie immer Fortsetzung folgt. Und die Geschichten von der Rutschpartie im Schlamm bzw. Strassengraben und meinem Rafting, was ich inzwischen ueberlebt habe, natuerlich auch. Nur so viel Vorab: Respekt an jeden der das macht. Ich fands ganz schoen krass und werde es bei dieser einen Erfahrung belassen.

Bis bald
Eure Lexi

1 Kommentar:

  1. Hallo Lexchen,

    habe eben deinen Bericht über den Weg zu den Berggorillas gelesen. Schade, dass er so aprupt endet. Ich habe mit dir mitgefiebert und konnte auch deine Erschöpfung mitfühlen. Aber wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat.........
    Für heute alles Liebe und Gute
    Ma und Achim

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