Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

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nach 13 Monaten

Sonntag, 5. September 2010

Graeber, Tempel und Nilpiraten

Im letzten Bericht habe ich glatt die Tempel von Abu Simbel vergessen. Dabei hatte ich mich auf die so sehr gefreut. Allerdings war ich auch ziemlich entaeuscht. Die beiden Tempel sind wunderschoen, keine Frage, aber da sie komplett abgebaut und wo anders wieder aufgebaut wurden, erinnerte mich das ganze irgendwie an Disneyland... Die sind nicht nur ein Stueck hoeher sondern auch weiter nach rechts wieder aufgebaut worden und das ganze an einem kuenstlich geschaffenen Berg, der ziemlich lieblos in die Gegend geklatscht wurde, um die Lichteinfallwinkel zu erhalten. Ganz komisch. So hatte Ramses sich das sicher nicht gedacht von 5000 Jahren...

Gerade bin ich in Luxor. Von hier aus gibt es einiges zu besichtigen. Die Stadt liegt direkt am Nil und lebt vom Tourismus. Das merkt man extrem an den ganzen Haendlern. Die quatschen einen in Grund und Boden. Aber auf dem Ohr bin ich mittlerweile sowas von taub, dass ich auch ziemlich in Ruhe gelassen werde. Es gibt offenbar so viel mehr Leute die nach besseren Geschaeft aussehen als ich. Glueck gehabt!

Vor einigen Tagen sind wir in Assuan in eine Feluce gestiegen um den Nil herunter zu segeln. Der Nil ist hier ganz breit, ca. 800 Meter, und sieht dunkelblau aus. Wunderschoen. Die Ufer sind dicht bewachsen mit Palmen und Bueschen und dahinter liegen Felder und Dattelhaine. Ueberall am Ufer leben Menschen. Das hat mich einmal fast verrueckt gemacht, aber dazu spaeter. Hier wird gebadet, gewaschen, gekocht und gespielt. Und natuerlich werden hier auch die Esel gewaschen. Sie sind offenbar sehr wasserscheu, denn sie machen ein mords Theater.
Alles in allem hatte ich mich auf ein 2-taegiges "das Leben am Nilufer beobachten" gefreut. Leider ist die Mentalitaet der aegyptischen Flusspiraten etwas anders. Zuerst lagen wir mit dem voll beladenen Boot noch ca. eine Stunde am Ufer und haben auf den richtigen Wind gewartet. Eine grosse Geduldsprobe, denn wir waren alle schon ganz heiss aufs segeln und wollten das es endlich los geht. Dann haben wir irgendwann abgelegt und sind, wie uns der Kapitaen erklaerte, gegen den Wind auf den Nil gekreuzt. Soweit so gut. Nach ca. 2 Stunden hin und her auf den Fluss wurde dann angelegt um Mittagspause zu machen. Es gab gekochtes Rindfleisch, Salat und Brot. Lecker. Nach dem Essen wollten wir dann zuegig weiter, aber nicht so die Aegypter. Jetzt wurde erstmal Siesta gemacht. Auf unbestimmte Zeit, denn es kam ja wieder auf den richtigen Wind an. Wie die vielen anderen Boote die in der Zwischenzeit an uns vorbei fuhren das gemacht macht haben, weiss nur Allah. Irgendwann ging es dann doch nochmal weiter zu unserem naechtlichen Anlegeplatz. Ein schoenes Sandufer. Davon gibt es viele am Nil. Auf schwimmengehen habe ich, trotz der Hitze, dann doch lieber verzichtet. Irgendwie war mir nicht wohl bei dem Gedanken im Nil zu schwimmen. Besonders nach dem ich ihn in Kairo gesehen und vor allem gerochen hatte. Diese Meinung aenderte ich am zweiten Tag nachmittags. Das Wasser war ziemlich kalt, aber sehr erfrischend. Und meine ganzen Befuerchtungen bezueglich der Wasserqualitaet haben sich bis heute nicht bestaetigt, ich lebe noch! ***grins*** Wenn das auch einigen aus der Gruppe nach dem gestrigen Abendessen anders geht, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Den Nil haben wir auf jeden Fall alle gut ueberstanden. Auch wenn die "auf-dem-boot-rumsitz-und-warten-auf-den richtigen-wind-zeit" oder auf die Lust des Kaeptens, am zweiten tag ziemlich an unseren Nerven gezerrt hat. Meisst hat er das Segel garnicht gespannt sondern hat uns einfach super langsam mit der Stroemung treiben lassen. Dabei gab es leider nicht so viel am Ufer zu bewundern und Fahrtwind kam auch nicht wirklich auf.

Die Naechte auf der Feluce waren, bis auf die Muecken, recht angenehm. Ich liebe es draussen zu schlafen und den Sternenhimmel beobachten zu koennen bis ich einschlafe. Einmal musste ich nachts von Bord um mir einen Busch zu suchen, aber das war, dank des Mondes, kein Problem. Viel schwieriger gestaltete sich die ganze Sache dann am naechsten Morgen. Ich stieg mit meinem Streifen Klopapier bewaffnet das steile Ufer hoch und wanderte froehlich auf die entfernten Palmenhaine und Buesche zu. Das war am gestrigen Nachmittag auch ein super Platz gewesen. Aber leider war an diesem Morgen dort ein sehr, sehr neugieriger Junge auf seinem Esel unterwegs. Und anhaenglich war der Gute auch. Ich schlich also von Busch zu Busch und wurde den Kerl einfach nicht los. War sicher das spannendste was er in seim bisherigen Leben zu sehen hoffte.... Ich bin fast wahnsinnig geworden, aber alles schimpfen und gestikulieren nuetzte nichts. Er war immer da. Grrrr!!!! Aber ich bin ja auch nicht doof und habe ihm dem Spass verdorben. Denn ich hatte ja mein grosses Wickeltuch dabei. Also habe ich mir eine Kabine gebaut. Pech gehabt junger Mann! Aber ich schwoehre, haette ich nicht so dringend gemusst, haette ich den Guten von seinem Esel geschubst! Bloedmann! Aber sowas wird mir sicher noch oefter passieren. Es dauert sicher noch ein bisschen bis ich mich ganz an das Leben im Busch gewoehnt habe. Aber dazu trainiere ich ja bald in Afrika.

Jetzt schuettet der Besitzer vom Internetshop gerade wieder literweise Wasser auf die Strasse vor seinem Laden. Eine Unart die alle hier mit Vorliebe betreiben. Das soll den Staub reduzieren. Aber eigentlich schafft es draussen immer nur eine ganz eklige Bruehe, vermischt mit allem was eh schon durch die Gassen laeuft, wie das blutige Wasser aus den Schlachterlaeden und dem Eselspipi.Man bemueht sich staendig das sie einem nicht in den FlipFlop laeuft und ueber die Fuesse schwappt. Denn dann koennte einem der Fuss absterben oder sich wenigstens die Haut abloesen...

Auch wenn der hier richtigen Buergersteig vor dem Laden hat, ist das laengst nicht in allen Strassen so. Viele sind noch echte Feldwege. Asphaltiert sind hier nur die Hauptstrassen. Hauptverkehrsmittel sind Esel! Was die armen Viecher hier alles ziehen und schleppen ist unglaublich. Ohne Esel wurde dieses ganze Land nicht funktionieren. Dicht gefolgt von Mopeds -und da passen mind. 3 Leute drauf-, Pferdedroschken und Sammeltaxis. Das sind Minibusse und in Kairo sind es alles alte VW 1er Busse. Zum Teil liebevoll aufgemotzt von ihren stolzen Besitzern. Einfach zu schoen anzuschauen. Ich wusste wirklich nicht das es davon noch soooooo viele gibt. Aber die Dinger sind offenbar nicht tot zu kriegen. Es hat mich auf jeden Fall sehr gefreut das zu sehen. Hier in Luxor sind es irgendwelche Kleinbusse unklarer, asiatischer Herkunft. Die seitlichen Schiebetueren sind immer offen und staendig steigt jemand zu oder aus. Es ist unglaublich laut, denn es wird lang und ausdauernd zu jeder Gelegenheit gehupt. Abends, wenn die Leute wieder essen duerfen, denn es ist ja immer noch Ramadan, und es kuehler ist, ist auf den Strassen so viel los, das man stundenlang nur zuschauen koennte. Dann sind auch Frauen unterwegs. Tagsueber sieht man eigentlich nur Maenner. Und die liegen bei der Hitze auch bevorzugt unter den Palmen oder sonstigen Schattenspendern und schlafen. Gern auch auf Verkehrsinseln, in Parks oder auch einfach mal am Strassenrand. Wenn gearbeitet wird sind immer furchtbar viele Leute da. Wovon die meisten aber nur gucken und die wenigsten was tun. Aber ich schaetze mal die haben hier keine Arbeitslosen. Es ist eh alles noch Handarbeit hier. Ob die Feldarbeit oder Muellabfuhr, hier gibt es wenige Maschinen. Aber das kenne ich ja inzwischen aus den anderen Laendern die ich die letzten Wochen bereist habe.

Die Hauser hier sind ein interessantes Sammelsurium aus Lehmhuetten und Ziegelhaeusern. Aber egal wo, da stehen schon mal 2, 3 Kuehe im offenen Vorraum oder direkt vor dem Haus. Das Leben ist hier noch recht mittelalterlich zaehlt scheinbar nicht viel.... Manchmal ist das fuer mein Empfinden ziemlich grausam, besonders bei den Tieren. Aber so ist das hier nun mal.
Bei den Menschen mischen sich stolze, aeltere Herren in langen Gewaendern mit Turban, junge Burschen in westlicher Kleidung und Frauen in schwarzen langen Kleidern mit jeder Menge Glitzer dran. Es ist ein buntes Treiben und natuerlich genauso laut wie der Verkehr. Ich habe heute Nachmittag wirklich gedacht das sich 2 Maenner gleich an die Kehle gehen, so sehr haben sie sich angeschriehen. Doch dann haben sie nur laut gelacht und sind auseinander gegangen. Das ist beaengstigend, zumal hier auch sehr viele Gewehre im Umlauf sind. Sie gehoeren zum Strassenbild dazu. Ausserdem sind sie fuer die Maenner hier eine Art Potenzsymbol. Wer einen Job mit Gewehr hat ist toll!!!! Egal ob im Eingang eines Hotels, vor einer Bank oder Schule oder als Polizist oder Soldat. Dabei sehen die meisten selbst aus wie die Raeuber von Ali Baba. Ich bin schon wieder abgeschweift, aber meine ganze Umgebung fasziniert mich dermassen, dass ich den ganzen Tag nur gucken koennte.

Ich wollte ja noch von den beeindruckenden Tempeln berichten die ich angeschaut habe. Nach Abu Simbel habe ich mir noch den Tempel von Edfu angeschaut, die Kolosse von Memnon, das Tal der Koenige mit den Graebern von Rameses 1 und 3, den Hatschepsut-Tempel und die grossen Tempel von Karnak und Luxor. Es ist wirklich unglaublich was die Pharaonen damals alles bauen liessen und wie die Arbeiter das hinbekommen haben. Alle Tempel stehen entlang des Nils und sind riesig. Zum Teil ist die bunte Bemalung innen noch erhalten und die Waende sind ueber und ueber mit Hiroglyphen geschmueckt. Man kann einfach nur sprachlos in mitten dieser Kunswerke stehen und staunen.

Von meinem Eselsritt, einer wilden Kutschfahrt durch Luxor und meinem schicken Henna-Tattoo berichte ich dann das naechste Mal. In 2 Stunden werde ich wieder mal einen aegyptischen Nachtzug nehmen und..... wo war ich gerade? Ich habe mich von einem schrecklich weinenden kleinen Jungen ablenken lassen, der gerade mit seiner Mutter in den Laden kam und habe ihn mit Bonbons abgelenkt. Das klappt auf der ganzen Welt. Auf jeden Fall hoffe ich sehr dass ich in dem Zug nicht aufs Klo muss. Ich werde jetzt schon mal vorsichtshalber aufhoeren zu trinken. Denn das ist ein so gruseliges Erlebnis, da sind die Klos in unseren Zuegen echter Luxus gegen.

Melde mich wieder aus Kairo. Bis dahin

Lexi

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