Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

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nach 13 Monaten

Mittwoch, 20. Juni 2012

Mein Hostel

Herzlich Willkommen, heute lade ich Euch zu einem Rundgang in meinem Hostel ein.
Als erstes vergesst nicht Euch ordentlich mit Mueckenlotion einzuschmieren. Da es hier immer halbdunkel und warm ist, ist es ein bisschen wie im Dschungel.

Wir befinden uns auf dem Nevsky Prospekt, der alten Prachtstrasse von Sankt Petersburg oder einer davon. Gleich um die Ecke ist die Eremitage und die Newa. Wir sind also mitten drin..Nun betreten wir eines dieser riesigen, praechtigen Altbauhaeuser und stehen in einem feudalen Treppenhaus. Zumindest ehemals. Jetzt ist der Lack ein wenig ab. Die Decken sind 5 Meter hoch und haben noch schoene Stuckelemente. Der Baden ist mit kleinen Musterfliesen belegt. Das alte verschnoerkelte Treppengelaender gibt es auch noch. Und die riesige Treppe, bei deren Anblick ich um den Fahrstuhl gebetet habe. Der kleine Rumpellift ist gleich links, vor uns liegen die breiten Stufen, die ziemlich "zerbombt' aussehen. Zumindest muss ich bei den komischen Loechern hier irgendwie an das Krankenhaus in den Golanhoehen denken. Aber nur bis zum ersten Stock, danach sind sie nur noch ausgetreten.

Auf den Stufen gibt es noch die Messinghalter fuer den roten Teppich der hier zweifellos mal lag, aber das ist lange her. Zu Sowjetzeiten sind die wohlhabenden Buerger ja alle enteignet worden und die riesigen Wohnung wurden effektiv genutzt. Als Kollektivwohnungen mit einer Familie pro Zimmer. Das Bad und die Kueche wurde sich mit allen geteilt. Fast wie ein Hostel. Das mag noch so halbwegs gegangen sein bei den Zimmergroessen, aber Privatsphaere ade! Deshalb zogen die Leute nach und nach Trennwaende ein. Aus allem was sie so hatten. Bretter, Pappe, Sperrholz, Palastik und gerne auch gemischt. Und diese Waende gibt es im Hostel heute noch.

Wir marschieren also die Treppen rauf, die Waende sind mit Lackfarbe in Himmelblau gestrichen, die Decken weiss. Es sieht schon schoen aus und man erahnt die ehemalige Pracht. In den ersten 3 Etagen sind die schoenen alten Holztueren durch komische Eisenverschlaege ersetzt. Im 4. Stock angekommen, gehts ins Hostel. ein grosser Flur mit einem kleinen Tisch in der Ecke. Die Rezeption. Rechts und links ueberall komische aus dicken Pressspanplatten gebastelte Tueren mit Holzdekor beklebt und Nummern. Ich muss durch einen 2. Flur, und dann links. Das Schloss ist ein merkwuerdiger Haken an der Tuer, der in einen... tja, wie heisst das Ding eigentlich? Also der in eine Kerbe aus Metall einhakt. Diese Kerbe ist auf eine Konstruktion aus mehreren duennen und dicken Brettchen an der Wand angeschraubt. Leider nicht richtig fest, aber man braucht die Flexibilitaet auch um den haken da rein zu bekommen. Die Pressspan-Schiebetuer laeuft in einer Schiene die am Boden aus festgeschraubten Winkeln besteht. Es quietscht wund wackelt bedenklich. Also alles absolut einbruchsicher ;-)

Das Zimmer ist lang und schmal und halbwegs hell. Am Ende gibt es ein grosses Fenster mit doppelten Fensterfluegeln. Alles noch original. Das auessere geht auch nicht auf. Zumindest nicht das Grosse, nur das Kleine oben. Aber das ist auch egal, denn das ist alles so undicht das man auch bei geschlossenem Fenster genug lueften kann. Praktisch. Es gibt 2 hoelzerne Doppelbetten. Ich kriege das oben an der Tuer. Licht gibt es nur bedingt. Der Schalter ist aussen auf dem Flur und die Haelfte der Lampen auch. Hat man bei der Wandeinteilung wohl nicht bedacht. Ziemlich bloede wenn mitten in der Nacht draussen jemand das Licht anschaltet. Ansonsten wird es ja nicht dunkel und man findet sich auch so im Zimmer zurecht.

Mit mir wohnen hier 3 Ukrainerinnen von denen eine Englisch spricht. Im ganzen Hostel gilt: man ist nachts unterwegs und schlaeft lange. So ist nie jemand vor 10 Uhr auf. das passt mir ja ganz gut, allerdings bin ich selten nach 2Uhr im Bett. Eigentlich nur den Samstagabend, als ich mit den 4 Deutschen tanzen war. Fast alles hat momentan 24 Std. auf. Cafes, Restaurants, Geschaefte. Aber es ist ja auch hell. Ganz komisch aber irgendwie auch cool. Ganz anders als in Afrika, wo man sich immer so hetzen musste damit man um 17 Uhr von der Strasse runter war.

Im Hostel, was sich nur auf dieser einen Etage befindet, in der naechsten ist ein weiteres Hostel, gibt es 3 Duschen und 3 Toiletten. Leider sind 2 Duschen jeweils mit einem Klo in einem Raum, so das die Chancen morgens recht schlecht sind. Aber auch hier kommt mir mein Rhythmus vom abends duschen sehr entgegen. Da habe ich fast alles fuer mich allein.
Im grossen Bad gibt es noch den riesigen alten Kachelofen in der Ecke. Total schoen. Ansonsten ist der Raum durch 3 Pappwaende getrennt und mit einer Plastikefeuranke verziert. Vorn ist ein Waschbecken, rechts Klo und Dusche und links nur Dusche. Alles ist hell gefliest und ein Karton Ersatzfliesen steht noch in der Niesche. Die Wand zwischen den Duschen teilt auch den grossen Spiegel, das ist gerecht, denn so hat jeder einen halben. ;-)
Die Wassertemparatur ist frei nach Kneip, heiss oder kalt im Wechsel. Abends ist auch das stabiler. Auf jeden Fall duscht so niemand lange.

Am Ende eines weiteren Flurs ist die Kueche. Es gibt einen vorchristlichen Gasherd, einen grossen Kuehlschrank und eine Wasserkocher. Teebeutel und Kaffeepulver stehen auf dem Tisch jedem zur Verfuegung und werden auch nachgefuellt. Als erstes muss ich wohl mal Wasser kaufen. Denn das Leitungswasser ist ja giftig. Schwermetalle. Auch wenn es nicht so stinkt wie in Moskau. Dem schoenen Wasserfilter, der hier steht, traue ich weniger zu Krankheiten zu verhindern als sie zu verteilen. (Ausserdem habe ich 3 Russen und 2 Tage gebraucht ueberhaupt rauszufinden was dieses versiffte Ding auf dem Einmachglas am Waschbecken ueberhaupt ist :-))

Die Waschraeume werden jeden Morgen von einer Putzfrau sauber gemacht, es gibt frische Bettwaesche und die Matratzen sind bequem und ohne Bedbugs. Ausserdem erlebe ich das kollektive Wohngefuehl der Sowjets noch einmal live, bevor es das irgendwann nicht mehr gibt. Was will man mehr fuer 20 Euro??? Wie immer, mitten drin statt nur dabei. ;-)


Russische Merkwuerdigkeiten

ALARM! Gerade fährt die gesamte Petersburger Polizei an mir vorbei. ALLE. Zivil- und Streifenwagen mit Blau-Rot-Licht und Tatü Tata. Richtung Eremitage. Schade das ich nie mitkriegen werde was da los ist.Sieht irgendwie spannend aus....
Ich habe mich gerade bei strömendem Regen in das Coffee House gerettet. Eben noch habe ich mir am Fluss den Sonnenuntergang angeschaut und mich sehr nett mit einer Petersburgerin unterhalten die in Constanz studiert (auf Deutsch) und nun schüttet es wie aus Eimern. Schätze der Wettergott hat mitbekommen das ich jetzt hier bin und in Moskau scheint nun die Sonne.

Es ist jetzt hab 1 nachts und ich sitze im Café, trinke heißen Kakao und esse leckere Mandelkekse. Das Abendessen bei Jolki Palki war heute nicht der Hit. Borschtsch war aus, also gab es Soljanka. Eine komische Suppe mit viel Dill wie alles hier, Oliven, Essiggurkenscheiben, Zitronenscheiben, verschiedenen Wurststückchen und Zwiebeln. Schmeckt wie es klingt und wird sicher nicht mein Favorit. Das Hauptgericht, ein russischer Eintopf mit viel Fleisch, mit Buchweizen hat mich auch nicht umgehauen. Hat eigentlich nach garnichts geschmeckt und da kein salz und Pfeffer zu bekommen war musste es halt so gehen. Aber die Weisheit aus guten alten Backpackerzeiten: ist bezahlt, macht satt!

Vor dem Essen bin ich den Nevsky Prospekt langgebummelt. Sowas wie den Bohlweg hier. Nur edler und laenger und schoener ;-), habe mich noch am Sonnenschein und den Strassenmusikern erfreut die englische Songs mit starkem russischen Akzent voller Begeisterung singen und mir in einer Apotheke etwas gegen meine schrecklich juckenden Mückenstiche geholt. Mit zeigen und pantomimischem Darstellen kamen wir dann irgendwann auf Fenestil! Hurra, hätte ich auch gleich sagen können, ich Trottel. Aber das Zeug sollte 307 Rubel kosten. Also nochmal Pantomime mit der Frage nach was Vergleichbaren russischem. Und siehe da, es gibt ein Fläschchen mit Tinktur für 10 Rubel. Krass oder? Und hilft auch wunderbar.Stinkt nur ein bisschen...
Mit meiner Errungenschaft schlendere ich weiter. Um mich schweben Prinzessinen auf 20 cm High Heels in rosa Tüll Kleidern und auf der Strasse fahren ein goldener BMW und eine Harley ein Rennen. Mitten im Berufsverkehr. Es ist das Land der Orangensaft-frisch-press-Automaten und Angeber. Hier gibt es massive Werbung fuer Potenzpillen mit Munition drauf die frei verkaeuflich sind, Bruce Willis macht Werbung dafuer und fuer eine Bank, wie passend. Aber Maennlichkeit geht hier ueber alles. Es werden die dicksten und teuersten Autos gefahren, aber an Reifen spart man. Hast von Euch schon mal jemand einen Rolls mit Slicks gesehen? Ich koennte mich wegschmeissen. Immer wieder schön und soooo viel zu gucken.

Aber nun begebe ich mich in meine Kemenate um weiterhin dafür zu sorgen das die armen Mücken nicht verhungern und meine ukrainischen Mitbewohnerinnen nicht gestochen werden. Und mein schickes Hostelzimmer beschreibe ich dann morgen.

Gute Nacht

Freitag, 15. Juni 2012

Die Reise nach Sankt Petersburg

Mal schauen wieviel Notizen das Ding hier kann. Ich sitze gerade in einem kleinen Park vor einem Springbrunnen und einer Kirche mit goldenem Dach und teste was so ein iPhone wirklich kann. Die Sonne scheint und es ist warm. Neben mir eine Flasche Granatapfel Eistee, der bestimmt schrecklich süß ist und mir gleich den Gaumen verkleben wird, aber ich wollte es unbedingt mal probieren. Immerhin ist er kalt. In dem kleinen Supermarkt eben hat mich die Frau mit "Joschka" angesprochen. Mehrfach. Seh ich wirklich aus wie der Fischer oder hab ich sie nur wieder nicht richtig verstanden? Egal.

Nach einem sehr schönen letzten Abend in Moskau mit essen beim Jolki Palki und Starbucks-Dessert auf der Treppen in der Fußgängerzone, bin ich ganz entspannt mit dem Nachtzug Nr 20 nach St. Petersburg gerumpelt. Meine Befürchtung das kleine Abteil mit 3 besoffenen Russen teilen zu müssen hat sich zum Glück nicht bestätigt. Es waren Japaner. Nicht betrunken, aber rücksichtslos wie wir sie kennen.
Platz für Gepäck gab es auch nicht, aber ich bin es ja noch gewohnt mir den Schlafplatz mit meinem Rucksack zu Teilen.

Vor mir am Brunnen zieht sich gerade ein dicker Mann aus, um sich oben ohne am Brunnen zu sonnen. Aaaarrrgghhhh! Muss denn sowas sein? Wenn er wenigstens muskulös und schön wäre.... Naja guck ich halt in die andere Richtung. Hier gibt es viel mehr Touristen als in Moskau. Oder sie sind alle in einem kleineren Gebiet konzentriert. Außerdem sind die Straßen, Metrostationen und Sehenswürdigkeiten in Englisch oder zumindest mit lateinischen Buchstaben beschriftet. Welch Luxus. Das Raten und Zeichen vergleichen hat ein Ende.

An der Militär-, Marine- und Polizeiakademie müssen gerade Ehrungen oder Absolventenentlassungen gewesen sein. Hunterte niedlich uniformierter Mädels und Jungs kommen hier mit ihren Eltern, Blumen und einem Siegerlächeln vorbei. Es werden Fotos mit den stolzen Eltern gemacht und man beglückwünscht sich gegenseitig, hat Urkunden und Orden in der Hand. Die sehen viel lustiger aus als der dicke Mann der sich immer noch sonnt. Aber zum Glück wird er gerade von einem Pferd verdeckt was aus dem Springbrunnen trinkt. Hier ist was los. Ich liebe es. Und der Eistee ist garnicht so schrecklich süß wie befürchtet.

Zurück zu meiner Ankunft hier. Nachdem ich also den richtigen Zug am richtigen Gleis gefunden hatte, was garnicht so leicht war da in Moskau alles nur in kyrillisch beschriftet ist, und mich mit meinen Japaner gemuetlich eingerichtet hatte, ging's los. Die Japaner haben sich auf ihre Pritschen gelegt und sind nach lautem Gute-Nacht-Palaver dann recht schnell eingeschlafen. Kein Wunder es war ja auch 1 Uhr nachts. Ich habe noch ein bisschen aus dem Fenster gesehen , gegen 2 Uhr die Morgendämmerung bewundert und bin dann auch irgendwann eingeschlafen. Plötzlich grelles Licht, Lärm. Was meine KG- Träume viel realistischer erscheinen lies. Aber die Japaner waren nur aufgewacht, wolltenZähneputzen und Rauchen gehen. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde also die grelle Deckenbeleuchtung eingeschaltet... Nettes Volk.

Naja, wo ich schon mal wach war wollte ich dann auch nochmal schnell aufs Klo. Nach der Erfahrung in Ägypten weiß ich ja, dass man rechtzeitig gehen muss, sonst wird's selbst mit zu krass. Leider zu spät. Wer schon mal in Asien auf dem Klo war kann sich jetzt vorstellen wie eine russische Zugtoilette aussieht, nachdem eine Reisegruppe Asiaten darüber hergefallen ist.... :-(((
Ok, zurück auf meiner Pritsche und nachdem ich das Licht wieder ausgeschaltet hatte habe ich dann auch, mit 2 , 3 Blicken aus dem Fenster zwischendurch bis zur Einfahrt in den Bahnhof Petersburg geschlafen. Und zwar erstaunlich gut. Bis die Schaffnerin im Komandoton die kleinen Handtuecher wieder eingesammelt hat, die am Anfang auf jeden Platz lagen.

Oh jeh, jetzt posiert der dicke auch noch und lässt sich mit seinem eigenen Handy fotografieren. Ob das so eine Art Marcello von Petersburg ist? Egal.

Nach den Wirren der Petersburger U-Bahn (das ging schon mit dem Fahrkarte kaufen los, ich habe jetzt eine Hand voll "Waschautomatenmünzen" statt einer 10er Karte) über gefühlte 100 Treppen auf und ab und 4x umsteigen weil es die Station zu der ich musste zwar auf dem Plan aber noch nicht in Wirklichkeit gibt, habe ich tatsächlich das Haus gefunden in dem mein Hostel in der 4. Etage ist.
Ein schönes altes Gebäude mit viel Stuck und einem riesigen Treppenhaus. Meine Gebete bezueglich eines Fahrstuhl wurden offenbar auch erhört. Zum Teil zumindest. Eine graue Tür die wie ein Tresor aussieht, macht man sie auf ist dahinter eine Art Ganzkoerper-Saloontür und dahinter ein 0,5 qm kleines Kabuff wo ich entweder meinen Rucksack oder mich rein bekomme. Von den Geräuschen als das Ding kam ganz zu schweigen. Aber alles in den 4. Stock zu tragen ist keine Alternative. Also Mut gefasst, ich habe schliesslich schon ganz anderes ueberlebt, alles reingequetscht und.... Fährt nicht. Achso, die Tresortür ist noch auf.

Es dauert nochmal ca.10 Minuten bis ich mich soweit bewegen konnte um die Tür zu schliesen und wieder mit meinem ganzen Kram im Kämmerlein zu sein. Die Knöpfe sind dermaßen abgenutzt das nichts mehr zu erkennen ist. Es gibt 2 Reihen. Eine rechts oben und eine links unten. Netterweise hat jemand irgendwo eine 4 und eine 5 daneben geschrieben. Ich spreche ein Gebet und probiere die 4. Das Kabuff setzt sich unter Stöhnen und Ächzen in Bewegung. Nach einer gefühlten Ewigkeit hält es an. Und siehe da, 2 selbst gemalte Zettel. Einer klebt am Fahrstuhl. Er ist auf kyrillisch, aber ich bin mir ganz sicher das dort steht :Achtung!  Bitte nicht den Lift benutzen, Lebensgefahr! Und der andere klebt an einer der 3 Türen und sagt "Central Hostel". Geschafft!!! Da das Bettchen wohl noch nicht frei ist, erstmal Gepäck abgestellt und raus.
Und nun sitze ich hier am Brunnen, bei den  Polizisten, dem dicken Mann und dem Pferd und warte das es 2 Uhr wird und ich in mein Zimmer kann...

Dienstag, 12. Juni 2012

Erster Totalausfall

Tja, nun hat es mich mal wieder erwischt. Krank. Irgendwie das Essen nicht vertragen, Uebelkeit, Bauchweh und 20 Std. geschlafen.... Hab den ganzen tag rumgehangen, aber wirklich was geschafft habe ich natuerlich nicht. Den Rucksack nicht neu gepackt, obwohl doch nun mehr Platz ist, wo die 10 kg Babynahrung raus sind :-) keine Bilder sortiert, und keine weiteren Plaene gemacht. Nur geschlafen und vorsichtig was gegessen.

Aber nichts desto trotz muss es morgen wieder rund gehen. Morgen ist meine einzige Chance auf Kremel. Und dann mal schauen wie das Wetter ist. Mir fehlt noch ein Teil von Tverskaja und das neue Jungfrauen Kloster mit dem Beruehmte-Leute-Friedhof und der Gorki Park und... naja schon noch so das ein oder andere, aber vielleicht muss ich einfach mal wieder kommen. Gefallen tuts mir ja hier.

Darum heisst es morgen mal ganz frueh aufstehen. Um 8, das mach ich ja nicht mal zuhause wenn es sich vermeiden laesst. Bin gespannt ob es klappt.

Darum jetzt auch schlafen. Gute Nacht allerseits....

Freitag, 8. Juni 2012

Liebe(s) Gruesse aus Moskau, die Reiserei geht weiter

Hurra,

ich habe es trotz kyrillischer Anmeldemaske geschafft! Was 2 Tage Russisch vor Ort so bringen ;-)

Tja, ich habe ja schon laenger nicht gepostet, aber nun wollte ich die gute alte Tradition doch gern fortsetzen. Da ich wohl nie aufhoeren werde zu reisen und es in den dunklen kalten Monaten bei uns so schoen ist die guten alten Abenteuergeschichten zu lesen, mache ich mal weiter.

Von Weihnachten in Irland und Ski in Soelden habe ich ja nichts geschrieben. Koennte daran liegen, dass ich immer trinken musste und dann nicht mehr schreiben konnte. Aber es war beides super toll und schrecklich lustig. Und vor allem wars ein gutes Lebertraining fuer Russland. Morgen werde ich wohl meinen ersten Vodka hier trinken. Und trinken in der Oeffentlichkeit scheint hier auch immerhin kein Verhaftungsgrund zu sein ;-)


Dafuer ist es aber eine eigene Meinung haben und demonstrieren... aber da ich mich nicht in der landessprache ausdruecken kann, kann ich sogar Putinwitze erzaehlen... Aber ich werde es nicht uebertreiben. Versprochen. Gefaengnis hier ist sicher noch mal ne Nummer komischer als in Afrika....


So, zu meinen Erlebnissen. Ich bin also vor 3 Tagen, nach einer Nacht ohne Schlaf und mit einem viel zu schweren Rucksack ( nicht was ihr jetzt denkt Freunde, es waren 10 KG Babynahrung drin) in Moskau gelandet. Meine Freundin Franzi und ihr Sohn Raphael haben mich am Flughafen abgeholt. Die Passkontrolle hat ewig gedauert und es wird hier ueberall geraucht, aber ansonsten Problemlos und sogar das Gepaeck war da.


Der Verkehr hier ist die Hoelle. Autos muessen gross und schnell und protzig sein. Ein Russe wuerde niemals auf die Idee kommen die Typenbezeichnung am Auto wegzulassen. Gefahren wird wie irre und auf mehr Spuren als eingezeichnet. Fussgaenger verlieren immer, daher muss man bersonders aufpassen. Also fast wie in Vietnam, nur das die keine grossen Autos hatten und man den Zusammenstoss mit so einem Mofa durchaus ueberleben konnte.


Moskau ist flaechenmaessig so gross wie Berlin, aber im Gegensatz dazu wohnen hier 20 Mio. Menschen (statt 3,5). Davon fahren 4 Mio. taeglich Auto, die anderen ALLE mit der U-Bahn. Trotzdem ist das Netz gut und die Bahnen fahren alle paar Minuten. Ich muss mich nur erstmal wieder an das Vergleichen der Schriftzeichen gewoehnen, um die richtige Station zu finden. Aber das geht schon immer besser.

Gestern habe ich den roten Platz und Umgebung angeschaut und heute den Waffenflohmarkt und die Einkaufsstrasse. Dazu schon ca 100 Kirchen. Schoen sind die hier. Ganz toll bemalt von innen. Und von Aussen viel mit Zwiebeltuermen und Gold. Irre Haeuser stehen hier an jeder Ecke. Oft sieht es ein bisschen aus wie Disney Land oder Las Vegas. Alles kitschig, protzig und bunt. Mir gefaellts ja ;-)

Auf dem roten Platz bauen sie gerade eine riesige Tribuene auf. Ich konnte zwar noch nichts genaues rausfinden, aber am Dienstag ist Nationalfeiertag. Ob da Putin fuer mich redet? Wir werden sehen, mit Fidel Castro waere er da ja in guter Gesellschaft.

Ich haette irgendwie nicht geadacht das es hier so viel zu sehen gibt, aber ich koennte auch hier stundenlang durch die Strassen laufen und einfach nur schauen. Und eigentlich mache ich das auch. Am ersten Abend hier gabs schlimme Unwetter und Schneeregen.... Seit gestern ist es nur noch grau mit gelegentlichem Regen, aber das bin ich ja gewohnt. Und wenns ganz schlimm wird, gibts hier viele Museen. Alles in allem eine tolle Stadt, aber bisher wars noch garnicht wirklich kritisch. Naja, ausser vielleicht der Bahnfahrkartenkauf fuer meine Weiterfahrt nach St. Petersburg. Alles nur in russisch und 3 verschiedenen Bahnhoefe nebeneinander. Und ausserdem alle Tickets fuer naechsten Freitag ausverkauft.... Aber zum Glueck hat uns Franzis Nanny weitergeholfen und ich habe am Automaten noch eine Karte fuer den nachtzug bekommen den ich auf keinen fall nehmen wollte. Man weiss ja nie so genau mit Gepaeck und allein Mitternacht auf einem russischen Bahnhof.... aber ich sehe schon, das Abenteuer kann beginnen ;-)


Freu mich schon. Russland gefaellt mir!


Und jetzt muss ich ins Bettchen damit es morgen weiter gehen kann. Entweder Kremel, oder nochmal Waffenflohmarkt, heute war nicht so viel los oder Galerie oder, oder, oder.... ;-)