Es ist 5 Uhr morgens, noch dunkel draussen, aber ich kann nicht mehr schlafen weil es sooo heiss ist und meine 1.000 Mueckensticke wie verrueckt jucken. Das kommt unter anderem von dem vielen Sand der ueberall klebt, denn es ist unmoeglich abends schnell unter das Fliegennetz (und Gott sei's gelobt und gepfiffen das wir das haben) zu klettern UND die Fuesse ausreichend sauber zu machen.
In der Nacht hat es mal wieder in Stroemen geregnet und obwohl ich noch wahrend der Sintflut raus gestuermt bin um die Heckklappe zu schliessen, hat es trotzdem ziemlich doll reingeregnet. Meine Matratze ist schon wieder (oder immer noch) nass. Ich dreh mich nochmal um. Mein Kissen stinkt muffig, wie eigentlich alles hier. Dann blicke ich rueber zu Dani. Sie hat auch gerade erst die Augen aufgeschlagen und begonnen sich ueberall zu kratzen. Wir gucken uns an und fangen voll an zu lachen. Der Tag ist gerettet. So faengt eigentlich jeder Tag bei uns an und im Laufe des Tages wird dann noch verdammt viel gelacht.
Trotzdem oder gerade deswegen hatten wir die letzten 4 Wochen die Zeit unseres Lebens. 7.500 KM die australische Westkueste hoch, Kaeffer die so klein und einsam waren, dass man dort nicht mal tot ueber den Zaun haengen mochte, atemberaubende Natur, tolle Straende, wilde Tiere (vor allem viele Insekten) und ganz viel Abenteuer. Achja, und Anja und Nadine ;)
6.30 Uhr. Wir sind wach und irgendwer hat schon mal Kaffeewasser aufgesetzt. Irgendwer ist eigentlich meisst Anja. Ich quaele mich langsam aus unserer Wicky, Nadine schlaeft im Kasi noch immer, die Decke ueber die Ohren gezogen um die klassischen "Morgengrauen-Muecken-Attacken" abzuwehren. Dani hat mittlerweile ihre erste Tasse Kaffe in der Hand und ihre Augen beginnen zu leuchten. Jemand reicht mir meinen Kaffe. Ganz wenig Kaffee mit ganz viel Milch in lauwarm. Lecker. Die Sonne geht gerade ueber den Baeumen auf, Kakadus kreischen. Wir stellen fest das wir auf einer Autorennstrecke geschlafen haben. Mud-Race-Course. Aber gestern im Dunkeln war das wirklich nicht zu erkennen. Immerhin ist der Matsch heute nur Knoechel hoch, so dass wir wahrscheinlich wieder raus kommen... Nadine ist inzwischen auch aufgestanden und sucht sich einen Busch.
Wir fruehstuecken zusammen, es gibt Muesli mit Joghurt, manchmal sogar frisches Obst fuer Dani, Labber-Snickers- Brot (Erdnussbutter mit Nutella eine eklige Backpacker-Erfindung) fuer Nadine, Schwarzbrot, Kaese und Schinken fuer mich und Kaffee mit Milch fuer Anja.
Wir sitzen dann meisst noch 2 Stunden zusammen in unserem „Stuhlkreis“ und quatschen und machen Bloedsinn. Wenn dann alle Lieder gesungen sind und der Willi 3x geflogen ist, gehts los. Zurueck auf die Strasse. Auf ins naechste Abenteuer. Unser Autoradio ist kaputt, also wird selbst gesungen. Erster Musikwunsch des Tages „Hells Bells“ und ich bin dran mit singen....
Erster Stop nach 200 KM, Fitzroy Crossing. Ein gruseliges Dorf voller Eingeborener. Wir muessen tanken. Wieder verschwinden 85$ innerhalb von Sekunden im Tank. Aber es reicht um schnell hier weg zu kommen. Noch schnell eiskalte viel zu suesse Fertigeiskaffees gekauft und weiter. Auf dem naechsten Streckenabschnitt lassen 3 Lizzards und ein Vogel ihr Leben. But it's like this sometimes....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen