Herzlich Willkommen auf meinem Weltreise Blog!

Hallo zusammen,



schön dass ihr mich hier online auch nach meiner Weltreise weiter begleitet. Ich habe beschlossen hier weiterhin von meinen vielen spannenden Stationen mit Text und Bildern berichten. Denn ich werde wohl nie aufhoeren zu reisen. Nur ist es jetzt nicht mehr so lange am Stueck, nichts desto trotz bleibt es spannend ;-)
Da immer nur die neuesten Bilder direkt auf dem Blog angezeigt werden koennen, es sind inzwischen einfach zu viele, gibt es die aelteren Bilder direkt bei Picasa. Dazu einfach auf eine der Diashows hier klicken und dann bei Picasa, wohin man automatisch weitergeleitet wird, auf Lexis Fotoalben gehen. Dann hat man meine gesammelten Werke zur Auswahl!



Und ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Kommentare dazu postet. Die bleiben dann naemlich hier fuer meine spaeteren Erinnerungen stehen. Ich freu mich auch sehr ueber die Emails, aber die sind ja leider nicht fuer die Ewigkeit! ;-)

Meine aktuelle Handynummer unter der ich gerade zu erreichen bin, ist erstmal wieder die deutsche!!!!: +49 179 9117966. Natuerlich auch per SMS ;-). Wenn ich eine andere Prepaidkarte kaufe lasse ich Euch das sofort hier wissen! Ausserdem wie immer zu erreichen unter T-Lex@gmx.net. Freu mich auch immer ueber Emails ;0).


Liebe Grüße Lexi!



PS: For my english speaking friends: Finally a little Translator is there! I hope it's good and tells not only shit ;-)!




vor der Reise

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nach 13 Monaten

Sonntag, 26. September 2010

Verhaftet in Durban

So, kommen wir mal zu dem Kapitel dem wahrscheinlich alle erwartungsvoll entgegenfiebern. Lexi im Gefaengnis.....
Und das mir, wo ich noch nicht mal falsch rausgegebenes Wechselgeld einstecken kann. Aber man kommt manchmal schneller ins Gefaengnis als die Jungfrau zum Kinde!

Also, es waren einmal 2 nette deutsche Maedchen, die nach einer langen und anstrengenden Autofahrt in Durban angekommen waren, im Hotel eingecheckt hatten und sich nun auf die Suche nach etwas zu Essen und einem Feierabendbierchen machten....

In Durban leben sehr viele Inder. Darum war es klar, heute Abend gehen wir richtig indisches Curry essen. Auch wenn die Reisefuehrer sich unterschiedlich dazu aeusserten, hielten wir, bei der ganzen patrollierenden Polizei und den joggenden weissen Frauen und Maennern, die Gegend fuer sicher. Vorsichtshalber nahmen wir nur ein bisschen Geld in der Hosentasche mit und los gings. Es sollte sich erst spaeter herausstellen dass wir uns vor den Falschen gefuerchtet hatten..... Wir haben dann auch einen netten Imbiss in der Fussgaengerzone am Strand gefunden. Er war voller Polizisten, also dachten wir: super, sicher und gutes Essen! Wir wurden sehr nett bedient und das Essen war grossartig! Aber sau scharf! Aber im "Menue" gab es auch gleich einen halben Liter Cola pro Person dazu. Die wissen warum ;-)

Danach sind wir die Fussgaengerzone runtergebummelt und haben uns im naechsten Bottleshop ein Cider (jawohl, das war unser Vergehen, ein Cider!!!) gekauft und auch gleich oeffnen lassen. Wir haben uns noch ueber die Papiertuete lustig gemacht, aber haben ganz artig aus der versteckten Flasche getrunken und sind weiter gebummelt. Bis wir dann etwas spaeter in einem
Shop von einem sehr unfreundlichen Polizisten sehr ruede angesprochen wurden. Zuerst dachten wir man soll in dem Geschaeft nicht trinken und es handelt sich um den allgegenwaertigen Wachmann des Ladens. Also boten wir an den Laden sofort zu verlassen und draussen weiter zu trinken. Ein grosser Fehler wie sich herausstellte! Der Polizist war ein echter Polizist, zerrte uns mit seinen 3 Kollegen aus dem Laden und ab gings in den Polizeivan.

Ich habe selten jemanden erlebt der so zornig war. Aber wer weiss was dem "Guten" vorher ueber die Leber gelaufen war. Er mochte eindeutig keine Weissen. Wir wussten gar nicht wie uns geschah und waren im ersten Moment sicher entfuehrt zu werden, da unsere "Polizisten alle waehrend der Fahrt mit ihrem Handy privat am telefonieren waren. Aber als wir sahen dass alle die gleichen Uniformen anhatten waren wir etwas beruhigter. Es wurde nicht mit uns gesprochen! Auf unsere Frage hin wurde uns aber mitgeteilt, dass wir verhaftet seien und eingesperrt wuerden. Uns war noch immer nicht klar weshalb eigentlich. Schliesslich hatten wir in dem Laden nichts geklaut und waren nichtmal ueber eine rote Ampel gegangen. Und der Ladenbesitzer hat eigentlich auch eher erschreckt und entsetzt geschaut....
Im Revier ging es dann nach hinten durch in eine "schoene" Sammelzelle. Alle Polizisten (natuerlich alle schwarz oder Inder) schauten uns an als ob wir Marsmenschen waeren, und wir fuehlten uns auch ein bisschen so. "Unser" persoenlicher Polizist ging wutschnaubend hinter uns her. Zuerst weigerten wir uns in die schmutzige und nach Pipi riechende Zelle zu gehen, zumal dort auch schon jemand sass der uns sehr neugierig anschaute. Aber leider hatten wir keine Wahl. Ab auf die Pipi-Pritsche und warten was passiert! Immer wieder schaute jemand um die Ecke. Wir waren DIE Attraktion. "Unsere" persoenlichen, zornigen Polizisten kamen und begannen einen Bericht zu schreiben, Formulare auszufuellen und erklaerten uns das wir fuer 3 Dinge verhaftet worden sind. Das erste sei "Drinking in Public" (und ich schwoere, es war das erste Cider des Tages und und wir haben auch nicht randaliert ;-)) zu den beiden Anderen kamen wir gar nicht mehr weil der "Gute" extrem genuschelt hat, wir staendig nachgefragt haben und er dadurch immer wuetender wurde. Aber man muss ja schon verstehen was eigentlich los ist, oder?

Wir mussten einzeln antreten um persoenliche Angaben zu machen. Marion hatte den freundlicheren Polizisten abbekommen und ich den alten Fraeggel!!! Und dann war da ja auch noch die Sache mit der ungeklaerten Rassenfrage bei mir. Hier wohl ein ganz grosses Thema. Auf dem Formular gab es 4 Optionen zum ankreuzen: Asiatisch (und das glaubt mir nun wirklich keiner) schwarz (ich haette es beinahe aus Trotz angekreuzt weil ich die Frage so ueberfluessig fand, habe mich dann aber doch nicht getraut), braun (was auch immer das sein mag) und weiss (was ich dann selbstverstaendlich angekreuzt habe und dafuer einen echten"das-haettest-du-wohl-gern-Blick" geerntet habe). Warum hat bei Marion eigentlich keiner gefragt???
Wir hatten ja auch gar nichts dabei um uns auszuweisen oder so. Aber man luegt in so einer Situation nicht. Aus einem Gefuehl heraus hatte ich meinen Geldguertel (Danke liebe Klettergruppe!!!!) umgemacht. Ich hoffte ja immer noch das wir uns "freikaufen" konnten und das Kapitel dann durch ist, wobei Marion die ganze Zeit fest davon ueberzeugt war die raeumen gerade unser Hotelzimmer aus und bringen uns anschliessend um. So langsam zerrte die ganze Nummer dann auch an meinen Nerven. Als er das erste Mal nach Geld fragte war ich sogar noch so cool den "Preis" zu verhandeln. Ich weiss heute auch nicht mehr wie ich das gemacht habe. Aber wir wurden uns einig das wir 100 Rand Strafe pro Person bezahlen sollten. Um an mein Geld zu kommen wollte ich dann aufs Klo, denn es musste ja niemand sehen wo ich mein Geld hatte und dass es dort noch mehr gab.
Das war wie im Fernsehen. Eine nette Blechschuessel um die Ecke in einer Einzelzelle. Aber es hat funktioniert. Ich habe die 200 Rand in die Hosentasche gesteckt, brav gespuehlt und bin wieder raus. Marion war inzwischen fast vorm Nervenzusammenbruch und mich machte das auch alles sehr nervoes. Wir hatten wirklich Angst! Inzwischen waren ein paar Kollegen von unserem "Freund" aufgetaucht und fragten ihn ob er uns nicht einfach verwarnen und dann frei lassen will, aber er lehte das kategorisch ab. Irgendwann kam ein Vorgesetzter und redete auf ihn ein: kein Erfolg. Er hielt an dieser Verhaftung fest und schrieb weiter seine Formulare. Wir rechneten auch jederzeit damit ins Hotel gebracht zu werden um uns auszuweisen, aber nichts geschah.
Ein Inder, der gesehen hatte wie wir abgefuehrt wurden, kam herein und fragte uns ob wir Geld brauchten. Meine Nerven waren zum zerreissen gespannt. Und ich dachte nun haben wir auch noch so einen Cautionsfuzzi am Hals. Bloss nicht! Das tut mir im nachhinein schrecklich leid, denn der Mann meinte es wirklich nur gut mit uns und wollte helfen. Aber ich hatte ja auch genug Geld dabei.
Dann kam der "grosse Boss" des Reviers und redete auf unseren Polizisten ein. Wir versatanden nicht viel, aber er sagte was von Embassy und dass wir es ja nicht gewusst haben. Aber das hatten wir denen auch schon mehrfach versichert. Denn ich glaube NIEMAND ist scharf darauf in Sued Afrika eingesperrt zu werden. Und vor allem nicht fuer so einen "Mist".
Unser Polizist schrieb aber weiter fleissig seine Berichte und erzaehlte etwas von seiner Verhalftungsquote und liess sich nicht beirren.
Zu dieser Zeit wurde ich auch schon wieder etwas ruhiger, weil ich ja dachte wir bezahlen jetzt unsere Strafe und koennen dann gehen. Wir haben spaeter in allen Reisefuehrern und den Unterlagen von der Autovermietung nachgeschaut. NIRGENDS steht dass man keinen Alkohol in der Oeffentlichkeit trinken darf. Was wirklich eine Schande ist bei den wunderbaren, atemberaubenden Sundowner-Plaetzen die es in diesem Land gibt.
Aber ich schweife ab. Der grosse Boss befahl schliesslich uns nur zu verwarnen und dann frei zu lassen, was nicht gerade zur Stimmungsverbesserung unseres Officers beitrug. Er zischte uns noch zu: are you happy now? Und jaaaaa das waren wir. Wenn ich dem Frieden auch noch nicht so recht traute. Aber nach ein paar Stunden auf einem suedafrikanischen Polizeirevier wird man leicht paranoid.
Also gab es einen Eintrag in das grosse Suenderbuch von Durban (der vor uns war fuer robbery eingesperrt worden), es wurde ein Daumenabdruck genommen (weil die meissten wohl nicht schreiben koennen), wir mussten uns wieder setzen und dann verschwand der Herr Officer und wir sassen da. Trauten uns nicht uns zu ruehren, da wir keinen veraergern wollten. Nach einer Weile kam dann aber jemand und sagte uns dass wir frei sind und gehen koennten. Und wir wollten nur noch raus da! Unsere Cider mussten wir allerdings mitnehmen, obwohl uns die Lust daran laengst vergangen war. Wir haben sie dann im Wachraum in den Muelleimer entsorgt.

Hier kam dann ein weiterer Inder auf uns zu der sich dafuer entschuldigte und  sich erkundigte ob es uns gut geht und ob sie uns etwas getan haben. Sehr lieb und fuersorglich. Er erklaerte uns auch, dass er beobachtet hatte wie man uns abfuehrte und voellig empoert darueber war und deshalb sofort zum Polizeirevier gefahren war. So ein lieber Mensch! Es tut uns beiden so leid das wir nicht mal seinen Namen haben um uns nochmal bei ihm zu bedanken! Dieser Mann und der andere Inder haben naemlich die ganze Zeit der Polizei gedroht alle Botschaften anzurufen wenn sie uns nicht wieder raus lassen. Und sie haetten uns das Geld auch einfach so geliehen glaube ich. Dickes, dickes Danke!!!!
Zum Glueck sind die meissten Menschen in Sued Afrika so nett und hilfsbereit. Und die beiden Polizeitrottel echt die Ausnahme. Jeder dem wir spaeter unsere Geschichte erzaehlt haben, hat sich sofort bei uns entschuldigt und war voellig entsetzt. Natuerlich ist es verboten in der Oeffentlichkeit Alkohol zu trinken, aber keiner haelt sich wirklich dran oder man fuellt das ganze in Saftflaschen um. Aber es wird normalerweise geduldet. Trotzdem werde ich vorsorglich mal alle Reisefuehrerverlage anschreiben, damit das nicht noch jemandem passiert.

Unserem lieben Inder haben wir dann auch die gratis Rueckfahrt zum Hotel zu verdanken, obwohl ich darauf lieber verzichtet haette. Das war ein ganz besch... Gefuehl! Nochmal in den Van, wieder alle 4 Officer mit uns und unser "spezieller Freund" ist auch noch gefahren! Und er war sowas von stinksauer....Marion war sich inzwischen so sicher das wir nun irgendwohin verschleppt umgebracht werden, dass ich es auch fast schon glaubte. Angespannt schaute ich in die Strassen und versuchte die Fahrtrichtung im Auge zu behalten. Und dann fuhren die Burschen an unserem Hotel vorbei!! PANIK!!! Wir machten uns sofort bemerkbar und forderten sie auf anzuhalten und uns raus zu lassen. Was sie dann auch taten. Sie wussten einfach nur nicht wo das Hotel war. Aber man wird wirklich paranoid in so einer Nacht.

Dass wir in der Nacht bei Licht geschlafen und kaum ein Auge zugemacht haben brauche ich eigentlich gar nicht extra zu erwaehnen, oder?
Und dass wir die naechsten Tage vor Polizisten mehr Angst hatten als vor Raeubern wohl auch nicht. Wir haben Durban dann ganz frueh am naechsten Morgen verlassen und werden leider nicht viele gute Erinnerungen daran behalten.
Langsam normalisiert sich das ganze wieder, aber ich bin immer noch froh dass es fuer mich bald wieder in den Busch geht wo es ganz viel Natur und Tiere und kaum Menschen gibt!

Nun schlaft gut! Und gewoehnt euch am besten das Feierabendbier vorsichtshalber schon mal ab ;-)

Eure Lexi

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