Ausgehen ist fuer Amerikaner irgendwie eine andere Sache als fuer uns. Offenbar gehen sie gerne essen in nette Restaurants, trinken dann dort noch einen Cocktail oder ein Bier und gehen nach Hause. Nicht gerade das was wir uns so vorgestellt hatten, zumal die Restaurants hier auch teuer sind und um 9 oder halb 10 schliessen. Abgesehen davon das manche, ja auch Steakhaeusaer, garkeinen Alkohol ausschenken. Keine Idealbedingungen fuer ein Feierabendbierchen.
Gegenueber von unserem Hostel, im Gaslampen Quartier (Altstadt) von San Diego gab es zwei Pubs aus denen laute Musik kam. Im Ersten stiessen wir auf einen Tuersteher und eine 52 Punkte umfassende Kleiderordnung. Das war uns zu anstrengend. Wir wollten doch nur ein Bierchen und ein bisschen Leute gucken. Im 2. gab es sogar 2 Tuersteher und die Strasse weiter rauf nur gelangweilte Menschen in schicken Restaurants. Also zurueck zum 2.: Henry’s Pub.
Der Tuersteher hat nur unser Alter geprueft, wobei ich noch einen 2. Ausweis zeigen musste, da er fand ich haette das Alter eindeutig zu auffaellig gefaelscht und man wisse ja nicht genau wie wir in Deutschland unsere Ausweise aufmoebeln.... Er musste dann allerdings einsehen, das es stimmte und wir durften rein. Ein lustiger Laden mit Tanzflaeche und Tischen, sowie einer kleinen Terasse mit Kuekenlampen (Heizstrahlern), da es in San Diego wirklich kalt ist.
Wir haben und bei der freundlichen Bedienung ein Alaskan Amber bestellt und uns draussen hingesetzt. Das war eine gute Wahl, den es gab viel zu sehen. Einen Typ der offenbar voellig blau (es war 10 Uhr) mit der Strassenlaterne geredet hat, aufgedonnerte Amerikanerinnen die in ihren kurzen Kleidchen nicht mal gefrohrern haben und in ihren moerderhohen Schuhen nicht richtig laufen konnten, einen verkappten Artisten in Designerklamotten der sich ploetzlich berufen fuehlte auf dem Fussweg auf Haenden zu laufen und einen Penner der ihm daraufhin einen Dollar in die Hand drueckte. Und so weiter. Einfach phaenomenal. Wir hatte viel Spass, die Musikl war laut, aber tanzbar und als wir uns gerade unser 2. Bier bestellt hatten kam ein Securitymann und sagte uns, dass wir jetzt bald reingehen muessten, die Terasse wird zwar nicht geschlossen, aber es darf ab Mitternacht nicht mehr draussen getrunkden werden. Hurra, Land of the free ;-).
Aber drinnen gabs genauso viel zu beobachten. Einen Typen im Businesslook der voellig ungluecklich zwischen 4 Frauen an einem Tisch eingeklemmt war, Sekt trinken musste und immer ganz neidisch auf unser Bier geschielt hat und auf der Tanzflaeche inzwischen den grossen Ringelpietz mit anfassen. Hier bekommt jeder wen ab und keiner geht allein nach Hause. Zwischenzeitlich waren die alle auch schon sowas von betrunken, das wir nur die Koepfe schuetteln konnten, den sie waren auch erst beim 2. oder 3. Bier oder Longdrink angekommen.
Auf der Tanzflaeche wanden sich grosse “Prinzesschen” ( uebergewichtige Damen in viel zu enegen Kleidern) um kleine Prinzen, es wurde oeffentlich gefummelt was das Zeug haelt. Und das bei den prueden Amis. Wir waren entsetzt und fasziniert gleichzeitig. Eine Superblondine im extrem knappen Rock tanzte sich die Seele aus dem Leib. Das man dabei die ganze Zeit ihren Schlueppi sehen konnte, stoerte auch keinen weiter. Als sie bemerkte das wir sie beobachten kam sie zu uns und entschuldigte sich: Sie wuerde sonst nicht so oft rauskommen. Aber wir versicherten ihr das das voellig ok sein, solange sie dabei Sapss habe. Froehlich tanzte sie weiter so das dem Typen der inzwischen mit ihr tanzte fast die Hose platzte. Beweglich war sie ja…..
Das harmlose Geknutsche, welches bei uns am spaeteren Abend dann eher schon mal vorkommt, gibts hier garnicht. Hier geht man gleich in die Vollen. Es wird gefummelt und gegrapscht was das Zeug haelt. Gern auch in der Bluse und unter dem Rock, es knutschen ploetzlich Maedels miteinander und die Jungs fummeln noch von hinten daran herum oder an ihrer eigenen Hose. Wir sind aus dem Lachen kaum noch rausgekommen. Was fuer eine Muppets Show!
Um 1 Uhr geht dann das Licht an. Ploetzlich im Hellen stellten alle ihre Drinks irgendwo hin und torkeln richtung Ausgang. Um 1.30 Uhr ist die Huette fast leer. Das massive Securityaufgebot fegt die letzten Orientierungslosen vor die Tuer. Die Fahrradrikschas und Taxen machen nochmal ein dickes Geschaeft und die Nacht ist zuende. Als wir den Tuersteher fragen wo man den jetzt noch hingehen koennte sagt er: Nirgends. Das ist das Gesetz, ALLES macht um 1.30 Uhr zu. Auch am Wochenende. Hurra, Land of the free ;-)
Nun verstehen wir, warum die alle schon um 10 Uhr so Gas gegeben haben, wenn die Nacht so kurz ist. Fuer uns wars nicht schlecht, den so konnten wir gemuetlich zum Hostel rueberwandern und am naechsten Morgen trotzdem wieder um 8 aufstehen um unser Besichtigungprogramm fortzusetzen. Irgendwie erinnerte mich das Ganze ziemlich an England als es dort noch um 23 Uhr die Sperrstunde gab...
Mangels grosser Alternativen haben wir alle unsere 3 Abende in SD in Henry’s Pub verbracht. Am 2. Abend war 50er Party mit Liveband und an unserem letzten Abend waren gerade 2 Flugzeugtraeger aus der Kriegseinsatz zurueck gekehrt. Wir hatten also verdammt viel Sapss die ganze Zeit ueber. Und fuer uns hat jeder Abend gerade mal 10$ fuer 2 Bier gekostet. Wir wurden pausenlos angequatscht, aber auch immer sehr schnell wieder fallen gelassen, wenn unser gegenueber bemerkte das wir fuer das allgemeine Gegrabsche nicht zu haben sind. Marions Bilck, als ein Typ sie am Arm angepackt hat ist legendaer. Er hat sie sofort wieder losgelassen, als ob er einen Stromschlag bekommen haette… Aber so gehts ja nun nicht. Wir Europaeer kommen eben nicht so schnellund vor allem wahllos zur Sache. Und das ist gut so.
Als wir auf dem Heimweg an unserem Abschiedabend noch eine Pizza abgestaubt haben, haben wir es sogar noch geschafft ein "Poppey-Bild" zu machen. Der kleine Matrose war zwar schon ziemlich voll, aber fuer unser Erinnerungsbild haben wir ihn einfach zwischen uns gestellt. Da wir keine Kamera dabei hatten, war Rihannas Schluepfer-Lieferant, den wir inzwischen kennen gelernt hatten, so nett das Bild mit seinem IPhone zu machen und uns zu schicken.
Nach einer Stunde Schlaf ging es dann fuer mich zum Flughafen und auf nach Mexico!
Der Urlaub mit Marion war mal wieder viel Sapss, viele Kuriositaeten und dieses Mal sogar ohne Polizei. Ich freu mich schon aufs naechste Mal. Dann gehts zum "Almabtrieb" ins Cowboyland und wir gehen zum Rodeo!
Bis bald aus Mexico
Eure Lexi
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