Nun bin ich seit 4 Wochen in Kangarooland, aber von der Zivilisation weiter entfernt als im Nahen Osten oder Afrika. Die Ueberschwemmungen und Unwetter an der Ostkueste haben mich, und offenbar auch alle anderen Traveller, an die Westkuste verschlagen. Das diese ein bisschen einsamer und viel Outback und Natur ist wusste ich ja, aber so einsam hatte ich es nicht in Erinnerung...
In unserem kleinen Camper haben wir gerade die Zeit unseres Lebens und das groesste Abenteuer meiner bisherigen Reise. Es stellt Syrien, Zimbabwe und Kambodscha muehelos in den Schatten: zwei abenteuerlustige Maedels, ein uralter Camper mit mehr als 400.000 KM auf der Uhr, ganz viel Natur, das Verbot wild zu campen kombiniert mit unserem Budget und den Preisen hier , eine Strecke von Margaret River die Kueste hoch bis Darwin (ca. 7500 KM), Cyclone und Ueberschwemmungen ist guter Stoff fuer ein echtes Abenteuer. Das bestaetigen uns auch immer wieder die Einheimischen, wenn sie anmerken, das wir ja Deutsche (oder Schweizer) sein muessten, denn nur diese trauen sich zu dieser Jahreszeit die Strecke hoch nach Darwin mit dem Auto zu fahren. Ich kann aber sagen es stimmt nicht ganz, wir haben auch schon einige Franzosen getroffen, aber in der Tat waren die meissten Deutsche. Wir Europaeer sind eben echte Abenteurer, mutig und nicht unterzukriegen. Schauen wir mal ob wir die Strecke in den geplanten 4 Wochen schaffen.
Die haertesten 2000 KM liegen noch vor uns. Von Broome nach Darwin, aber wir nehmen heute den Kampf gegen die Naturgewalten auf und hoffen das alles glatt laeuft. Gestern waren wir am Meer hier in Broome. Ein kanllbunter Sonnenuntergang und Cocktails trinken. Dummerweise wurde wir dabei von Muecken regelrecht gefressen. Mal wieder. Aber so schlimm war es selten. Ich werde ja immer viel gestochen, aber das war krass. Die Leute die Essen bestellt hatten sind, trotz der hohen Preise, gefluechtet und haben ihre halb leeren Teller und Glaeser einfach stehen lassen. Wir haben immerhin noch unsere 16 $ Cocktails ausgetrunken und uns dabei tapfer gegen die Mozzis gewehrt. Am Ende des Abends haben wir dann unsere Stiche versorgt und gezaehlt und sind so auf ca.30-40 neue Stiche pro Person gekommen. Echt heftig. Denn die Mistdinger jucken nicht nur, sie schwellen auch total an und tun richtig weh. Und das ganze trotz einem Liter hochgiftigen Deet-Mueckensprays pro Person.
Wir haben uns dann noch einen schoenen Wein, Brot und Kaese-Abend in unserem Zimmer gemacht und ueber Gott und die Welt geredet. Herrlich. Es ist schon toll so frei zu sein, auch wenn das Camperleben so mache Entbehrung mit sich bringt. Aber auf der anderen Seite ist es toll wie sehr man sich wieder ueber eine einfach Dusche freuen kann, wenn es eben nicht normal ist. Gut, manchmal, wenn wir im Auto sitzen und schnuppern, bemerken wir, das es nach "totem Tier" riecht und das das wohl wir sein muessen. Dann ist es mal wieder hart an der Grenze. Aber so ist das eben wenn man auf der Strasse im Busch lebt. Trotzdem ist es cool.
Munter bleiben und geniesst Eure naechste Dusche besonders
Lexi
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen