ueber unsere leeren Flaschen, Chips und Kekse und bekommen auch die Reste von unserem mittags Picknick. Malawi ist eins der aermsten Laender Afrikas, aber hier leben mit die freundlichsten Menschen.
Undsere Tour fuehrt uns zuerst in den "Harz". Ja, es geht hoch in die Berge und sieht tatsaechlich ein bisschen so aus. Als dann die grossen Tannenwaelder anfangen, bin ich mir sicher: Wir fahren zu Heidi. Und das
in Afrika. Es wird auch merklich kuehler. Die Landschaft ist bergig und gruen. Unser Camp fuer 2 Naechte liegt ziemlich hoch und das Haus sieht aus wie irgendwo in Nordeuropa. das ganze erinnert mich sehr an die
Cameron Highlands in Malaysia. Es gibt sogar eine Sauna, und ich bin am ersten Abend ziemlich in Versuchung rein zu gehen. Aber die Erschoepfung ist groesser als der Frost. und das bei mir! Ich schlafe in
meiner Fleecehose und bin damit, und beiden Schlafsaecken gut bedient. Die optionale Wanderung am naechsten Tag lasse ich allerdings ausfallen und pflege ein bisschen meine Bauchkraempfe, die leider immer noch nicht ganz weg sind. Ein Plaetzchen unter einem rieseigen baum mit Blick auf einen Bergsee ist mein Domizil fuer den ganzen Tag. Es ist wunderbar und sehr erholsam. Ich schaffe es das schreckliche Danielle Steel-Buch zuende zu lesen und tausche es in der Lodge sofort gegen einen Thriller ein. Aber da ich mich ja noch immer sehr freue und am besten entspannen kann wenn ich deutsch lese, kann ich nicht so waehlerisch sein. Zum Glueck sind die Buch-Tausch-Boersen in jeden Camp recht gut sortiert und ein oder 2 deutsche Sachen finden sich fast immer. Allerdings moechte ich schon irgendwann auf englische Buecher umsteigen. Aber so lange ich noch nicht mus....lach....
Nach 2 Tagen Harz geht es weiter nach Kande Beach am Malawi-See. Ein Paradies am Strand. Blaues Wasser, soweit das Auge reicht. Am Horizont ist kein Land zu sehen.Wirklich ein riesiger See. Gelber Sandstrand und ein toller Campingplatz direkt am Wasser. Wie immer in Afrika, ist alles open air. Die Bar, die Rezeption, die Tische und Kochplaetze sowieso und auch die Klos und Duschen. Aber bei dem Wetter stoert das ja keinen weiter. Nur im "Harz" wars mir beim duschen ein bisschen zu kalt. Obwohl die schoenes warmes Wasser hatten. Das Wasser wird hier oft mit ganz altertuemlichen Holzoefen erhitzt. Sehr witzig. Grillgeruch liegt hier, auch wg. der Buschbraende, sowieso staendig in der Luft. Bisher musste ich eigentlich noch nie kalt duschen in Afrika. Aber es ist auch noch nirgendwo jemand auf die Idee gekommen das Wasser in schwarzen Tanks mit der Sonne zu erhitzen. Ausserdem war der Abend, den wir im Lodgehaus am
Kamin verbrachten sehr gesellig und schoen warm. Wer hatte gedacht dass ich mich auch hier ueber einen Kamin so freuen kann.
Auf dem Weg zum Strand halten wir kurz in Mzuzu. Einer richtigen Stadt. Zuerst versuchen wir am Geldautomaten Geld zu holen. Leider geht der nicht. Entweder leer, oder Stromausfall oder was auch immer. Aber man sagt uns: T.I.A. (this is africa). Damit muss man hier leben. Und das koennen wir auch recht gut, denn wir sind alle schon eine Weile in Afrika unterwegs. Also gehts in den Supermarkt (mit Stromausfall) zum
einkaufen im dunkeln. Mir dreht sich allerdings der Magen um, weil es schrecklich nach verwestem Fleisch riecht. Zum Glueck hat das keinen Einfluss auf die fest verschlossenen Wasserflaschen. Ausserdem kaufen
wir noch Alkohol und Saft fuer unsere Party. Danach gehts zum oertlichen Markt. Hier sind wir mit dem Auftrag unterwegs fuer 5 Dollar gebrauchte, schreckliche Klamotten zu kaufen. Jeder hat vorher einen Namen gezogen, den er fuer unsere Kostuemparty einkleiden muss. Der Markt besteht aus vielen Holzhuetten und sieht auf den ersten Blick ein bisschen nach Township aus. Allerdings sind das alles "Geschaefte" und ueberall werden tatsaechlich gebrauchte Kleider aus Europa angeboten. In grossen Wuehlhaufen. Und sooooo haesslich, das es einem nicht schwer faellt etwas wirklich gruseliges zu finden. Die Groessen mussen allerdings
geschaetzt werden. Es gibt Tonnen von Negligés in Uebergroessen und mit Leoprint. Man moechte sich gar nicht vorstellen wer das mal getragen hat..... Unser 2. und 3. Versuch etwas am Geldautomaten ( ich werde sie zukuenftig nur noch ATM nennen) zu bekommen ist auch gescheitert. Einer kaputt und am einzig funktionierenden eine Schlage, die man sich kaum vorstellen kann. Und da wir nur eine Stunde Zeit haben fuer den Markt muss es eben auch mit Dollar gehen. Man muss nur den Kurs kennen um nicht voellig ueber den Tisch gezogen zu werden. Ich erstehe fuer Jenny ein paar Plateau-Leoparden-Stiefel, eine Tiger-Boxershorts aus Satin und ein Leo-Top. Dann gehts weiter in den Wirren des Marktes eine Sonnenbrille (ich hab ja leider immer noch keine bekommen) und Obst finden. Es gibt Sonnenbrillen, die sind auch billig, allerdings kann man
sie nur mit Kwatcha bezahlen und die hat ja niemand aus unserer Gruppe! Mist! Obst gibts auch gegen Dollar. Wir kaufen 5 Mangos, ein Kilo Bananen und eine riesige Papaya fuer insgesamt 2 Dollar. Die Verkaeufer sind zufrienden und wir auch. Das ist allerdings, bis auf ein paar total olle Orangen, die wir auch noch versehentlich fuer Limetten gehalten hatten, und "Custardapples" (ich weiss noch nicht genau was das fuer Fruechte sind und wie man die isst) alles was es ueberhaupt zur Auswahl gibt. Und da denkt man immer in den tropischen Laendern muesste es Obst ohne Ende geben. Denn wachsen tut hier fast alles. Aber vielleicht baut das auch jeden fuer sich selbst an und es lohnt sich kaum es zu verkaufen. Auf dem Markt gibt es ausser Kleidung und Obst auch noch verschiedenste Haushaltsgeraete (natuerlich alle manuell) und Musik zu kaufen. Ich haette gern noch eine weitere Stunde gestoebert, aber ich habe kein Geld mehr und wir muesen zurueck. Meine Dollar-Vorraete neigen sich dem Ende zu. Ich habe werder hier noch in Zimbabwe damit gerechnet dass ich keine oertliche Waehrung bekommen kann.
Nachmittags ging es dann vom Camp aus auf die Villagetour. Ein Besuch im Dorf Kande. Sobald wir das Tor vom Camp passierten, stuerzten sich die Einheimischen, die davor gewartet hatten das jemand raus kommt, wie die Fliegen auf uns. Personal Guides (PG). Ich habe ja im Nahen Osten gelernt sowas zu ignorieren, aber hier faellt mir das wirklich schwer. Natuerlich will jeder was verkaufen und 1000 Fragen stellen. Ausserdem
moechten sie alle Englisch ueben. Also wandert jeder von uns von 1-2 "Guides" begleitet in Richtung Dorf, hinter unserem "richtigen" Guide her. An der Wasserpumpe gibts dann die erste Erlaeuterung und die PG ziehen sich vorerst zurueck. Eine echte Erholung. Aber nicht lange, denn sobald es weiter geht sind sie wieder da. Wir besichtigen das Haus unseres Guides, dann geht es zur Schule und zum Krankenhaus. Ueberall werden wir freundlich begruesst und neugierig angestarrt. Sooo viele Touristen gibt es hier offenbar nicht, obwohl Kande wegen seines schoenen Strands doch schon ein Hauptziel der Overlander ist. Aber der Campingplatz aehnelt eher einem Hippiecamp und zelten ist ja auch nicht jedermans Sache.
Bis bald
Lexi