Freitag, 26. August 2011
Abschied.... von New York, einer alten Freundin und einer ganzen Weltreise
Donnerstag, 25. August 2011
Breaking News!!! Erdbeben in New York!!!!!
Samstag, 20. August 2011
New York: Gedanken einer Weltreisenden
Life is too short to wake up in the morning with regrets.
So love the people who treat you right and forget about the others who don’t.
Believe that everything happens for a reason. If you get a chance, take it. If it changes your life let it.
Nobody said that it would be easy, they just promised it would be worth it.
Ein huebsches Gedicht. Und so wahr. Nun sitze ich hier in New York, einer grossartigen Stadt und doch so anders als der Rest meiner Reise. In Grossstaedten habe ich mich ja eher nicht so viel aufgehalten und wenn ja, dann waren sie viel exotischer. Aber NY ist toll. Heute bin ich mit der U-Bahn in die Stadt gefahren, genauer gesagt nach Manhatten. Dort bin ich dann einfach ziellos herumgelaufen und habe gestaunt. Ich bin durch Greenwich gebummelt und konnte mir sehr gut vorstellen in einem der suessen kleinen Haeuschen zu wohnen, bin die 7th Avenue entlanggelaufen und habe in Downtown die Hochhaeuser bestaunt, mich im Union Square Park und im Washington Park ein bisschen ausgeruht und die dicken Eichhoernchen beobachtet und habe zum Schluss auf der Tribuene am Times Square mein Abendessen (Broetchen und Hummus) gegessen und die Sonne untergehen sehen.
Schoen war mein erster Tag hier. Es hat mich sehr gewundert wie schnell man sich wieder an die Zivilisation und die Grossstadt gewoehnen kann. Ich zumindest. Ich habe all meine Abenteuer in den Steppen Afrikas, der Wueste und dem Dschungel wirklich geliebt und genossen, aber letztendlich bin ich wohl doch ein Stadtkind. Wenn in an Zuhause denke, tue ich das mit sehr gemischten Gefuehlen. Ich moechte hier nicht weg, moechte weiter reisen. Es gibt doch noch soooo viel zu sehen. Auf der anderen Seite vermisse ich so langsam alle die mir Lieb sind und meine Tiere. Ich kann mir garnicht vorstellen wie es ist morgens wieder regelmaessig aufzustehen und schon zu wissen was der Tag bringt. Nichts mehr zu erleben und im Sommer zu frieren. Sicher, ich werde viel seltener die Sonne aufgehen sehen als in den letzten 13 Monaten, werde nicht total uebermuedet in irgendwelchen Bussen um die letzten Sitzplaetze kaempfen muessen, werde nie hungrig und verzweifelt auf der Suche nach essbarem Essen sein. Aber ich werde das alles ganz bestimmt vermissen.
In meinem schoenen geregelten Leben in Braunschweig brauche ich sicher erstmal eine ganze Menge Starthilfe um halbwegs wieder in den Rhythmus zu finden und vor allem mein Fernweh nicht zu gross werden zu lassen. Also tretet mich in den Arsch wenn ich Truebsal blase, schleppt mich in unsere Lieblingskneipen und erinnert mich immer wieder an die schlimmen Momente meiner Reise , davon gab es ja auch genuegend. ;-)
Ich bin wirklich gespannt was das Leben als naechstes so bringt. Abenteuer hatte ich ja erstmal genug, aber eine Langweilerin werde ich wohl nie werden. Ob mich das hier alles veraendert hat? Sicher, wenn ich auch nicht genau sagen kann wie. Aber ich weiss nun was ich alles kann und im Notfall auch allein, ich weiss was mir Spass macht und wie ich immer wieder einen Lichtblick in meine Leben bringen kann. Und karibische Sonne ;-) das ist schon mal ne ganze Menge. Aber nun genug davon, sonst werde ich ja noch ganz traurig. Ich geh jetzt schlafen und stuerze mich morgen mit neuer Energie ins NYer Getuemmel. Morgen heisst es Stadtrundfahrt im offenen Doppeldeckerbus, die ersten Museen und wenn ich dann noch kann gehts nach Ellis Island schaue wie die ersten Einwanderer hergekommen sind.
Jetzt bin ich aber muede und muss dringend schlafen.
Gute Nacht aus New York!Nicaragua: Ein Rundgang auf dem Markt
Der Markt in Granada den wir jeden Tag durchqueren muessen um zu unserem Hostel zu kommen, erinnert mich unheimlich an Kairo. Oder sonst einen Markt in Nahen Osten oder in Afrika. Zuerstmal faellt einem der Geruch auf. Es riecht abwechselnd nach verfaultem Obst, Fleisch in der Sonne, Kraeutern und Obst, Fisch und allem was der Mensch so hergibt. Ueber den Fussboden fliesst eine braune Bruehe, bei der ich bei jedem Kontakt mit meinem Fuss (ich trage ja nur Flip Flops) hoffe das mir der Fuss nicht abfault oder es ein Loch in meine Haut brennt. Und in Afrika habe ich sogar ein paar mal das wertvolle trinkwasser ueber meine Fuesse gekippt weil es so schlimm war ;-)
Es ist heiss, aber das stoert die Fleisch- und Fischverkaeufern nicht. Die Millionen von Fliegen werden mit Wedeln aus Bananenblaettern, Zeitung , einem kleinen Ast oder einfach mit der Hand in Schach gehalten. Den Kunden macht das alles und auch der Geruch, den hier ist nichts gekuehlt, offebar auch nichts aus. Es wird munter eingekauft und die besten Stuecke ausgesucht. Wenn ich daran denke, das genau das hier heute Abend vielleicht auf dem Grill liegt von dem ich essen werde, in irgend einem kleinen einheimischen Restaurant, dreht sich mir jetzt schon der Magen um. Wenn ich es nicht vergessen kann, esse ich vegetarisch, aber haeufig verdraengt man ja den Gedanken. Und es funktioniert. Meisst schmeckt das essen sogar gut und man ueberlebt es auch.
Gut, wie wir in Thailand gesehen haben, manchmal eben auch nicht. Ich gehe weiter auf dem Markt und komme zu den Staenden mit Obst und Gemuese. Das ist appetitlicher. Es gibt alles an Obst was man sich so vorstellen kann. Hauptsaechlich Bananen, die ein bisschen kuemmerlich aussehen. Aber das liegt daran, dass in ganz Zentralamerika die A,B und manchmal auch die C-Qualitaeten exportiert werden. Ein Hoch auf die Globalisierung. Die hat mir ja auch in Kairo auf dem Markt schon Bananen aus Honduras und hier Aepfel aus den USA beschert. Man, man und dabei waechst alles hier bzw. dort. Wenn wir uns was nach Deutschland importieren kann ichs ja oft noch verstehen, obwohl ich die Aepfel aus dem alten Land eindeutig denen vom Kap vorziehe. Aber ich schweife ab.
Ausser Bananen gibt es hier noch reichlich Yucca (eine Staerke haltige Wurzel), Kochbananen, Guaven, Orangen und Limetten, Ananas, Papaya, Mangos und so weiter. Ein Traum sind auch die frischen Fruchtshakes die hier aus all dem Obst gezaubert werden. Wobei ich dem Wasser welches dazu benutzt wird nie so richtig traue. Wenn man ab und zu mal mit angesehen hat, wie sie es aus einem ollen Kanister schoepfen oder beim Abschmecken mal eben den Loeffel ablecken und dann weiter umruehren geht einem doch das Herz auf ;-) Kein Wunder wenn man da Bauchgrummeln bekommt. Aber so ist das hier eben und meisstens ist garnichts weiter passiert.
Es hat inzwischen angefangen zu regnen. Und das bedeutet hier: wie aus Eimern. Die braune Supsche rinnt ueber meine Fuesse. Etwas verduennt zwar, aber immer noch eklig. Beim gehen spritzt einem der Schlamm hinten am Bein hoch und recht schnell gibt man jeden Versuch auf den Pfuetzen auszuweichen oder seine Kleidung sauber zu behalten. Wir als gut Vorbereitete Reisende ziehn uns unsere Regenjackenkapuzen ueber den Kopf und weiter gehts. Allerdings haben wir bei dem Wetter nicht mehr so die rechte Lust auf Shoppen. Vorbei an den Haendlern mit Waescheklammern, Batterien und Seife gehts ueber weitere Gebrauchsartikel zur gebrauchten und neuen Kleidung. Auch nicht ganz unser Geschmack. Obwohl, wenn ich daran denke wem mein schoenes, handbemaltes T-Shirt aus Malawi mal gehoert hat…. Aber was solls, war ja fuer einen guten Zweck und der Kuenstler hat sogar meine Groesse aufgetrieben. Dabei habe ich mich die ganze Zeit gefragt seit wann H&M Fillialen in Malawi hat… hihihi.
Da es fuer uns nichts weiter zu gucken gibt, schlagen wir den weg nach Hause ein. Es daemmert langsam und das macht es nochmal richtig gruselig. Wir sind auf einem Teil vom Markt angekommen, wo es keine Strasse mehr gibt. Also keine Staende rechts und links mehr, sondern alle Buden in der Mitte uns man laeuft dazwischen durch. Hier riecht es noch strenger und Licht kommt fast keins mehr rein. Wir huschen so schnell es geht ueber den lehmigen, glitschigen Boden. Die Einheimischen schauen uns verwundert an, aber leuchten uns, wenn sie eine Lampe haben, sogar den Weg. Ueberall um uns rum werden Grills angeschmissen oder gluehende Kohlen in Steintroegen verteilt. Das Fleisch kommt aus Eimern und ich weiss: hier werde ich heute sicher nicht essen. Und auch sonst niemals, sonst werde ich wahrscheinlich sterben. Aber es riecht jetzt gut nach Gegrilltem.
Unsere Maegen melden sich. Und als wir durch das Gewirr der dunklen Gassen und krummen Buden durch sind, gehts schnell ins Hostel umziehen und dann auf, Abendessen suchen.
In diesem Sinne “Guten Appetit”!
Sonntag, 14. August 2011
Nicaragua: Leon, Lexi trifft den Revolutionaer
Nachdem wir in Tegucigalpa um halb 7 losgefahren sind zum Busterminal um auch ja noch einen Platz im Bus um halb 10 zu bekommen, sind wir dann gegen 16 Uhr tatsaechlich in Leon Nicaragua angekommen. Die Busfahrt war ewig lang wie immer, aber da wir die Nacht vorher wieder kaum geschlafen hatten, habe ich nicht viel davon mitbekommen. Die Grenzueberquerung war wieder ein Aussteigen und Abwarten, dann mit allem Gepaeck durch den Zoll und wieder warten, dann zurueck in den Bus. Ist irgendwie immer das Gleiche ;-)
Leon ist eine total schoene Stadt, der Taxifahrer hat nicht mal versucht uns zu bescheissen und wir haben ein schoenes Hostel gefunden, nachdem der erste Tip aus dem Lonely Planet eine Katastrophe war. Die Leute hier sind super nett. Man merkt gleich das Nicaragua einen hoeheren Lebensstandard hat als die Laender bisher. Hier sind die gleichen Dinge wichtig wie bei uns. Schicke Kleidung, bunte Fingernaegel und Make up. Es gibt Geschaefte fuer Elektrogeraete und richtige Supermaerkte. Das ganze ist gemischt mit den kleinen Essenbuden auf den Strassen und Pferdekarren die im Strassenverkehr genauso dazu gehoeren wie die dicken SUVs. Gegessen werden hier auch Baleadas und viel Kaese oder Ueberbackenes, leckere Bohnensuppe, natuerlich Bohnen mit Reis und endlich auch richtige Steacks. Obwohl Elenas erstes nicht schuhsolenduennes Steak leider voellig totgebraten war.
Abends gab es dann noch ein Pub Quiz, an dem wir mit 2 Amerikanern ein Team gebildet haben. Lustig wars und das Bier hier Tona und Victoria ist wirklich lecker. Auch wenn wir nicht gewonnen haben. Um ehrlich zu sein sind wir nichtmal in die naechste Runde gekommen ;-)
Heute habe ich dann nochmal eine kleine Wanderung durch die Stadt unternommen und bin im Revolotionsmuseum gewesen. Franco, ein ehemals aktiver Revolutionaer, hat mich durch die Raeume des ehemaligen Praesidentenpalasts gefuehrt. Alles voller alter Fotos und Zeitungsausschnitte, Bilder der Helden und alte Geschichten. Leider auf Spanisch, mit ein bisschen Englisch, aber wir verstehen uns ;-) Franco erklaert inbruenstig mit Haenden und Fuessen und stellt die einzelnen Kampfhandlungen und Massakar pantomimisch dar. Dann gings noch ab aufs Dach. Im oberen Stockwerk ist ausser ein paar Bildern, zerbrochenen Fensternrahmen und Staub nicht viel. Eine kleine Treppe fuehrt ganz nach oben. Vor dem rostigen Blechdach bleibe ich stehen, aber Franco ermuntert mich weiter zu gehen. Das haelt schon…. Na gut, auch wenn es nicht so aussieht, gebe ich dem ganzen eine Chance. Ich habe eine tolle Aussicht auf den Central Park, die Kathedrale und die Daecher der Stadt. Im Hintergrund gibt es unzaehlige Vulkane von denen einige noch sehr aktiv sind. Franco erklaert mir die Guerillataktik der Kaempfer die sich in die umliegenden Berge zurueck gezogen hatten. Man, man hier war ganz schoen was los…. Che ist hier auch ein Held ebenso wie Bolivar und Sandino. Die Geschichte ist in ganz Zentralamerika irgendwie die Gleiche. Kommt mir aus Kuba und so ziemlich bekannt vor.
Nach dem Rundblick vom heissen Blechdacht und weiteren Geschichten ueber die Revolution hier in Leon gibt e seine sehr herzliche Verabschiedung. Franco freut sich riesig ueber sein Trinkgeld und ich hatte einen spannenden Nachmittag. Mir faellt auf wie klein die echten Revolutionaere so sind. Che war ja auch nur 1,68 m. Hier fuehle ich mich richtig gross. Aber ich bin wirklich froh das ich mich nie wirklich mit Buergerkrieg auseinandersetzen musste.
In einer halben Stunde kommt unser Taxi und dann gehts wieder im Chickenbus weiter nach Managua. Der letzten Station meiner Reise in Zentralamerika. Ein bisschen stimmt es mich traurig, aber ich freu mich auch schon sehr auf meine Tage in New York. Es ist einfach unglaublich wie schnell so ein Jahr vorbei geht. Aber es war einfach der Hammer, mit allem was ich gesehen und erlebt habe . Jeden einezelnen Tag und jede Entbehrung war es wert!
Also munter bleiben
Eure Lexi
Nicaragua: die Flucht aus Managua
Zuerst ging es durch ein Viertel aus schaebigen Huetten und kaputten, schmutzigen Strassen. Dann wurde es schlimmer. Mein Gott, so schrecklich hatte ich es mir nicht vorgestellt. Es war schon klar, dass Managua kein Traum sein wuerde, aber das war krass. Am Busbahnhof(sdreckloch) haben wir uns dann ein taxi zu der Adresse vom Couchsurfing Host genommen. Immer mit dem Gefuehl das man irgendwohin gefahren und dann ausgeraubt wird gings in ein anderes Stadtviertel.... Leider sah es hier nicht viel besser aus. Nur das die Haeuser aus Stein waren. Also haben wir ganz tapfer geklingelt, nachdem der Taxifahrer sich vergewissert hatte das wir auch richtig sind (so schlimm sind die Meissten garnicht, aber ein doofes Gefuehl bleibt doch immer). Wir wurden nett begruesst und sind erstmal mit unserem Gepaeck rein. Allerdings wollten wir am liebsten gleich wieder rueckwaerts raus. Die Haeuser hier sind sehr einfach und an allen Ecken und Enden offen. Das ist ja bei dem Wetter auch nicht weiter schlimm, denn es ist ziemlich heiss hier.... Aber ohne vernuenftige Trennwaende, mit einem Host der das Badezimmer mit Gasmaske putzt und uns stolz seinen Erfolg zeigte, den wir vor lauter Dreck und Peke garnicht sehen konnten, kam dann doch kein richtig wohnliches Gefuehl auf. Und das nachdem wir bei Ernesto in Tegucigalpa so verwoehnt worden sind: eigenes Zimmer mit eigenem Bad.
Voellig entsetzt starrten wir auf das Sofa, das mitten in einer Art offenen Halle stand. Sowas von dreckig und zerschlissen.. Wir waren uns einig, wenn wir dort schlafen sollten, dann nichts wie weg. Egal wohin.... Aber es wurde nicht ganz so schlimm, wir bekamen ein eigenes Zimmer. Eine Art Rumpelkammer mit einem Bett drin. Naja, fuer eine Nacht wuerde es gehen. Denn inzwischen war es dunkel geworden und nochmal quer durch die ganze Stadt, auch keine gute Idee....
Also tranken wior erstrmal das angebotene Bier und dann ging es mit unserem Host, der auch noch Lenin hiess, und seinem Freund zum essen in ein lokales Restaurant. Einer durch Maschendrahtzaun abgetrennten Flaeche mit Monoblocktischen- und stuehlen, nach vorn zur Strasse hin ganz offen und mit weiteren Tischen auf der Strasse. Dort stand auch ein Grill und ein grosser Tisch, auf dem das Essen, was aus irgendwelchen Eimern und Boxen kam, zubereitet wurde. Na suuuper!
Es gab auch ein Klo, aber nach dem ersten Blick war klar, das das Klo in Lenins Haus, auf das wir auf keinen Fall wollten, vielleicht doch die bessere Alternative war. Waehrend wir auf unser Essen warteten, schautenw ir fasziniert zu wie sich fast Jeder die Haende wusch. in einem Eimer, der so aussah, das man nicht wusste ob sie vorher oder nachher sauberer waren. Gruselig. Der selbe Eimer wurde auch zum Geschirr abwaschen und Toilette nachspuelen benutzt....
Unser Essen war dann allerdings unerwartet gut. Gallo pinto (Reis mit Bohnen), Bananenchips und Rinderfilet, das perfekt gegrillt war. Dazu ca. 10 Becher eingelegte Zwiebeln mit Chillie. Mit dem lokalen Tonja Bier haben wir dann alles runtergespuelt und sind zurueck in unser schoenes Heim. Ein weiterer Fluchtversuch (wir koennten doch unsern Gastgeber in seinem eigenen Haus nicht auf dem Sofa schlafen lassen, wir koennten doch auch ins Hostel gehen...) wurde vereitelt mit der Aussage, es mache ihm nichts aus und die Hostels in unserer Preislage wuerden in einer eher gefaehrlichen Gegend liegen, die wir im Dunkeln besser meiden sollten. Also dann, noch ein Bier und dann in user schoenes Bettchen. Ich war mal wieder heilfroh das ich meinen eigenen Schlafsack mit hatte, und wir haben sogar den Ventilator bekommen. Gut, die einzige Steckdose war am Kopfende des Bettes, aber wir haben schon kompliziertere Loesungen finden muessen.
Am naechsten Morgen wurden wir von dem anderen Couchsurfer-Paerchen geweckt, sie wollten los, ihren Mietwagen abholen und wir sollten abschliessen wenn wir gehen. Mit einem Vorhaengeschloss, das die ganze nacht offen gewesen ist (und unser Zimmer war genau an der Strasse, da haette jeder reinkommen koennen, gruselig). Lage Rede kurzer Sinn, wir sind sofort aus dem Bett gesprungen, haben in Sekundenschnelle gepackt und sind mit den beiden Franzosen abgehauen. Netterweise haben sie uns am Busbahnhof abgesetzt.
Unser neuer Plan: neuer Stuetzpunkt Granada und von dort aus weitersehen....
Ich werde Berichten.
Immer munter bleiben.
Eure Lexi
Montag, 8. August 2011
Honduras: Ueberleben in Tegucigalpa
Aber dank Couch Surfing sind wir hier sehr wohlbehalten bei Einheimischen untergekommen und werden gut behuetet. Und ich muss sagen, ich fuehle mich sicher. Klar gibt es hier Ecken wo man garnicht hingehen sollte, eine handtasche muss auch nicht sein und Schmuck schon garnicht, aber das ist ja auch irgendwie logisch. Die Unterschiede zwischen ganz, ganz arm und eklig reich sind hier extrem krass. Eine gute Mittelschicht gibt es kaum. Wer so lebt wie wir in Deutschland es gewohnt sind gehoert hier schon zur Oberschicht.
Wir wohnen hier bei Ernesto und seiner Mum. Sie haben ein huebsches Haeuschen etwas ausserhalb von Tegucigalpa. Das bedeutet jedes mal 30 Minuten Fahrt ueber Strassen, die zum Teil den Namen nicht verdient haben. Loch an Loch und haelt doch.... Ernesto hat ueber das Wochenende wo wir hier waren zum Glueck viel Zeit gehabt und uns ein schoenes Programm zusammen gestellt. Wirklich toll und somit hatten wir auch die Chance hier mal ein bisschen was zu machen ohne in die falschen Ecken zu kommen und ausgeraubt zu werden.
Zuerst hat er uns am ersten Abend nach unserer 1000 stuendigen Busfahrt von Roatan um 23 Uhr am Bus abgeholt. Hier wird einem sogar davon abgeraten Taxis zu nehmen.... gibt einem zu denken oder?
Am Nachsten Morgen wurden wir dann zum Fruehstueck gebeten (Hammer, sowas habe ich schon ewig nicht erlebt) und dann gings auf zur Stadtbesichtigung. Wir haben noch seinen Cousin David abgeholt und dann siond wir ein bisschen durch die Innenstadt marschiert, waren in einem typischen Restaurant essen, sind viel rumgefahren und abends gings dann in eine super gemuetliche, kleine "Wohnzimmerkneipe" (Glenn's) die mich sehr an meine geliebte Haifischbar erinnert hat. Gute, alte Rockmusik, nette Leute zum quatschen und reichlich einheimisches Bier. Ein toller Abend.
Am naechsten Morgen hiess es dann frueh aufstehen weil wir nach La Tigra, einem Dschungel Nationalpark gefahren sind. Nachdem wir dann alles erledigt, besorgt und David abgeholt hatten war es allerdings dann doch schon 12 Uhr bis wir aus der Stadt raus waren. Die Fahrt ging ueber Rumpelstrassen in die Berge. Dann haben wir in einem kleinen Bergdorf geparkt, weil der Weg zum Parkeingang zu steil und schlecht sein sollte. Aber angeblich nur 2 KM. Das kann man ja schon mal laufen. Was keiner gesagt hatte war, dass der Weg 1. nicht ausgeschilder ist (natuerlich haben wir uns 2x verlaufen), 2. suuuuper steil und 3. ca. 6 KM lang ist. Aber nachdem wir schon am sterben waren hat uns ein kleiner Lieferantenlaster mitgenommen. Elena und ich vorn mit drin, somit waren wir vorn 4 mit dem Fahrer und David und Ernesto hinten. Im stehen, zwischen lauter Chipstueten eine ueble Rumpelgasse hoch. Aber immer noch besser als laufen. Im Park haben wir und dann mit Hilfe der super Karte noch einmal verirrt und sind dann ca. 2 Std. bergauf, dem Wasserfall entgegen, gelaufen. Schmale Pfade, matschige Wege und kleine Bruecken, aber als das Fluesschen dann der Weg wurde, war Elena und mir das ganze dann doch zu modderig. Ausserdem waren wir muede, denn die versprochene 1 Std.-Wanderung war schon 2 Std. lang.
David wollte umbedingt noch durch den Matsch zum Wasserfall, aber wir haben gewartet. Ein schoner Dschungel, aber irgendwann wurde es wirklich kalt. Auf dem Rueckweg haben wir dann 3 deutsche Entwicklungshelfer getroffen und bei ihnen eine Rueckfahrt den Berg runter erschnorrt. So ging es dann den steilen, schlechten Weg zu 7. im Touareg (einer im Kofferraum) wieder runter. Das Auto ist ein Kanller! Und wirklich gemacht fuer diese Strassen. Die Fahrt war so sicher und kompfortabel, gerade wenn man sie mit der Fahrt hoch im Lieferwagen vergleicht (bei dem man das Gefuehl hatte, dass er bei jedem Loch auseinander brechen wuerde) das es einem fast vorkam wie auf einem normalen Feldweg. Ich bin wirklich beeindruckt so einen Wagen mal da erlebt zu haben, wo er auch noetig ist.
Danach ging es fuer uns in Valle des Angeles in eine kleines, einheimisches Restaurant zum essen. Manolos. Es gab verschiedene Sachen vom Grill, die gewoehnungsbeduerftig aussahen, aber lecker geschmeckt haben. Waehrend des Essens brach dann das Unwetter los, was uns voll erwischt haette, wenn wir den Berg runter gelaufen waeren. Glueck gehabt und danke an die GTZ!
Dann ging es nach Hause und schnell umziehen fuer einen weiteren Abend in Tegucis Nachtleben. Erst eine private Party und dann gings in eine Karaokebar. Gruselig, aber die Leute hier singen mit so einer Inbrunst, dass es schon wieder lustig war. Gegen 2 sind wir dann nach haus, weil es sonst zu gefaehrlich wird auf der Strasse in unseren Vorort. Schade, somit haben wir auch in der 2. Nacht die beruehmte Gay-Bar verpasst, auf die wir uns schon so gefreut hatten, aber vor 2 Uhr braucht man dort garnicht aufzuschlagen.
Heute war dann ausschlafen, Creps mit Nutella essen, versuchen Postkarten zu kaufen (erfolglos) und ein bisschen Internet und Organisatorisches angesagt. Auf Roatan und auch sonst in Honduras ist Internet und Handyempfang ja eine absolute Seltenheit. Wirklich 3. Welt hier. Aber auf der anderen Seite gibt es 400 Kanaele im Kabelfernsehen, fuer die, die es sich leisten koennen.
Ich hoffe das ich es noch schaffe ein paar Bilder hochzuladen, denn morgen gehts schon wieder ins naechste Land: nach Nicaragua!
Und wie immer gehts natuerlich um 7 uhr morgens los..... :(
Also munter bleiben!
Eure Lexi